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Autor: | strid3r | ||
Datum: | 01.05.22 13:36 | ||
Antwort auf: | Re:Wie soll das erst bei der PS6 werden von Faerun | ||
>>Moment, ich hab da selber noch ein paar Fragen vorher: >>1. Würdest du sagen, dass der reguläre Online- und Einzelhandel ein Freundschaftsdienst ist? > >Nein, üblicherweise nicht. > >>2. Würdest du sagen, dass dieser zum "Markt" gehört? > >Ja. Jede Transaktion, egal wie unzugänglich für den Massenmarkt, würde ich dazuzählen. > >>3. Schätzt du diesen kleiner/weniger relevant ein, als den Resellermarkt? > >Deals, die unter Freunden gemacht werden? Definitiv kleiner. Nein, ich meinte hier Online- und Einzelhandel im Vergleich zum Resellermarkt. Und genau da liegt bei unseren beiden Einschätzungen der Knackpunkt denke ich. >Ja, das würde einen Einfluss haben. Du erkennst richtig, dass der Supply den Marktpreis beeinflussen würde. Wenn ich 100 oder 10.000 Bilder malen und für 10€ verkaufen würde (ich will nicht unter Marktwert sagen, denn das ist ja das, was wir rausbekommen wollen) und wir nun 1.000 Auktionen auf ebay finden, so wird der Ebay höchstwahrscheinlich sinken, da die Anbieter nun in Konkurrenz zueinander stehen und Kunden die Möglichkeit haben bei unterschiedlichen Anbietern mitzubieten. Vorausgesetzt, dass die Nachfrage nicht astronomisch viel höher ist als das. > >Leider ist die PS5 ist auf dem Primärmarkt nahezu gar nicht verfügbar. Der Supply liegt deutlich unter der Nachfrage, was dazu führt, dass man für den Erwerb einer PS5 mit einer anderen Ressource zahlt: Zeit/Aufwand. Und darum geht's mir hier seit… Ewigkeiten. Du schließt von dir auf andere und genau das mache ich eben auch. ;) Das Problem ist, dass afaik keiner von uns seine Annahme wirklich belegen kann. Du gehst davon aus, dass aufgrund deiner eigenen Überlegungen nunmal die meisten Leute bei Resellern zu überhöhten Preisen kaufen, weil sie deine (durchaus nicht sinnfreie) Zeit vs. Aufwand-Rechnung machen. Ich wiederum sehe, dass Sony Anfang des Jahres 17,3 Mio. verkaufte PS5 angegeben hat, 3 Mio. weniger, als im gleichen Zeitraum bei der PS4 zuvor. Also knappes Gut, aber dann doch eigentlich nicht dermaßen knapp, was die Produktionszahlen angeht. Was bei mir wiederum Zweifel aufkommen lässt, dass der relevanteste Teil des Handels mit der Konsole, der den Marktpreis prozentual am ehesten bestimmt, über Reseller stattfindet. Ebenso gehe ich davon aus, dass die meisten Leute zwar definitiv bereit wären, mehr für die PS5 auszugeben. Aber gerade durch die UVP und periodische Verfügbarkeit stellt sich hier ein psychologischer Effekt ein, der vermeidet, dass man höhere Preise einfach so akzeptiert. Man gibt gerne auch mal für sein Hobby "viel" aus, aber nur ungern "mehr als nötig". Und diese Denkweise zieht sich meiner Erfahrung nach durch alle Einkommensschichten. Die wenigsten Leute haben beim Kauf was zu verschenken. Aber wie gesagt: ich kann nur spekulieren/hoffen. Nur konntest du mir bisher auch nicht das Gegenteil beweisen. Und genau damit ziehe ich dich hier eigentlich auch nur seit mehreren Posts auf, weil du mir da in deinen Behauptungen etwas zu selbstsicher bist, trotz offenbar gleicher "Datenlage". >Man muss Notification Bots installieren, das Produkt dann in Sekundenschnelle in den Warenkorb legen und beten, dass die Seite nicht abstürzt und das vermutlich wiederholte Male. Wochen, Monate, in Extremfällen möglicherweise sogar Jahre. Der Preis einer PS5 ist also nicht 500€ sondern 500€ + Aufwand/Zeit. Das ist der Marktpreis der PS5. Wir wissen dank des Sekundärmarktes auch in etwa, wie hoch der Mehraufwand zu beziffern ist: 200-250€. Und nochmal: das ist der Punkt, bei dem ich nicht mitgehe, was du glaube ich auch nicht begriffen hast bisher. Das ist die Summe, mit der bestimmte Käufer wie du diesen beziffern. Woher weißt du, dass diese den Bärenanteil der Käufer von PS5-Konsolen ausmachen und sie damit maßgeblich den Marktwert bestimmen, so dass man behaupten könnte, dass der Marktwert auf Kleinanzeigen dem allgemeinen