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Autor: | deros | ||
Datum: | 12.08.22 00:32 | ||
Antwort auf: | Re:Gervais transphob? Ernsthaft jetzt? von tHE rEAL bRONCO 2ND | ||
>>>Aber das ist doch letzten Endes doch auch ziemlich ermüdend, oder? >> >>Ich weiß nicht worauf sich "das" bezieht. Ob es ermüdend ist, dass Menschen, die von der Masse bejubelt ein Vermögen verdienen, die Opferrolle mimen? Ja, das ist es tatsächlich. > >"Das" habe ich darauf bezogen, dass bei Formulierungen, die nicht der idealen neuzeitlichen Beschreibung von Personengruppen entsprechen, reflexartig der Sender "angegriffen" wird und die eigentliche Botschaft in den Hintergrund rückt. Wirkt auf mich wie Grammatik- und Rechtschreibfehler in Postings, die von Usern angesprochen werden und der eigentliche Inhalt dadurch in den Hintergrund rückt um die Meinung aufgrund dieser Fehler herabzuwürdigen. Keiner ist perfekt und dies jedes Mal zu kommentieren muss imo einfach nicht sein. > >Daher glaube ich auch, dass wir da ein wenig aneinander vorbei reden :-) > Und das habe ich getan? Ich war weiter unten im Ast doch sogar der erste, der dich in Schutz genommen hat. Deiner Aussage an sich kann ich aber nicht zustimmen. Es ist nicht einfach wie irgendein Grammatikfehler, der niemanden weh tut. Denn die Fehler von denen wir hier sprechen, tun Menschen ganz direkt weh. Natürlich hängt es immer von der einzelnen Person ab, jeder Jeck ist bekanntlich anders, aber für einen signifikanten Teil von Transmenschen gibt es wenig schmerzhafteres als ihren falschen Namen und ihr falsches Geschlecht zu nutzen: weil du damit aussagst "Ich akzeptiere dich nicht". Natürlich liest jemand wie Sterling hier nicht mit und ob die Art wie Murdoc gepostet hat, nun sonderlich hilfreich war, sei mal dahingestellt, aber ganz grundsätzlich ist es eine gute Sache für diese Themen Bewusstsein zu schaffen, damit man in Zukunft weiß wie man sich besser verhalten kann. Mal ein ganz konkretes Beispiel um es etwas greifbarer zu machen: letztes Jahr hat bei uns für einige Monate ein guter Freund aus Irland gewohnt. Er musste für sein Studium ein Praktikum in Deutschland machen. Er ist Transmann, seine Familiengeschichte schwierig - Vater tod, Mutter religiöse Fanatikerin, die in verstoßen hat. Er lebte in seiner Jugend und während (Teile) seines Studiums bei seinen Großeltern. Das ist natürlich auch schwierig, für ihn ein ständiger Kampf so wie er ist akzeptiert zu werden, aber - er hatte das Gefühl, dass es endlich bergauf geht. Dass endlich verstanden und akzeptiert wird. Das alles änderte sich schlagartig als er bei uns ihm Wohnzimmer einen Brief öffnete bei dessen Anblick er bitterlich zu weinen anfing, aus dem Raum stürmte und für den Rest des Tages sein Zimmer nicht mehr verließ. Es war eine Geburtstagskarte: "For the best granddaughter". Worte verletzen, Worte können dir den Boden unter den Füßen wegreißen. Er oder sie - mag für uns nebensächlich erscheinen, aber wir dürfen nicht den Fehler begehen, unser Empfinden auf Personen zu projizieren, die in Schuhen laufen, die wir uns überhaupt nicht vorstellen können. Ich habe ehrlicherweise den Rest deines Posts nicht gelesen. Das meine ich nicht böse, aber das Thema ist für mich ziemlich emotional und ich habe gerade ehrlich gesagt die Kraft nicht mehr mich weiter damit auseinander zu setzen. |
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