Thema:
Beendet, leicht enttäuscht flat
Autor: makke
Datum:29.03.22 11:57
Antwort auf:Horizon Forbidden West [PS4|5] #2 von JPS

Teil 1 hat mich damals auf der PS 4 echt geflasht, tolles unverbrauchtes SciFi Szenario mit herrlichen Kämpfen. Trotz der Ubi Open World habe ich Platin geholt, für mich war es eine glatte 10 damals.

Umso höher waren natürlich die Anforderungen an den zweiten Teil. Und wer viel erwartet wird leider oftmals enttäuscht. Nach 47 Stunden habe ich die Story beendet und tatsächlich tendiert mein Drang zum Weiterspielen gen Null. Ich glaube die ständig gleichen Quests (Finde meinen Bruder, Kollegen, Vater etc.) mit oftmals ähnlicher Queststruktur (gehe dorthin, suche Spuren, etwas Klettern, hier ist der nächste Robo Kampf) haben sich mit der Zeit abgenutzt bzw. fehlt das Gefühl etwas erreicht zu haben. Loot ist reichlich vorhanden, was ich da alles einsammel, kein Plan. Ich nehme es einfach mit. Wichtig waren am Ende für mich lediglich die Heilpflanzen ;) Das ganze Ausrüstungssystem trägt nicht zur Motivation bei. Welche Rüstung ich trage war gefühlt egal, Alleinstellungsmerkmale oder das Gefühl mit dem Crafting was zu bewirken waren nicht wirklich vorhanden.

Bei der Stange haben mich letztlich die weiterhin tolle Welt samt dem geschmeidigen Spielgefühl gehalten. Das Kämpfen und Robodinos auseinandernehmen fühlt sich immer noch super an und macht Spaß. Nur irgendwie war es auch hier etwas zu viel des Guten. Drölf verschiedene Subklassen der jeweiligen Dinos und insgesamt zu viele, das Besondere fehlte irgendwie. Bei Teil 1 waren die Dinos gefühlt einprägsamer.

Auch die ganzen Nebenbeschäftigungen waren etwas über. Das Brettspiel und die Idee waren erst ganz cool, allerdings fand ich es ziemlich schnell unübersichtlich und auch belanglos. Jagdgründe hab ich einmal ausprobiert und nicht mehr angefasst. Melee Pit immerhin 3 Stück gemacht, wenn ich noch paar Minuten Zeit zum Spielen hatte. Bis irgendwann irgendein Skill noch nicht freigeschaltet war. Die Köche hab ich nicht wirklich genutzt, wofür? Letztlich fehlte mir wohl die Motivation, da es keinen Unterschied machte.

Die Hub Base war eine nette Idee, fühlte sich mit den Gesprächen sehr nach Mass Effect an, allerdings hätte man den Ausbau der Base vielleicht über Quests/Entdeckungen in der Spielwelt koppeln können und nicht an den Story Progress.

Toll waren immer die Missionen der Tallnecks, das Gefühl diese am Ende erklettert zu haben hatte was. Dieses tolle Gefühl wechselt aber schnell in ein "oha, so viele (belanglose) Symbole auf dieser riesigen Karte, muss das Sein?". Hier wäre weniger defintiv mehr.

Was bleibt? Ein traumhaft schönes Spiel in einem grandiosen Szenario, welches sich flüssig in 60 FPS zocken lässt. Story, Grundstruktur der Spielelemente und Karten-Symbole-Überfluss sind durchwachsen und lassen für einen wahrscheinlichen 3. Teil viel Raum für Verbesserung. Und ich hoffe hier auf nicht größer schneller weiter.

8/10


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