Thema:
[Switch] Paper Mario: Origami King flat
Autor: Mangamaniac2171
Datum:05.05.22 07:39
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 39 - Jedem Ende wohnt ein Zauber inne von Schlomo

Was letztes Mal geschah:
Mir fiel "Sticker Star" im Frühling 2022 in die Hände und wurde zum ersten Mal in die bunte, knuddelige Welt von Paper Mario geworfen und war mehr als begeistert.
Bericht hier:
[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=board&brdid=1&thrdid=153191&msgid=5047903]

"Color Splash" wurde dann ohne Verzögerung besorgt und auch hier war 1000%iger Spielspass garantiert.
Bericht hier:
[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=board&brdid=1&thrdid=182254&msgid=5053221]

Der Appetit nach mehr war noch immer nicht gestillt, also hab ich hemmungslos bei "Origami King" zugeschlagen. Die Reise geht also weiter.


Part 3: Origami King
Zunächst die Story:

Mario und Luigi düsen fröhlich gelaunt mit ihrem Auto durch den Wald auf den Weg nach Toad Town, denn Prinzessin Peach hat die zwei Brüder zu einer weiteren, fetten Party eingeladen. Das alljährliche Origami Fest findet bald statt und jeder einzelne Bewohner des Landkreises ist Feuer und Flamme, denn bei sovielen Frei-, Feier- und Fetentagen die das Pilz-Königreich hat und schmeisst, wär ich das auch.

Bei der Ankunft in der Hauptstadt des Pilz-Paper-Königreichs müssen die beiden Klempner jedoch fassungslos feststellen, dass
a) kein Schwein da ist
b) überall riesige Löcher in Straßen, Häuserwänden und Palasttürmen klaffen und
c) Prinzessin Peach sich in eine Origami Figur verwandelt hat. In 3D! Und nett ist sie auch nicht mehr.

Schuld an der ganzen Misere ist der böse Origami König Olly. Wo der herkommt, welche Beweggründe ihn führen, wie er das nur machen kann, warum Peach immernoch nicht in eine gute Security investiert hat und warum alle plötzlich im Kerker hocken: gute Frage, nächste Frage.

Olly entfesselt nun seine ganze Magie und verwandelt alles und fast jeden in Origami Figuren, entführt Origami Peach (mal wieder) und ihr "komplettes" Schloss und setzt das mal eben auf der Spitze eines nicht gerade winzigen Berges ab. Ausserdem wickeln sich bunte Papierschlangen um das Schloss und schlängeln sich auswärts in sechs unterschiedliche, fernab gelegene Gebiete.

Paper Mario kann sich aus dieser obskuren Zaubershow gerade noch so flüchten und stolpert schnell über eine neue Gehilfin: Olivia, die Origami Schwester des Königs Olly. Zusammen mit ihr und vielen weiteren Freunden und sogar mit Bowser und seinem Gefolge, welche dieses Mal auf eurer Seite stehen, machen sie sich auf ins neueste Paper Mario Abenteuer, diesen ganzen Schlamassel wieder gerade zu hämm...biegen.

Zum Spiel:

Gleich der erste große Unterschied zu SS und CS: Es gibt keine "Dingse" und "Oberweltkarte" mehr. Die Welten, in denen sich Mario bewegt, sind mehr oder weniger miteinander verbunden. Schnell mal einen Abschnitt verlassen war einmal. Es gibt zwar Abkürzungen wie Warpröhren oder andere Gimmicks, aber hier heisst es sprichwörtlich: Füße in die Hand nehmen, es wird gewandert. In deinem Menü gibt es zwar eine Art Kartenbuch, welches die Welten einzeln darstellen bezüglich der Orientierung, aber damit agieren funktioniert nicht. Und dennoch findet sich jeder sofort in dieser 3D Welt zurecht. Genau wie bei SS und CS besteht das Abenteuer aus drei Elementen.