Marktwert entspricht? Ich hatte ehrlich gesagt mit etlichen Dingen gerechnet. Dass du mir aufzeigst, dass einfach mein Verständnis der Definition des Marktwertes nicht stimmt und z. B. die Zeiträume entscheidend sind und ich die evtl. falsch ansetze oder dergleichen. Aber eigentlich kann ich auf alles, was du hier schreibst, exakt nochmal die gleichen Punkte wie zuvor anbringen. >Der Marktpreis ist jener Preis, welcher durch Nachfrage und Angebot innerhalb eines definierten Zeitraums zustandekommt. Der Marktpreis pendelt sich bei Produkten ohne Supply-Probleme bei der UVP ein (und sinkt mit der Zeit üblicherweise unter die UVP), weil der Hersteller bereits im Vorfeld einen Preis ausgewählt hat, von dem er denkt, dass er etwa dem Marktpreis entsprechen wird und weil Kunden im Zweifelsfall auf den Sekundärmarkt ausweichen, wenn die UVP zu hoch ist. Das Konstrukt ist auch ineffizient für Sony, denn ihnen entgehen bei jedem Kauf auf dem Primärmarkt etwa 200€, die sie hätten verlangen können (aber eventuell nicht sollen, denn die negativen Konsequenzen sind nicht absehbar, vor allem in Anbetracht günstigerer Konkurrenz). Und das ist wie oben erwähnt ein entscheidender Punkt: Sony und auch Einzel- und Onlinehandel bieten das Teil nun mal weiterhin regelmäßig zur UVP an. Und das führt bei vielen Leuten zu einem anderen Preisempfinden und in Folge auch (wie ich zumindest annehme und u.a. ja hier im Forum zu beobachten ist) Kaufverhalten. Bei Grafikkarten sieht es ja wenn ich das richtig mitbekommen habe etwas anders aus, weil da der Handel mitgezogen ist? Aber wie gesagt, reine Spekulation, ob da Leute mehr in die von dir proklamierte Richtung tendieren, oder in meine. >Wenn der Hersteller sein Produkt underpriced, passiert etwas sehr ähnliches zu >dem, was man von der Börse als "arbitrage" kennt: > >[https://www.investopedia.com/terms/a/arbitrage.asp] Tjo, aber was ist dann in diesem Fall der Marktpreis bzw. wie definiert man diesen? Warum zählt in deinen Augen offenbar nur der Resellermarkt? >Scalper identifizieren ein Marktversagen (im Falle der PS5: hohe Bedarf, geringer Supply, ausgebliebene Preisanpassung) und nutzen dies, um Profit zu machen und den Markt gleichzeitig effizienter zu gestalten. Sie kaufen den bestehenden Bestand in Massen, spekulierend, dass sie ihn mit Gewinn veräußern können, weil der Marktwert des Produkts höher liegt. Dies hat den Vorteil, dass das Produkt immer zur Verfügung steht. Es hat den Nachteil, dass ärmeren Leuten der Zugang zum Produkt erschwert wird. Nicht nur ärmeren Leuten, sondern allen, die nicht deine Zeit/Aufwands-Rechnung für sich anstellen und die andere Faktoren höher gewichten. Ich will mich z. B. nicht über den Tisch ziehen lassen, bei Arschlöchern kaufen und 150-200€ in meinen Augen in den Sand setzen. Der Frust wäre für mich in diesem Fall größer, als der Wert, den ich der gewonnenen Zeit beimesse. ;) >Ich habe übrigens das Beispiel von Kleinanzeigen auf Ebay geändert, weil letzteres ein intuitiveres Modell für die Eruierung des Marktwertes ist. Wenn du Produkte im For Sale verkaufen möchtest, gehst du vermutlich auf ebay und schaust, für wie viel € das Produkt in vergangener Zeit verkauft wurde. So findest du den Marktwert raus. Klar. Ist bei z. B. Retrospielen aber auch eine etwas andere Situation, weil die Knappheit hier die Ausgangssituation ist und auch keine Aussicht besteht, dass sich daran etwas ändert UND es eben auch nur den Gebrauchtmarkt gibt. Es läuft parallel kein anderer Markt, weshalb dieser zur Beobachtung und Bestimmung des Wertes auch ausreicht. Das ist bei der PS5 halt anders. >Wenn du mir zugestimmt hättest, dass der Ebay-Preis etwa dem Marktwert entspricht, wäre daraus logisch hervorgegangen, dass die Ebay Kleinanzeigen-Angebote ebenfalls den Marktwert widerspiegel, weil sonst niemand auf Kleinanzeigen einkaufen würde, wenn man das Produkt günstiger auf Ebay kriegt. Ich hoffe ich konnte dir hier endlich verdeutlichen, warum ich das eben nicht getan habe. |
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