Thema:
Durchgezockt - Street Kid, 52h flat
Autor: elementalMaster
Datum:17.11.22 16:51
Antwort auf:Cyberpunk 2077 - Gen 6 - New Gen included von Pfroebbel

Ich habe aufgrund der Launchsituation lange gewartet und mir CP vor 2 Monaten oder so auf der PS5 gekauft, digital zum halben Neupreis. Das war schon echt ein Schnäppchen für ein derart bombastisches Spiel, dass mich immer mal wieder mit seiner Opulenz beeindruckt hat. Ebenso oft wurde aber auch klar, dass man offensichtlich zu viel gewollt hat. Ich hab extra nicht viel gelesen und weiß nicht, ob die ersten 4-5 Stunden komplett anders sind, wenn man als Corpo oder Nomad spielt, aber müsste  ja eigentlich so sein. Mich hat die Steetkid-Story jedenfalls recht kalt gelassen, und der Einstieg ins Spiel fiel dadurch noch schwerer, als es einem durch den Wust von Möglichkeiten ohnehin schon gemacht wird.

Es kam auch immer mal wieder zu eher kosmetischen Bugs, die mich aber schon teilweise ganz schön aus der Welt gerissen haben (zb eine lang dauernde Cutscene, wo die Robe eines Charakters die ganze Zeit rumschwebte, als würde er eigentlich sitzen) und generell fand ich das Game ziemlich schlecht balanciert. Größtes Problem mMn (wie ich weiter unten schon schrieb) bekommt man in der Story recht früh ein Tech-Rifle, mit dem man durch Wände schießen kann. Ab da hab ich die allermeisten Feinde, inklusive Cyberpsychos, einfach aus sicherer Entfernung weggeballert. Die haben dann gar keine Chance und reagieren meistens überhaupt nicht. Ich habe dementsprechend die meisten Punkte in Tech und Crafting investiert, um das Gewehr zum Legendary aufrüsten zu können. Erst ganz am Ende hab ich gemerkt, dass ich nach dem Legendary Upgrade wohl einen Spielstand falsch neu geladen habe, so dass ich die ganze Zeit mit dem "Epic" Techrifle weiter gespielt habe, ohne es zu merken. So viel zur den Auswirkungen der Skilltrees/Legendaries, höhö.

Was ich auch komisch fand, ist dass ich nach ca. 40 Stunden schon die Street Cred auf max hatte … und dass man so viele Autos für teuer Geld kaufen kann, obwohl man die potentesten Vehikel eigentlich eh im Lauf der Story geschenkt kriegt. Jedenfalls, wenn man viele Nebemissionen macht, denk ich mal. Und ich hab in meinen 52 Stunden die Storylines von Panam, Judy und Samurai gemacht sowie alle Cyberpsychos und Tarotkarten abgehakt. NCPD Aufträge noch dazu so viele, dass wie gesagt meine Street Cred schon "viel zu früh" auf max war. Am Ende hatte ich keine nennenswerten Nebenmissionen übrig, bis auf die von Rivers, aber den fand ich irgendwie creepy ^_^


Von daher weiß ich nicht, wie man bei einem einzelnen Playthrough auf 100 Stunden kommt - so viel grinden ist ja nun echt nicht nötig. Da würde ich das Spiel eher nochmal als Corpo und/oder Nomad anfangen … vielleicht schau ich aber auch einfach mal bei Youtube, was die anderen Enden gewesen wären :P
"Mein" Ende fand ich doof ()

Was cool war fand ich, dass das Spiel einen öfter mal kalt erwischt hat wenn es irgendwas zu verhandeln gab, und einem dann die eigenen Missetaten der Vergangenheit ein Bein gestellt haben. Das kennt man aus anderen Spielen mit solchen Entscheidungen eher nicht, finde ich. Obwohl ich sagen muss, in einem Fall hab ich den Spielstand noch dreimal neu geladen () und egal wie ich mich verhalten habe, war das Ergebnis immer dasselbe. Könnte mir aber vorstellen, dass es anders gewesen wäre, wenn ich im ersten keinen Alarm ausgelöst hätte.

Aber ja. Insgesamt ein tolles Werk, wo man merkt, dass hunderte von Leuten viel Arbeit und Herzblut reingeschüttet haben. Aber so die große Gesamtrichtung hat für mich ein wenig gefehlt. Daher vergebe ich
8,5/10 in einem Müllhaufen liegende legendäre Craftingkompenten sowie als Bonus einen Aschenbecher im Wert von 3 Eddies.

Gruß eM


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