Thema:
Re:Accessibility/Assist-Optionen in Spielen flat
Autor: G'Kyl
Datum:12.10.22 18:08
Antwort auf:Re:Accessibility/Assist-Optionen in Spielen von suicuique

>>Bei Zugänglichkeit geht es doch erst einmal darum zum Beispiel Farbblinden das Lesen aller Inhalte zu ermöglichen.
>
>Es ist eben nicht Punkt. Bei Zugänglichkeit geht es darum den "Zugang" zu ermöglichen. Das kann soweit gehen dass jemand der motorisch gehandicapped ist mehr Zeit für eine Reaktion erhält.


Dir ist klar, was "zum Beispiel" bedeutet?


>Ausgehend von so manche Reaktion hier könnte ich auch lapidar fordern, Accessibility Options aus Spielen für Farbblinde zu entfernen.

Was soll ich damit anfangen? Mich dafür entschuldigen? Argumente für Menschen ausdenken, die ich nicht kenne? Einen Kuchen backen?


>>Gleichzeitig muss sich ein Teil der Unterhaltung aber auch exklusiv an Menschen richten dürfen, die nun mal den Großteil der Menschheit ausmachen. Und sie muss sich auch dort nur an eine bestimmte Gruppe von Menschen richten dürfen. Musik muss dermaßen komplex sein dürfen, dass sich einige Menschen fragen, was der melodielose "Quatsch" soll. Filme müssen ein Ende haben dürfen, das nicht die komplette Metaebene zerlabert. Und sie müssen übrigens auch Bilder sowie Ton enthalten dürfen. Bücher müssen nicht mit jeder Ausgabe in Blindenschrift vorliegen. Und Spiele können halt gerne mal ausschließlich hackeschwer sein.
>
>Klar kann das so sein.
>Ebenso kann aber auch der Wunsch vorherrschen dieses Ausschliessen von Zielgruppen möglichst gering halten zu wollen.


Ich hatte ziemlich genau geschrieben, dass ich das gut fände. Wobei ich durchaus finde, dass dieser Ausschluss nicht krampfhaft um jeden Preis durchgesetzt werden muss. Vielleicht unterscheiden wir uns da.

Auf jeden Fall finde ich diesen Anspruch in Bezug auf Behindergerechtheit sehr sinnvoll - in Bezug auf physisch und psychisch nicht eingeschränkte Menschen, die einfach nur einfacherer Spiele haben wollen, allerdings nicht. Darauf leite ich in dem obigen Absatz über.


>Inwiefern ist dieser Diskussion geholfen dass man diesen Aspekt des Autorenrechts immer wieder betont? Es ist müßig das überhaupt ins Spiel zu bringen. Wenn man sich auf die Schwierigkeitsdiskussion nicht einlassen will, dann halt nicht .. aber kommt mir nicht damit dass das so "gewollt" ist, in einem Spiel in dem man Level stupide und auf höchst debile Weise grinden kann.

Das heißt zum Ersten ja schon mal nicht, dass es nicht trotzdem so gewollt ist. Vielleicht hat er es einfach nur nicht drauf. Es gibt zum Zweiten aber genug andere Beispiele schwerer Spiele, das von mir geliebte WipEout zum Beispiel. Früher jedenfalls mal. Da haben die Leute auch über den Schwierigkeitsgrad gemeckert und auch da war das Spieldesign mindestens indirekt darauf ausgelegt.

Zwischenfrage: Man kann sich die Miyazaki-Spiele tatsächlich mehrere Schwierigkeitsgrade leichter grinden?


>>>Im Gegensatz zu Dir will mir eher folgendes nicht in den Kopf: wie man sich so vehement gegen Optionen wehren kann! Ist das ne Form von Stockholmsyndrom?
>>
>>Was soll das denn? Und niemand wehrt sich gegen Optionen. Darum geht es nicht und das habe ich schon mehrmals geschrieben. Optionen sind super - ein paar Spiele ohne aber ebenso!
>
>Moment. Inwieweit ist eine Einstellung der Art "ein paar Spiele ohne Optionen" kein Wehren gegen Optionen?


Ich hatte dich so verstanden, dass du darin ein generelles Wehren gegen Optionen siehst, also in jedem einzelnen Spiel. Falls du das nicht gemeint hast, ist dieser Punkt natürlich hinfällig. Nur den Hinweis aufs Stockholm-Syndrom finde ich nach wie vor bescheiden.

Und ich verstehe dann auch weiterhin nicht, was dich so sehr daran stört, dass ein paar wirklich verdammt wenige Spiele schwer sind, ohne dass es eine Einstellung dafür gibt. Wie dann eben argumentiert: Ist doch super, wenn's die gibt. Es muss nicht immer jede Option geben.


>Lass Dir ruhig Zeit diesen Widerspruch zu erklären.

[seufz]


>>Es gibt keinen Anspruch der Marke "Ich will und kann jederzeit alles!" Es gibt aber Leute, die aus Spielen ohne leichten Schwierigkeitsgrad einen Reiz ziehen, den sie anderswo nicht finden. Und es ist scheißegal, woran das liegt: Es ist keine Krankheit, es tut den Leuten gut und es schadet den Anderen nicht, so lange die eh in Vielfalt ertrinken. Es muss das doch geben können, ohne dass gefordert wird, immer alle Vorlieben jeder einzelnen Person einzubeziehen.
>
>Ja, aber das nimmt ihnen doch keiner weg.


Doch, das würde damit wegfallen und dass du das nicht verstehst, ist okay. Akzeptier doch aber bitte, dass das so ist.


>>P.S.: Was seine Spiele angeht, rennst du imho am Punkt vorbei. Es geht ihm für mein Empfinden nicht darum, dass man sie genau spielt, wie er es angeblich vorgesehen hat, sondern dass sie auf eine gewisse Art geheimnisvoll und spannend sind.
>
>Und Du sagst allen Ernstes dass sich das nicht ändert wenn ich einen Abend lang einen Walkthrough auf Youtube nachspiele in dem genau erklärt wird wie ich möglichst früh möglichst viele Level grinden und die besten Items bekommen kann?


Huh. Interessant. Wo liest du denn heraus, dass ich das gesagt habe? Oder warum die Frage?


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