Thema:
Life is Strange: True Colours (PC) flat
Autor: Bergzwuckel
Datum:24.07.22 22:37
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 39 - Jedem Ende wohnt ein Zauber inne von Schlomo

Habe gestern morgen quasi beim Frühstück ne Mail von MS bekommen mit nem Angebot meinen Gamepass für 1€ mal wieder zu aktivieren. Direkt abgeschlossen, LiS runtergeladen und dann angefangen den Mittag über zu spiele.
Heute dann, da ich viel zu früh wach war, morgens noch ein wenig gespielt und nun den Abend durch und gerade rollen die Credits. Müssten jetzt so um die 8 Stunden gewesen sein insgesamt.

Ich finde Teil 1 großartig, Before The Storm und Teil 2 konnten mich aber nicht so wirklich begeistern. True Colours hat mich aber gefühlt von der ersten Stunde an gepackt. Ich find Alex einen sehr gut geschrieben Charakter, wie allgemein irgendwie alle in dieser schönen, brutal idyllischen Gemeinde. Heaven Springs ist super schön gestaltet, die Einwohner irgendwie echt alle interessant und die Dialoge super geschrieben.
Die Geschichte hat mir auch wirklich sehr gut gefallen und ich hatte sowohl 1-2 Mal nen richtig großen Kloß im Hals, musste dann aber auch ein paar Mal richtig laut lachen, weil es wirklich gut inszeniert war. Gerade die LARP Sequenz ist absolut großartig. Minimale Abzüge hab ich hier eigentlich nur beim letzten Kapitel, wo es 1-2 Situationen gibt, wo die Suspension of Disbelief ein wenig gebröckelt hat.

Ich mag die Fähigkeit von Alex und finde das eine sehr interessante und gut ausgearbeitete Prämisse. Wenn ich hier einen Kritikpunkt hab, dann nur, dass es an sich zu wenig gameplaytechnisch genutzt wird, um richtig kritische Situationen zu erzeugen, wo man es auch mal richtig verkacken kann und komplett "falsche" Resultate erzeugt werden.
Relativ zu Beginn des Spiels, gibt es eine Szene, in der auch Mal die wirklichen üblen Seiten dieser Fähigkeit gezeigt werden. Leider passiert das dann im Laufe des Spiels zu wenig. Man hat quasi nie die Angst, dass es einen quasi Kontrollverlust des eigenen Charakters gibt.

Die Rätsel und das Gameplay allgemein sind auch eher seichterer Natur. Ich kann mich quasi an kaum eine richtig relevante zeitkritische Aktion erinnern.

Das führt dann aber auch im Umkehrschluss dazu, dass man sich absolut treiben lässt in der Welt mit ihren schönen Farben und schönen melancholischen Stimmungen.

Doch, doch. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Würde es fast mit Teil 1 gleichsetzen und den nur minimal drüber ansetzen, weil das Rätsel- und (gefühlte) Scheiterpotenzial dort einfach größer war.

War eine schöne kurze Reise in eine andere Welt.

9/10 Gefühlsausbrüchen


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