Thema:
Die Reise geht weiter: flat
Autor: The Snake
Datum:11.07.22 23:52
Antwort auf:Final Fantasy XII HD (PS4) von festwürstchen

Nachdem ich beim letzten Mal ja gerade die Lhusu-Minen abgeschlossen hatte und in Bhujerba, na ja, sagen wir mal, etwas verkündete, um Aufmerksamkeit zu erregen, ging es jetzt also endlich weiter.

Und ich glaube, dass mit dem folgenden Abschnitt, dem Schlachtschiff Leviathan, bei dem ein oder anderen Spieler Desinteresse hervorgerufen wurde. Ich kann das auch ein wenig nachvollziehen.

Woran liegt dies?

Zum einen gibt es hier aus meiner Sicht unmittelbar vorher in Bhujerba eine Konversation, bei welcher man als Spieler sehr genau darauf achten muss, nicht den roten Faden zu verlieren. Tut man dies nicht oder versteht nicht, weshalb sich die Dinge gerade so zutragen, könnte diese Konversation ein Story-Kipppunkt sein, nach dem Motto "Verstehe ich nicht, egal, weiter geht es, die weitere Gesichte interessiert mich ab jetzt erstmal weniger." Zum Glück hatte ich das noch im Unterbewusstsein abgespeichert, habe mir die Sequenz aber trotzdem noch ein zweites Mal angeschaut, sodass ich dem Geschehen folgen konnte.

Zum anderen wirkt der gesamte Abschnitt auf dem Schiff ziemlich generisch. Die Optik ist mau, spielerisch wird ebenfalls nicht sehr viel Interessantes geboten und man hat ein wenig das Gefühl, dass dem Entwickler-Team hier erst spät in der Entwicklungsphase aufgefallen ist, dass zwischen den dortigen FMV-Sequenzen noch der eigentliche Spielabschnitt fehlt :) Noch dazu gibt es bereits bekannte Gegner und insgesamt hat mir dieser Abschnitt nur mäßig Spaß bereitet.

Nachdem man das Schlachtschiff endlich verlassen hat, schaut es jedoch schon wieder anders aus:

Man befindet sich in der Westwüste Dalmascas und hat nun verschiedene Möglichkeiten:

Weiter nach Westen gen Ogir-Yensa-Sandsee und der Geschichte folgen oder gen Osten und dort weiter die weitläufige Westwüste erkundigen. Ich habe mich erstmal für die Westwüste entschieden und diese zu etwa 2/3 erkundet. Anschließend hätte ich noch die bis dato offenen Mob Hunts weiter voranbringen können, jedoch hatte ich Lust auf das Fortsetzen der Geschichte.

Man erkennt hieran gut: Final Fantasy XII gibt einem schon früh im Spiel viele Möglichkeiten und die Erkundung der weitläufigen Umgebungen ist ein wichtiges und für mich auch spaßiges Element.

Somit setzte ich meine Reise also in Richtung der Grabstätte Raithwalls fort, welche bis hierhin jedoch ausschließlich durch die Ogir- sowie Nam-Yensa-Sandsee zu erreichen war.

Diese beiden Abschnitte hatte ich aus folgenden Gründen noch gut in Erinnerung:

Die Gebiete sind riesig, die Weitsicht ist für (damalige PS2-Verhältnisse) unglaublich und die Musik hat sich vor allem im Ogir-Yensa-Sandsee-Abschnitt in mein Gedächtnis eingebrannt. Der Track ist prinzipiell gut gelungen und sehr atmosphärisch, jedoch wiederholt er sich leider etwas zu schnell und das in Kombination mit der Möglichkeit, sich in diesem Gebiet stundenlang aufzuhalten, um alles zu erforschen (sofern man es denn wie ich möchte), erklärt das Ins-Hirn-Einbrennen ganz gut :)

Wer es vorzieht, nicht jeden Quadratmeter der Karte aufzudecken und alle Gegenstände einzusammeln, muss das aber auch nicht. Das Spiel lässt einem dabei die Wahl.

Jedoch haben Forscher insofern den Vorteil, interessante Gegenstände zu finden, die einem das Leben erleichtern, was hier insbesondere zutrifft (Stichwort für ein wenig später: Garuda). Zudem bedeuten mehr Kämpfe im Level aufsteigende Charaktere und natürlich mehr Punkte für das Lizenzbrett.

Somit hatte ich Spaß daran, in beiden Abschnitten die komplette Karte aufzudecken (was auch den mehrfachen Besuch der örtlichen Grotten beinhaltete) und einmal auch eine 65er-Serie aufzustellen (lohnte sich hier jedoch nicht so sehr wie in den Lhusu-Minen^^) und entgegen meinem Plan bis in die tiefe Samstag Nacht zu spielen.

