Thema:
Plague Tale Innocence (PS5), Dead Space 2 (360) flat
Autor: SGJason
Datum:12.11.22 20:23
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo

Dead Space 2 (360 auf Series X)
Wußte gar nicht, dass ich das Spiel besitze. Habe es aber wohl mal als Game with Gold kostenlos bekommen und spontan mal reingeschaut, Dead Space Remake Hype und so ;). Spielt sich nach all den Jahren immer noch ganz flott trotz träger Bewegungen des Protagonisten. Dank Auto HDR und FPS Boost sieht es auf der Series X auch noch ganz manierlich aus. Spielerisch hatte ich es aber besser in Erinnerung. Die gelegentlichen Arena Kämpfe hatten genau so ihre Tücken - Stichwort Gegner im Rücken spawnen - wie die Trial & Error Fluchtsequenzen. Gerade gegen Ende wird es dann auch noch sehr anstrengend, weil sich zur normalen Gegnerschar ein unbezwingbarer nervender Nemesis-artiger Tünnes dazugesellt.

Highlight waren die Kämpfe und die tolle unheimliche Atmosphäre. Gegner mit Stase kurzzeitig verlangsamen und ihnen dann gemütlich die Extremitäten abschießen bockt auch heute noch. War zunächst verwundert das mein Gamerscore bei Null stand. Hatte DS2 schließlich mal auf der 360 durchgezockt. Das virtuelle 360 Dashboard gab dann aber den entscheidenden Tipp: Ich habe Dead Space 2 DE gespielt. Gekürzt ist der Single Player aber nicht. Angesichts des doch sehr blutigen Geschehens verwundert das ein bisschen.

A Plague Tale Innocence (PS5)
Mein zweiter Spieldurchgang, nachdem ich es als eines meiner großen Gamepass Entdeckungen vor Jahren auf der One X gezockt hab. Wollte nachdem ich den Nachfolger Requiem durch hatte eigentlich nur mal kurz reinspielen um mich davon zu überzeugen, dass Innocence tatsächlich das etwas bessere von zwei sehr guten Spielen ist. War aber dann sofort wieder drin und hatte es dann in rund 12 Stunden durch. Für Requiem habe ich fast doppelt so lange gebraucht. Tatsächlich macht Innocence was Story und Charakterzeichnung angeht einiges zum Teil deutlich besser als der Nachfolger.

Da wäre zum Beispiel der Einstieg. Der hat mir im ersten Teil deutlich besser gefallen. Die Andeutung einer drohenden Gefahr bei Amicias Ausflug mit ihrem Vater, der idyllische elterliche Hof, der schnell zum Schauplatz eines Massakers wird, weil die Inquisition den kleinen Bruder Amicias, Hugo, in die Hände bekommen will und vor nichts zurückschreckt. Die anschließende Flucht der verzweifelten Geschwister in eine von der Pest gezeichneten Stadt. Hier gibt's mit der Inquisition außerdem gleich ein vernünftiges Feindbild, was Requiem erst gegen Ende bietet. Amicia und Hugo sind auch viel besser geschrieben als im Nachfolger. Allein schon deshalb, weil sie viel nachvollziehbarer reagieren. Wenn ich allein nur an das nahezu schizophrene Verhalten Amicias in Requiem denke.

Gerade bei der Story mußte ich bei Requiem immer mal wieder ungläubig mit dem Kopf schütteln. Amicia hat zu Beginn in Requiem alles verlernt, was sie noch in Innocence konnte? Egal, ist halt so, basta. Obwohl die Familie ein abgelegenes Haus in den Bergen hat, führt die Mutter die Geschwister und Lucas in eine Stadt, obwohl immer noch die Gefahr droht, dass die Ratten Hugo folgen? Sehr logisch. Und dass die halbe Stadt krank ist wird von den anderen Bewohner nicht bemerkt und sogar noch ein Fest gefeiert? Na klar. In Innocence geht das alles sehr viel nachvollziehbarer und logischer vonstatten. Weitgehend ;)

Natürlich macht Requiem auch einiges besser. Optisch hat der Nachfolger sehr viel mehr zu bieten. Da hängt Innocence etwas hinterher. Eigentlich müßte Innocence spielerisch schlechter sein, da Requiem vielfältigere Möglichkeiten bietet Soldaten loszuwerden. Das Gegenteil war aber bei mir der Fall. Durch die sehr viel kleineren Areale des Erstlings habe ich mich sehr viel lieber geschlichen und gekämpft als die viel größeren Gebiete des Nachfolgers. Größer bedeutete für mich hier nicht mehr Spielspaß sondern eher weniger, da es mir sehr viel anstrengender vorkam. Das Pacing bekamen beide ziemlich gut hin. Lediglich so einen tollen Abschnitt, wie das freie Erkunden der Insel in Requiem habe ich dann doch in Innocence etwas vermißt. Die drei Bosskämpfe fand ich zwar gut. Die Arena Kämpfe in Requiem empfand ich aber als etwas spaßiger. Trotzdem ist Innocence aber alles in allem für mich das etwas rundere Spielerlebnis gewesen.


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