1) Zelda: Ja, richtig, Zelda. Windwaker, Link's Awakening, Minish Cap, Breath of the Wild, you call it. Dein Hammer ist dein Schwert. Du hüpfst, kletterst und springst durch die Prärie, fährst mit verschiedenen Vehikeln durch die Pampa oder übers Meer, du angelst, du findest und tauschst, du füllst Löcher mit Papierschnippseln (anstatt mit Farbe), du suchst knapp !500! Toads!, du wirst Geld anhäufen, entdeckst tausendfachen nützlichen Ausrüstungsplunder, wirst Monster in Echtzeit zerschnetzeln, Gedöns kaufen, du labberst und wuselst dich durch geheimnisvolle Rätsel, du machst die verrücktesten Sachen, du sammelst bis die Hütte brennt, deine To-Do und Can-Do Liste ist lang. Es gibt pi mal Daumen vier verschiedene Endings! Nintendo hat sich hier nochmehr ausgelassen als in CS. Vor allem auch mit Easter Eggs, Anspielungen, Fanservice und Humor. Wenn dir bei soviel Überangebot langweilig wird, probier es mal mit Baldriantee.

2) Nintendo-Gadget:
Ob nun der Touchscreen beim 3Ds oder der WiiU oder die Bewegungssteuerung bei der Switch, alle drei Gizmos hatten/haben eine bestimmte Funktion im Spiel:
- bei Sticker Star das Bekleben der Welt mit Stickern: Paperisieren
- bei Color Splash das Ausschneiden und neu bekleben von Umgebungselementen: Ausschnippeln
- bei Origami King das Abtasten von Elementen im Spielausschnitt um jene zu ändern: Entfalten.


3)Rundenbasiertes Kämpfen V2.0:
Wie auch bei den Vorgängern öffnet sich bei Kontakt mit einem Gegner ein Kampfmenü. Bist du am Zug, wählst du in deinem Menü aus, wie wo weshalb und warum du angreifen willst. Hämmer und Stiefel gibt es dieses Mal nur in zwei Sorten, dafür aber mit unterschiedlich viel Kawumms. Feuer-, Eis, Schweif-, Pow- und Pilzmagie sind auch wieder mit an Board, sind aber bis aufs Heilen und Feuer relativ belanglos. Klingt recht abgespeckt und übersichtlich. Ist es auch, leider, und das hat einen Grund, nämlich:

+4*new*) Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging im verrückten Labyrinth:
Neu im Paper Mario Universum ist die dreidimensionale Kampfarena.
Diese runde Arena besteht aus vier Ringen, welche einer drehen aber auch spaltenweise verschieben kann. Dieses neue Element findet jetzt vor jeder Kampfhandlung statt und wird sich in verschiedensten Formen und Arten durch das gesamte Spiel ziehen. Denn Mario muss sich erst einen Weg zum Gegner hin- oder heranpuzzlen. Auf den Ringen erscheinen unterschiedliche Attribute wie Richtungspfeile, Heilherzchen, Schatzkisten, Tippbriefe, Normal- und Spezialattackenfelder, Fallen, und und und. Und hast du erstmal das System verstanden, bleibt die Lernprozesskurve dennoch steil, denn vieles baut darauf auf und dem Spiel fallen immerwieder neue Methoden ein, dein Gehirn zu zermartern. Stichwörter: Mathe, Muscle Memory, Reflexe. Das Ziel ist immer der Boss in der Mitte oder die Gegner auf den Ringen.
Und die Krönung des ganzen: es gibt ein Zeitlimit! Entspannung ist nicht mehr. Brauchst du zulange, stell dich geknickt in die Ecke. Es gibt zwar allerlei Hilfen Sekunden aufzustocken, aber diesen Teil komplett zu umgehen ist nicht drin. Eventuell gewöhnt sich einer dran, aber wer nicht mehr ganz auf Zack ist, viel Hilfe beansprucht und sich nur mit Ach und Krach durchkrampft, wird sich spätestens beim Trophäen sammeln abärgern.


Mein Fazit:
Was hab ich gelacht. Die pure Freude schäumt nur so aus diesem Spiel. Ich musste absolut jedes Item und jeden Toad finden. Jede Minute mit diesem Spiel hat Spass gemacht, oder süchtig, oder ehrgeizig. Oder trotzig ;-)
Ich bin stolz auf meine lappigen 10 von 15 Trophäen. Ich wünschte, das Spiel wäre noch nicht zu Ende gezockt. Entspannend war diese Reise zwar nicht mehr und sehr stressig bei den Kämpfen, und ich verfluche den Erfinder des Zeitlimits, aber ich würd Origami King nicht missen wollen.

to be continued...


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