Thema:
Re:Gervais transphob? Ernsthaft jetzt? flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:10.08.22 15:09
Antwort auf:Re:Gervais transphob? Ernsthaft jetzt? von deros

>>Seine belehrende Art geht mir inzwischen zwar so sehr auf den Senkel, dass ich sein aktuelles Programm nicht zu Ende schauen wollte, aber bitte: Der ist doch nicht transphob! Er kann es nur nicht haben, dass ihm der Mund verboten wird - obwohl er eben gerade nicht [irgendwas]-feindlich ist.
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>Hab ihn gestern Nacht aus irgendeinem Grund mit Graham Linehan verwechselt. Da kann ich zu Gervais Verteidgung wohl sagen: ganz so schlimm wie Linehan ist er dann vielleicht doch nicht.
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>Das war's aber auch. Gervais "lässt sich nicht den Mund verbieten" in dem er vor ausverkauftem Publikum unter der schützenden Hand eines Milliardenkonzerns für eine Millionen-Gage nach unten tretende Witze gegen eine wehrlose Minderheit macht, die all diese Privilegien nicht genießt und die unter anderem durch den rein imaginären Verfolgungswahn von Leuten wie ihn in den ganz realen Suizid getrieben werden.


Aber das ist doch letzten Endes doch auch ziemlich ermüdend, oder? Ich meine das nicht mal aggressiv oder weil ich dich jetzt angreifen will. Überhaupt nicht. Auch gegen einige andere Poster hier in diesem Unterast hege ich keinen Groll wegen ein paar Onelinern oder Belehrungen. Wirklich nicht. Nur waren die Reaktionen leider erwartbar und dadurch wird das Schreiben über solche Themen eben zunehmend... ermüdend.

Wenn dann bereits fünf Minuten nach meinem Beitrag mit Kampfbegriffen um sich geworfen wird (deadnaming kannte ich bis dahin übrigens nicht mal), dann führt das zumindest bei mir immer mehr dazu, über dieses Thema gar nicht mehr schreiben oder diskutieren zu wollen. Weil eben der eigentliche Inhalt auf der Strecke bleibt. Werde ich in Zukunft wohl ebenso handhaben wie mit Politik und Religion - einfach nichts dazu posten.

Und das Gervais-Beispiel passt da wie die Faust aufs Auge. Ich fand den von Nehemia geposteten Clip nicht sonderlich lustig, trifft einfach nicht meinen Humor. Aber unterm Strich ist Gervais schon einer von den Guten, der eben nicht nur nach unten tritt. Im Gegenteil, da gibt es einige tolle Jokes von ihm, die etwa bei Hollywood-Stars echte Abneigung ihm gegenüber hervorriefen. Aber auch hier: Aus Reflex Gervais als transphob zu bezeichnen (was sich ja dann als Verwechslung entpuppte) hilft dem Diskurs nicht weiter, im Gegenteil, wegen einem Comedy-Input wird er gleich als Person diskreditiert. Ich kenne nicht all sein Schaffen, mir ist aber nicht bekannt, dass er als jemand verschrien ist, das folgende Einordnung rechtfertigt: "(...) die all diese Privilegien nicht genießt und die unter anderem durch den rein imaginären Verfolgungswahn von Leuten wie ihn in den ganz realen Suizid getrieben werden."


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