Thema:
Was für eine Anstrengung flat
Autor: Scotch
Datum:29.10.22 17:27
Antwort auf:A Plague Tale: Requiem (PlayStation 5, Xbox Series X|S) von Purple Motion

Je länger ich spiele (aktuell Kapitel 11), desto schlimmer finde ich es.

Ich denke ein Spiel, das zu 80% aus Schleicheinlagen besteht, sollte dafür sorgen, dass das Schleichen Spaß macht. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe glaube ich noch keine Protagonisten erlebt, die sich SO SO langsam bewegen. Drei Meter von einer Deckung zur anderen kann man auch mal mit ein wenig mehr Elan hinter sich bringen. Stattdessen bewegt sich Amicia wie durch Kleister und ich möchte sie nur noch anschreien doch BITTE mal einen Zahn zuzulegen. Ja, man kann die Geschwindigkeit einmalig aufleveln, aber das passiert erst nach zig Kapiteln und bis dahin waren meine Nerven schon am Ende. Dazu passend, dass ein Entdecken oftmals gleichbedeutend ist mit dem sofortigen Tod, weil dann fünf Soldaten an einem kleben, und man nach zwei Watschen hinüber ist. Um sich aus solchen Situationen raus zu kämpfen ist das Spiel nicht gemacht.
Ich habe teilweise genau gesehen, wo ich noch hingehen müsste für eine versteckte Kiste, aber es war mir schlicht zu anstrengend und auch der nötige Reward nicht da nach der Hundertsten Flasche Alkohol und bumsvollem Inventar.

Die beiden Geschwister mit ihrem ständigen Geflüster, Geheule und Gehadere sind auch kaum zu ertragen. Als nach neun Kapiteln Gemorde, Rattenhorden und verbrennenden Menschen der Kleine ernsthaft anfing, sich auch noch über Wellen im Wasser zu beklagen, wollte ich ihm am liebsten eine Realitätsschelle verpassen "AMICIA, I don't like waves!!". Dazu werde ich in einer Tour getadelt, wenn ich jemanden umbringe, das ist einfach in einem zweiten Teil nicht mehr nötig und jeder sollte inzwischen verstanden haben, dass die Kids das nicht aus Spaß machen.

Ich quäle mich aktuell dem Ende entgegen, weil ich die Geschichte trotzdem abschließen möchte. Aber auch die ist wirklich nicht gut geschrieben. Amicia zieht ständig irgendwelche Erklärungen an den Haaren herbei und der Spieler soll das einfach schlucken.

SPOILER Kapitel 10:
Sie findet im Kerker die übliche Kritzelei aus drei Strichen und Kreisen und liest daraus auf einmal die kompletten Gedanken, Beweggründe und Hinweise, die für die Story nötig sind. Wie praktisch. Wird am Ende wahrscheinlich mit Reinkarnation o.ä. erklärt.

Ich will nur noch, dass es vorbei ist. Das Spiel ist für mich eigentlich in jeglicher Hinsicht schlechter als der Vorgänger und wohlwollend eine 6/10.


< antworten >