| Re:Dito. |  |
>>Allein auf ebay-Kleinanzeigen kommt man mit entsprechender Suche auf 6-7.000 PS5-Angebote, wenn man den Angaben trauen darf. Das ist angesichts der potentiell insgesamt vorhandenen Nachfrage sicher nicht superviel, sehr wohl aber mit Blick auf die geringen Mengen, die bei den Drops oft nur verfügbar sind. Und da ich bezweifle, dass diese Angebote alle erst seit gestern drin sind und auch, dass sie sich alle direkt verkaufen werden, ist es mitnichten so, dass mit Scalpern genau so viele Leute bedient werden, wie es ohne Scalper der Fall wäre - außer man zählt sie selber dazu.
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>Scalper wollen Profit und sonst nichts. Wenn sie Produkte auf Kleinanzeigen zu überhöhten Preisen einstellen, werden sie auf dem Produkt sitzen bleiben, was irrational wäre. Wir gehen davon aus, dass Scalper rational handeln. Sollten sie über einen Zeitraum, den sie für sich an zu lang erachten keinen Erfolg mit dem Verkauf haben, werden sie den Preis nach unten anpassen müssen. In der Tat gäbe es für diesen Zeitraum für das Produkt zu diesem Preis dann keine Nachfrage.
Aber darum geht es doch genau, meine Güte. Natürlich wird sich das Problem von selbst erledigen, sobald die Konsolen regulär im Handel vorhanden sind und das Scalping sich nicht mehr lohnt. Aber was du nicht unterschätzen solltest: wie gierig entsprechende Kandidaten oft sind und wie geduldig man auf überteuertem Kram lieber sitzen bleibt, als irgendwas zu ändern. Auch, weil nicht wenige davon in ihrem "Sortiment" oft breiter aufgestellt sind. Ich kenne es leider aus dem Retrosektor. Da vergammelt etliches Zeug über Jahre im Regal/Lager, ohne dass sich was am Preis tut, weil man genau mit dem von dir geschilderten Mindset vorgeht, welches eine Käuferschaft herbei imaginiert, die es in dem Umfang gar nicht gibt. Eine der Grundlagen für Spekulationsblasen.
>Ich denke nicht. Scalper sind incentiviert sofort zu verkaufen, außer sie nehmen an, dass das Produkt im Laufe der Zeit an Wert gewinnt.
Wie erklärst du dir dann die enorme Menge an Angeboten auf Kleinanzeigen und Konsorten, trotz der riesigen Nachfrage?
>>"Nicht sehr preissensitiv". Nice!
>>Und JEDER hätte die Zeit, sich irgendwo einzutragen, gäbe es sowas wie z. B. Reservierungen. Dafür sind Reservierungen doch da. Geduld ist wiederum ein anderes Thema.
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>Wenn du keine Zeit hast, dich früh einzutragen, drohst du dein Produkt zu einem für dich inakzeptabel späten Zeitpunkt zu bekommen. Wenn ich dich vor die Wahl stellen würde, ob du eine PS5 jetzt für 750€ oder im Dezember 2023 für 500€ haben wollen würdest, glaubst du, dass man da gar nicht drüber nachdenken sollte und immer zum niedrigeren Preis zuschlagen sollte?
Das ist ja die Argumentation, die ich akzeptiere, weil ich eine solche Überlegung durchaus nachvollziehen kann. Wobei du dir natürlich irgendwelche Zeiträume aus der Nase ziehst, von denen man gar nicht wissen kann, wie realistisch sie wären im Szenario mit normalen Vorbestellungen. Ganz davon abgesehen, dass du sehr elegant außer Acht lässt, dass bei einem Übermaß an Scalpern, wie wir es aktuell haben, auch die Wartezeiten verzerrt und vergrößert werden, eben weil ein erheblicher Teil an Produkten vom Markt abgezogen wird.
>Was, wenn ich die Zeit, die ich mit einer PS5 (anstatt ohne eine PS5) in diese 1.5 Jahren verbringen würde zu mehr als 250€ wertschätze? Ein System, welches es mir erschwert über einen Sekundärmarkt ohne Umwege an ein Produkt zu kommen, wäre in dem Szenario also nicht wünschenswert.
Das ist halt - sorry - einfach kompletter Blödsinn. Du schreibst doch sogar selber "erschwert" und nicht "unmöglich macht" oder dergleichen. Scalper gäbe es auch trotzdem und damit sicherlich mehr als genug überteuerte Konsolen für Ungeduldige. Aktuell hat man aber ein komplettes Missverhältnis zwischen der Anzahl überteuerter Konsolen und potentiellen Käufern, die bereit sind derartige Preise zu zahlen.
>Doch. Sie haben sich stellvertretend für dich um ein Produkt bemüht. Wenn wir von sehr knappen Luxugütern mit riesem Bedarf sprechen, dann ist es ein Akt, an so ein Produkt ranzukommen, selbst wenn du Bots berücksichtigst. Schließlich müssen die auch programmiert werden. Einige Leute hier im Thread suchen doch seit Monaten nach PS5 Konsolen. Wenn es jemanden gäbe, der ihnen die Arbeit abnähme, würdest du das nicht als Dienstleistung bezeichnen? Die ganze Zeit, die man vergeblich in die Suche aufwendet, würdest du mit keinen einzigen Euro beziffern?
Aber sie nutzen doch keine anderen Tools, als die anderen Leute eh schon. Wo ist da die Leistung? Was man da bezahlt im Normalfall: Glück, dass sie im Gegensatz zu einem hatten und wobei sie durch ihre Beteiligung die Chancen aller ehrlichen Interessenten gesenkt haben. Das ist keine "Arbeit" und die wenigsten Scalper werden wohl die Bots selber programmiert haben.
Wie gesagt, ich kann deine Denkweise zum Kauf bei Scalpern nachvollziehen, aber nicht, dass du dieses "System" so absurd unkritisch befürwortest und relativierst. Nochmal: nein, es findet nicht einfach nur eine Umverteilung an einen anderen Kundenkreis statt. Mehr braucht's dazu auch nicht, ehrlich.