Thema:
Honeymoonphase vorbei, nach 20 h eher ernüchtert flat
Autor: denda
Datum:02.08.22 16:43
Antwort auf:Xenoblade Chronicles 3 - 29.7 (switch) von gameflow

Das liegt gar nicht mal an den etwas weniger homogenen Landschaften, die ich mittlerweile eigentlich ok finde, da sie wiederholtes Besuchen wirklich stärker belohnen als z.B. Teil 1.
Aber: Wofür sollte man das tun? Ich sehe große Probleme im Balancing an sich, und das wiegt für mich momentan am Schwersten. Ich nehme etwa maximal 20 % aller Gegner auf der Oberwelt mit und forsche nur geringfügig im Vorbeigehen, habe bisher zusätzlich zum Hauptpfad nur die Heldenquests gemacht, und renne nun seit Stunden überlevelt durch die Gegend (mindestens 50% meiner Levelaufstiege habe ich beim Rasten "nebenher" gemacht, eher deutlich mehr) und durchquere ganze Gebiete ohne dass ein Gegner in die "Aggro"-Levelrange kommt (bis zu minus 5 Stufen unter einem selbst). Dadurch, dass die Heldenstorys klare Levelgrenzen und Empfehlungen haben, sind sie als etwas was man "für später" aufschiebt ziemlich ungeeignet. Aber so überlevelt man sich leider sehr rasch für die Hauptstory.
Und dennoch kommen mir Gegner unter, die trotz der 5 Level unter mir plötzlich fast unkaputtbar sind und Attacken spammen, die unfassbaren Schaden machen.

Das ganze Balancing fühlt sich demnach für mich komplett für die Tonne an.

Ziemlich ungelungen finde ich auch das starke Streamlinen quasi aller klassischen RPG-Mechaniken. Induvidualisierungen finden hier nur noch deutlich reduziert statt im Vergleich zu z.B. Teil 1- ich habe hier viel weniger das Gefühl wirklich meine eigenen Helden zu spielen. Demnach ist auch die Motivation da überhaupt dran zu schrauben sehr gering. Viele andere Dinge und Mechaniken sind dann auch gefühlt ziemlich egal (z.B. Kochen: +5% EXP sind völlig irrelevant). Und es hat unfassbar vieles ins Spiel gefunden, Sammelzeus und Mechaniken noch und nöcher, aber für mich ist das einfach nur Bloat und nichts weiter, Nichts was substantiell von Bedeutung wäre. Bloat zum Selbstzweck, kein rundes Ganzes wie- trommelwirbel- z.B. in Teil 1.


Die Story ist mittlerweile eigentlich (nach den imho im Grunde recht spannenden ersten Stunden) auch nur noch anime-over-the-top-Quatsch. Es juckt mich mittlerweile kaum noch, was da wirklich passiert. Was diesem oder jenem Helden in der Vergangenheit wiederfahren ist- irgendwie bedient das doch sehr viele bekannte Klischees. Oft wird auch einfach nur viel zu viel Belangloses Zeugs gequasselt.

BTW: In den ersten 10 Spielstunden waren die Ladezeiten komplett in Ordnung. Ab einem bestimmten Punkt dann luden selbst Cutscenes, die 5 Sekunden dauern ca. 40 Sekunden lang. Interessanterweise weisen ab diesem Zeitpunkt auch Orte, die vorher kein "pop out" des Grases aufwiesen dieses dann plötzlich auf. Als ob da an der Technik irgendetwas faul ist.

Schade, wirklich schade um die vielen guten Ansätze, die der Titel hat.
Ich glaube nicht, dass ich es unter den momentanen Entwicklungen wirklich weiterspielen werde. Es macht gerade zu Beginn vieles richtig und vor allem Einiges her, aber in Summe fällt für mich das Kartenhaus recht zügig in sich zusammen, und übrig bleibt ein sehr durchwachsenes Spiel (im sinne von vielen Guten und schlechten Anteilen), dessen Entwicklung dann auch irgendwie rushed wirkt. Zumindest wäre das für mich eine gute Erklärung für die Balancing-Probleme- denn die empfinde ich wirklich als eklatant.

Wie gehts euch mittlerweile mit dem Titel? Weiterhin zufrieden?

Beste Grüße
denda


< antworten >