| Road 96 |  |
Nach dem ich mit Lake so viel Spaß hatte, wollte ich noch etwas halbwegs vergleichbares hinterher austesten - da bot sich u.A. road 96 an, was in Tests ja auch ganz gut weggekommen ist. Ist dann jetzt allerdings viel mehr ein Spiel in Art der Telltale-Titel und weniger Walking-Sim.
Storytechnisch verfolgten die Entwickler einen (für meinen Geschmack) ungewöhnlichen Ansatz, denn selbst spielt man bis zu 10 (denke ich) verschiedenen Jugendlich, die aus dem fiktiven Land Petria fliehen wollen. Diese Jugendlichen haben zwar jeweils ein bestimmtes Alter und Geschlecht, sind ansonsten aber völlig gesichtslos. Daher wirkte das in der ersten Episode noch sehr seltsam auf mich mit den verschiedene Chars auf die man trifft, das wirkte irgendwie wahllos zusmammengewürfelt.
Aber nach Tag 2 und 3 habe ich mich jetzt dran gewöhnt, dass eigentlich diese NPCs und deren Geschichten das eigentlich motivierende Elemement hier sind.
Klappt für mich auch überraschend gut, hatte ich nach Tag 1 nicht erwartet.
Einiges ist aber natürlich auch unlogisch. die einzelnen Reisen gehen über 1000 bis 2000 Meilen aus unterschiedlichen Richtungen hin bis zur Route 96, wo man über die Grenze zu kommen versucht. Das man dabei überall auf die selben Chars trifft passt nicht so recht. Und die politische Ebene wirkt häufig leicht künstlich aufgeflanscht. Und natürlich schreit alles beim Setting so sehr USA, USA, dass das mit dem fiktiven Petria etwas komisch wirkt.
Ansonten läuft's sauber, sieht ordentlich aus und wurde auch ansprechend vertont.
Insgesamt schöne Sache, aber Lake wird mir am Ende sicher besser gefallen haben. Der Vergleich passt aber auch nicht so richtig.
Lynne