Thema:
Und durch flat
Autor: Shoryuken
Datum:14.01.23 20:28
Antwort auf:Vengeful Guardian: Moonrider [Multi] von Fred LaBosch

Das war ja mal schön und auch ganz schön kurz. Hab wohl ca. 3 Stunden auf 100% Completion gebraucht, Ranking außen vor.

Mit Abstand das spielbarste Joymashergame, audiovisuell ganz toll, Tokusatsu/Kamen Rider Einschlag auch super und die Steuerung flutscht prima - allerdings inhaltlich bisschen dünne. Ich habe fast auf Anhieb alle Chips gefunden (musste nur 2 Stages noch einmal spielen) und mit dem Armorchip ist es effektiv nur durchrennen, man muss sich da schon mutwillig doof anstellen um wirklich Probleme zu kriegen, die meisten Bosse kann man einfach kaputtmashen. Das Balancing ist zumindest mit dieser Kombi sehr zu Gunsten des Spielers. Was per se nicht verkehrt ist, aber wer schon mal ein 2D Actionspiel gespielt hat, der hat das alles schon gesehen. Ohne Armorchip stirbt man schon mal eher oder braucht auch mal einen Energierefresh, aber der SKG ist schon sehr human und auch die meisten Patterns sehr überschaubar. Blazing Chrome empfinde ich als deutlich schwerer. Oniken wegen seiner technischen Unzulänglichkeiten auch.

Mechanisch ist es sehr 8bit, man kann immer nur 2 Chips mitnehmen und leider nicht on the fly wechseln, Sachen wie HP Regen nimmst halt immer mit und fürs Ranking braucht man den Doppelsprung für diverse Abkürzungen, also leider bisschen Augenwischerei das Ganze. Auch wenn eins-zwei Verstecke ganz nett waren.

Vergleiche mit Megaman X oder Hagane sind IMO Quatsch, es gibt ein paar ganz oberflächliche Gemeinsamkeiten (bspw. das HUD oder eben Tokusatsu-Samurairoboter), aber im Kern hat Moonrider mit keinem dieser Spiele etwas zu tun. Dafür ist es viel zu basic und hat kaum nennenswerte Mechanics. Dies Bossfähigkeiten erinnern zwar an Megaman, aber einen wirklichen Anwendungszweck konnte ich nicht feststellen, abseits der Bosskämpfe schon gar nicht.

Die Bossfights sind nett, wer alte Videospiele auf dem Schirm hat wird diverse Attacken wiedererkennen (ein Boss nutzt bspw. alle Signature-Moves von Geese Howard aus Fatal Fury, was mir zumindest ein Grinsen entlocken konnte). Die Stages sind relativ lineare Schläuche bei überschaubarer Gegnerdichte. Das Finale hat mich etwas enttäuscht, da haben die anderen Spiele von Joymasher immer mit bildschirmfüllenden und anstrengenden Bossen aufgewartet, hier ist es nur ein Duell vor Spacekulisse. An sich cool, aber nicht wirklich "fett".

Klingt vielleicht negativer als ich es meine - ich hatte definitiv Spaß und die Länge passt auch super in mein aktuelles Zeitkontingent fürs Zocken, dennoch finde ich den Umfang irgendwie dünne. Gibt nicht mal einen Bossrush oder ähnliches. Auch Schade: die S-Rankings sind in erster Linie zeitgebunden, durchhetzen und nicht sterben lautet die Devise - abseits der Trophies und bragging rights scheint es aber keinen Grund zu geben da groß auf Ranking zu gehen. Persönlich so gar nicht mein Ding, in Oniken fand ich das motivierender.

Mal sehen wie sich das noch entwickelt, Blazing Chrome brauchte ja noch eine handvoll Patches um richtig gut zu werden - eventuell kommt zu Moonrider ja noch was dazu.

Für einen Pseudo-Nostalgietrip kann man das sicher mal machen, gerade optisch macht es wirklich was her - man sollte nur beim Namedropping der Vorlagen und Inspirationen vorsichtig sein und die Erwartungshaltung eher niedrig ansiedeln um nicht enttäuscht zu werden. Ich glaube, ich bin ganz milde enttäuscht und hatte etwas vom scope her Größeres erwartet. Aber vielleicht war das Corona sei Dank einfach nicht drin.


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