Dabei passierte mir noch folgendes:

Ich hatte die Karte zu etwa 95 % aufgedeckt. Bis dahin waren mir schon einige Elementare über den Weg geschwebt. Diese haben eine grüne Energieleiste, was bedeutet, dass sie weder Freund noch Feind sind und sich prinzipiell neutral verhalten, bis eine Bedingung wie bspw. eine direkte offensive Aktion des Spielers gegen das Elementar erfolgt. Jedoch kommt hier, so meine bisherige Vermutung, noch etwas dazu: Die Elementare geraten ebenfalls in Rage, wenn ich mich in ihrer Nähe mit anderen, feindlich gesinnten Gegnern auseinandersetze. Da sich die Elementare durch die (nicht immer perfekt einsehbaren) Umgebungen bewegen, kann man diese also relativ leicht und unabsichtlich in den Aggro-Zustand versetzen, was demzufolge einen Angriff auf die Party bedeutet. Da der Level der Elementare bei über 40 ist und sich der Level meiner Truppe zwischen 20 und 25 bewegte, ist es keine gute Idee, sich einer direkten Elementar-Konfrontation hinzugeben.

Jedoch passierte genau dies unabsichtlich, kurz bevor ich die Karte zu 100 % aufgedeckt hatte und ich ins Bett gehen wollte: Das Elementar sprach Feuga(?) auf meine Truppe und alle vier (drei + Gast) waren umgehend tot.

=> "Neeein!"

"Das kann doch jetzt wirklich nicht deren Ernst sein!", denn ich hatte seit längerer Zeit nicht mehr gespeichert.

Aber dann sinngemäß vom Spiel: "Bitte wählen Sie einen neuen Gruppenführer."

=> "Alles klar!"

Die aktive Gruppe wurde zwar gegrillt, jedoch war es dann möglich, mit den verbliebenen drei Mitgliedern weiterzuspielen. So konnte ich kurz vor knapp vor diesem Armleuchter fliehen und mich zu einem Speicherpunkt retten.

Dass es im The Zodiac Age-Remaster auch einen Auto Save-Spielstand gibt, welcher den Verlust in Grenzen gehalten hätte, hatte ich an dieser Stelle leider nicht bedacht :)

Nachdem ich also alles in trockenen Tüchern und auch die Nam-Yensa-Sandsee vollständig erforscht hatte, war ich der Grabstätte Raithwalls sehr nahe. Aufgrund meines hohen Levels bzw. den schon gut ausgebauten Lizenzen konnte ich den Bossfight ohne den erhaltenen Gegenstand zu verwenden, welcher den Kampf erleichtert hätte, bewältigen.

Die Umgebung direkt vor der Grabstätte empfand ich damals wie heute als sehr beeindruckend, da die Größe des Ortes hier ansprechend vermittelt wird.

In der Grabstätte selber wartete ein weiterer atmosphärischer Abschnitt auf mich:

Hierbei gelang es mir im zweiten Anlauf, schon den ersten, optionalen Bossfight (knapp!) für mich zu entscheiden. Der zweite Bossfight war dagegen u.a. aufgrund des größeren Spielraums sehr leicht. Ein weiterer, feuriger Bosskampf gegen Ende war ebenfalls beim ersten Mal gemeistert, sodass ich das Ziel des Grabtätten-Besuchs erreichen konnte.

Die Zwischensequenz gefiel mir dabei sehr gut, die Eleganz und gleichzeitige Verunsicherung bzw. Verletzlichkeit des hier wichtigen Charakters wird gelungen auf mich transportiert. Ich mag sie und die gesamte Truppe.

Weiterhin sind also Dinge wie Motion Capturing, Sprachausgabe, Dialoge und Musik auf einem sehr hohen Niveau. Die feinen Nuancen in Gestik und Mimik sind es, die mich immer wieder staunen lassen, was hier schon auf der PS2 realisiert wurde, unterstrichen durch das geniale Artdesign und die großartig ausgewählten Sprecher.

Von mir aus könnte sich diese virtuelle Truppe auch über ihren sonntäglichen Spaziergang durch Planten un Blomen unterhalten: Sofern es dieselben, fähigen Entwickler von damals inszenieren, würde ich mir das zweifelsohne anschauen/anhören.

Bzgl. Vossler wusste ich übrigens gar nicht, dass Nolan North (u.a. Nathan Drake in den Uncharted-Spielen) seine englische Synchronstimme ist.

Wo wir gerade noch bei Vossler sind:

Die Gast-Charaktere lassen sich im Gegensatz zum Original-FF XII jetzt aktiv steuern. Zudem lassen sich auch deren Gambits konfigurieren und Aktionen im Kampf auswählen. Leider haben sie aber keine Lizenzbretter und die Ausrüstung kann auch nicht geändert werden. Trotzdem nett.

Noch kurz etwas zur überarbeiteten Remaster-Musik:

Diese unterscheidet sich jetzt größtenteils nicht gravierend vom Original und gefällt mir ebenso hervorragend. Passt zumeist wunderbar zum Geschehen und ist einfach genau mein Ding. Danke, Hitoshi Sakimoto!

Zum Abschluss meines Reiseberichts halte ich für mich fest, dass mich das Spiel, trotz Schwächen wie dem Leviathan-Schlachtschiff, weiterhin fesselt.

Und:

Ich weiß noch grob von damals, was mich als nächstes erwartet:

Giza-Ebene in der Regenzeit => Ozmone-Ebene (Yeah!) => Golmore-Dschungel => Dorf Elt (Fran!) => Jahara, Heimat der Garif. Und zwischendurch noch ein paar Mob-Hunts.

Und da habe ich gerade sowas von Bock drauf, dass ich meinen Bericht an dieser Stelle erstmal beende. Gute Nacht :)


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