Thema:
Da ist IMO sehr viel schiefgelaufen seit 2017... flat
Autor: Kilian
Datum:01.08.22 11:35
Antwort auf:Skull & Bones - Piraten Game von Ubi [Fall 2018] von magus

Zu seiner Ankündigung vor fünf Jahren war ich noch echt begeistert von der Idee von Skull & Bones: Ein Piratenspiel, in dem man Weltmeere bereist, dabei geschickt entlang der Wetterkonditionen manövirieren muss, gegnerische Schiffe erst mit Kanonensalven bekämpft und anschließend im Nahkampf entert.

Ich kann mir immer noch gut vorstellen, wie geil so ein Game werden könnte. Aber seit seiner Vorstellung 2017 befindet sich das Spiel in meiner Wahrnehmung in einer unglaublichen Abwärtsspirale. Keine News seitdem hat irgendeinen positiven Aspekt gehabt - im Grunde gab's nur eine Horrormeldung nach der anderen:

Mehrfacher Neustart der Entwicklung, u.a. weil sich das Spielkonzept bis dahin nicht stark genug von Ubisofts anderen Marken abgrenzen konnte. Abkehr vom OW-Ansatz und stärkere Orientierung am aktuellen Blockbuster Fortnite sowie an Sea of Thieves. Keine Single-Player-Kampagne mit Story, sondern ein reines Live-Service-Spiel. Kein Offline-Zocken mehr, sondern ein MMO. Keine große Bewegungsfreiheit, sondern im Vergleich zu anderen Spiele eher statisches Gameplay. Die Gamepro beschreibt das so:

Auf dem Schiff stehen wir in der Ego-Perspektive quasi nur am Steuerrad, während die Crew den Rest macht. Sie entern feindliche Schiffe und plündern Siedlungen, die sich innerhalb eines gelben Radius befinden. Und wir? Wir sehen dabei zu, wie sich ein unspektakulärer Fortschrittsbalken füllt. Zum Abschluss folgen dann kleine Zwischensequenzen, an denen wir uns wohl schnell sattsehen werden.

Selbst über das Schiff laufen, womöglich noch im Nahkampf mit dem Säbel einen anderen Piraten zur Strecke bringen, das gibt es in Skull & Bones nicht. Das höchste der Gefühle ist die Jagd mit dem Speer von der Reling aus, sowie ein Perspektivenwechsel zum Ausguck, um mit dem Fernrohr Gegner auszuspähen. (...)

Ja, das Spiel hat jetzt seine Richtung gefunden und scheint unterhaltsame Schiffskämpfe zu bieten, aber ich befürchte dennoch, dass man sich trotz neuer Inhalte recht schnell an dem systematischen Gameplay sattgespielt hat. Nicht nur ist der Gameplay-Loop recht eng gefasst, auch die Belohnungen entscheiden maßgeblich über die Motivation, wobei hier mit dem ersten großen Schiff schnell ein Sättigungspunkt eintreten dürfte. Bei Sea of Thieves funktioniert das anders.

Skull & Bones will mit seinem Progressions-System und vertieften Schiffskämpfen zwar kein Sea of Thieves-Klon sein, steht damit aber trotzdem in Konkurrenz, wobei der Titel von Rare entscheidende Vorteile hat: Mehr Freiheiten, kleine Geschichten und ein Chaospotenzial im Koop, aus dem die verrücktesten Geschichten entstehen, die bis heute motivieren. Etwas, das ich bei Skull & Bones auf diese Art nicht sehe.


[http://www.gamepro.de/artikel/skull-bones-ist-zurueck-preview,3382268.html]

In der Form interessiert mich das Spiel mittlerweile null.

Das Schicksal von Skull & Bones ist IMO beispielhaft für die sich leider regelmäßíg wiederholenden Fehler großer Videospielunternehmen wie Ubi, EA oder Blizzard: Zu wenig Verantwortung und Vertrauen in die Kreativsparte, zu viel Reingequatsche und Störfunk aus der Marketing- und Finanz-Abteilung.

Sind Ubi & Co zu greedy oder warum gehen denen alternative Erfolgsbeispiele wie GoW, GoT oder HZD offensichtlich am Arsch vorbei?


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