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Nächster Halt: flat
Autor: The Snake
Datum:18.07.22 22:57
Antwort auf:Final Fantasy XII HD (PS4) von festwürstchen

Giza-Ebene während der Regenzeit, Ozmone-Ebene, Jahara, Golmore-Dschungel, Dorf Elt, Henna-Minen, Dorf Elt, Bur-Omisace.

Uff, gut was geschafft in der knapp bemessenen Zeit.

Und mir macht das Spiel immer noch sehr viel Spaß, die Gründe dafür sind sehr ähnlich wie schon zuvor.

Aber der Reihe nach:

Die Giza-Ebene während der Regenzeit bot zum einen optische, zum anderen aber auch spielerische Abwechslung zum Trockenzeit-Pendant, da sich Level- und Gegner-Design den veränderten Bedingungen anpassten. Natürlich habe ich auch hier wieder jeden Quadratmeter erkundet, da sich potentiell in einigen der Schatztruhen gute Gegenstände befinden können. Das geheime Gebiet, welches man durch das Fällen der Baumstümpfe erreichen kann, habe ich mir kurz angeschaut, bis ich feststellte, dass hier Monster lauern, die mir im Level noch weit überlegen sind. Bis später!

Danach ging es dann endlich in die Ozmone-Ebene, welches einer meiner Lieblings-Gebiete ist, da man dort jede Menge Erkundungs-Möglichkeiten vorfindet und ich die Musik (wie so oft im Spiel) einfach nur große Klasse finde. Das hat nach fast 15 Jahren wieder sehr viel Freude bereitet, fast noch mehr, als damals im PS2-Original. Und das hat Gründe: Ich kann mich noch gut an die Technik/Optik des Originals erinnern, welche sichtbar an Flimmern und Aliasing litt. Beides ist im Remaster nicht mehr vorhanden und man erhält ein sehr sauberes, farbenfrohes Bild. Perfekt für die Erkundung der weitläufigen Ebene(n) geeignet. Somit profitiert man als Spieler bei diesem Remaster zum einen beim Gameplay, zum anderen aber auch in Hinsicht auf die Zwischensequenzen, in welchen die fantastische Mimik der Charaktere noch besser als damals zur Geltung kommt. Auch die Weitsicht ist hier trotz der bekannten Unterteilung in mehrere, kleinere Abschnitte erneut beeindruckend und glaubwürdig. Der einzige Wermutstropfen, welcher die sehr saubere Optik bietet: Die Vegetation ist zumeist starr, wodurch die Optik im Stehen-Bleiben-Zustand ein wenig steril wirken kann. Hier hätte man aus meiner Sicht gerne noch etwas mehr Leben in selbige bringen können, ohne gleich in einen Gummibaum-Quark der Marke The Witcher 3 ausarten zu müssen. In der Ozmone-Ebene habe ich erneut die gesamte Karte aufdecken können und an einer Stelle sogar eine 93er-Serie aufgestellt. Das Portemonnaie und mich hat's in jedem Fall gefreut :)

Im nächsten, story-relevanten Abschnitt Jahara gab es eine sehr schöne Zwischensequenz inklusive sehenswertem Nachthimmel zu bestaunen. Die Entwicklung eines Charakters ist hier deutlich nachvollziehbar. Naja, und Balthier ist und bleibt charmant :)

Nachdem das nächste Ziel ausgesprochen war, ging es zurück in die Ozmone-Ebene, um in den Golmore-Dschungel zu gelangen. Als ich dort ankam, war es bei mir zu Hause schon dunkel, was der Atmosphäre in diesem düsteren Abschnitt zugute kam. Auch hier galt es erneut einiges zu erkunden und aufzupassen, nicht in Abschnitte mit Monstern zu kommen, deren Level deutlich über denen meiner Gruppe lag. Die mysteriöse, verwunschene Musikuntermalung passt hier aus meiner Sicht wie so oft in diesem Spiel einfach perfekt. Das eigentliche Ziel vor Augen wurde der Gruppe jedoch durch etwas versperrt, sodass ein Besuch im naheliegenden Dorf Elt notwendig wurde.

Und an dieses Dorf und die damit verbundene Geschichte erinnerte ich mich noch ganz gut und ich kann schon vorwegnehmen, dass sich bei mir hier wieder absolute Gänsehaut eingestellt hat. Um nicht zu viel zu verraten: Das Dorf steht in enger Verbindung zu Fran und das, was hier zwischenmenschlich passiert bzw. passiert ist, finde ich spannend und bewegend zugleich. Vor allem gegen Ende, nachdem man aus den Henna-Minen hierher zurückkommt und was dann in der Zwischensequenz passiert, ist für mich pure Magie. Die Gestiken/Mimiken der Charaktere, Fran's Stimme, die Dialoge, die Musik, die Kamera-Einstellungen, die gesamte Regie ist hier für mich einfach meisterhaft gelungen. Und das wie zuvor schonmal beschrieben ohne dass hier entweder Kinder am Fließband gezeugt werden oder sich (inklusive dicken Wummen natürlich) Explosion an Explosion und Leiche an Leiche reiht. Ich verneige mich und ziehe an dieser Stelle einfach nur meinen imaginären Hut vor dieser grandiosen Leistung des Entwickler-Teams.

Nachdem mich die Geschehnisse im Dorf Elt emotional berühren konnten, war es recht aufheiternd, dass Vaan, welchem ich ja zuvor in Jahara noch eine charakterliche Weiterentwicklung zugesprochen hatte, zwischenzeitlich in ein mehr oder weniger kleines Fettnäpfchen tritt. 50 Jahre, und so weiter und so fort ;)

Zwischendurch gab es noch einen Abstecher (inklusive Chocobo-Ritt) in die Henna-Minen, welcher bis auf die Wasserpudding-Seuche gegen Ende der Minen recht unspektakulär verlief, bis man zum Schluss auf den Endboss des Dungeons trifft. Dieser hatte es vor allem HP-technisch ganz schön in sich, musste sich dann letztlich aber doch geschlagen geben. Der erste Endboss dieses Gegner-Typ's müsste es gewesen sein - und es wird nicht der Letzte gewesen sein, wie sich Vagrant Story-Freunde sicher denken können :)

Der Weg in Richtung Bur-Omisace ist nun frei und ich genieße jede Minute, die ich mit dem Spiel verbringen kann. Die Freiheiten, welche einem auch zu diesem Zeitpunkt im Spiel gelassen werden, schätze ich, gerade nach einem Final Fantasy XIII, wirklich sehr.

Klar, das Kämpfen/Erkunden kann aufgrund der Gambit-Automatisierungs-Möglichkeit auch mal etwas eintönig werden und evntl. hätte dem Kampfsystem noch das ein oder andere Live-Element, wie es bspw. in Vagrant Story vorhanden ist, gut getan.

Jedoch versprüht der Titel derart viel Klasse und Können des Entwickler-Teams, dass ich bisher einfach nur sehr zufrieden und weiterhin top motiviert bin, dieses Remaster, wie damals schon das Original, zu 100 % abzuschließen.

Bur-Omisace, ich komme!


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