Thema:
Durch (PS4 Pro) flat
Autor: Slapshot
Datum:14.03.22 11:37
Antwort auf:Horizon Forbidden West [PS4|5] #2 von JPS

Eigentlich ein Spiel, das ich auf der aktuellen Generation spielen wollte, bei dem mich dann die Videos aber davon überzeugt haben, dass ich das auch halbwegs guten Gewissens noch auf der PS4 spielen kann.

Und abgesehen von den Ladezeiten habe ich nichts vermisst.

Gut, an der einen oder anderen Stellen knarzt das Getriebe und zeigt das in Form von Ladezeiten, während man durch den Himmel gleitet, oder ganz unschönen Popups, bei denen die halbe Levelarchitektur ala Cyberpunk ins Bild ploppt. Ist selten, aber kam schon vor.

Ganz fehlerfrei ist das Spiel auch nicht. Es gab Momente, in denen das Spiel in gefühlt 5 FPS lief, was sich durch Neustart beheben ließ. Dann gab es auch eine Mission, die sich nicht abschließen ließ, weil ich sie in der falschen Reihenfolge angegangen habe. Da half mir, dass das Spiel alle paar Minuten Saves anlegt. Oder vielleicht ich selber an einer Feuerstelle gespeichert hab. Wie auch immer: danach konnte ich den Level lösen. Muss man halt wissen.

Ansonsten fand ich das Gebotene auf ner PS4 Pro schon ganz schick.

Aber kommen wir zum Spiel und warum ich ein paar Tage gebraucht habe, um mich dahingehend zu sortieren. Durch war ich am Donnerstag, bis heute war ich mir noch nicht sicher, wohin mein Fazit geht.

Da ist zum einen diese tolle Endzeitwelt. Spuren einer gigantischen Schlacht durchziehen wie Narben das Land, überwachsene Ruinen künden davon, dass sich die Natur ihr Refugium zurückholt. Zum anderen wird ein außer Kontrolle geratenes Ökosystem gezeichnet, Völker, die ihre Familien nicht mehr ernähren können und durch eine Rebellion entzweit wurden.

Das gefällt schon und auch die Story die erzählt wird, motiviert genug, um sich durch die Welt zu kämpfen, um die Geheimnisse aufzudecken.

Die Story, bzw. viel Wissen, wird aber über Dialoge erzählt und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: langweilig. Das ist besonders dann doof, wenn da wirklich interessante Fakten erzählt werden. Vor allem die Gespräche fand ich in der Beziehung immer recht aufschlussreich. Aber halt auch langweilig. Statt die Chance zu nutzen, das über die Kuppel einfach zu zeigen, wird alles über endlose Dialoge in den Spieler reingeprügelt. Wie meinte meine Frau mal so aus dem Off: "Spielst du eigentlich auch mal?"

Das ist vor allem deswegen schade, weil die Story trotz vieler Happen bis zum Ende nicht wirklich voran kommt

Die Kämpfe gegen die Roboterviecher waren auch in Forbidden West die klaren Highlights des Spiels. Ob die jetzt schwieriger waren als beim Vorgänger, kann ich nicht sagen. Sie können einem natürlich schwerer vorkommen, wenn man am Ende des ersten Teils komplett aufgelevelt war, weil man videospieltypisch zu Beginn des Spiels wieder bei komplett null anfängt.

Tauchen fand ich ein tolles neues Feature. Ja, ernsthaft. Also zumindest, sobald man das Tauchgerät (imo viel zu spät) bekommt. Ich hab dann auch gleich mal in der Nähe einer Ausgrabungsstätte einen Schlüssel gefunden, mit dem Hinweis, wo zwei weitere zu finden sind. Hab ich auch gefunden, damit einen Tresor geöffnet und irgendwas gefunden, was ich dann nicht nutzen konnte? Ich hab ja auf eine Rüstung gehofft, wie man sie am Ende des ersten Teils bekommen hat. Stattdessen hab ich genau gar nix bekommen. Zumindest nix, was ich nutzen konnte. :/

Und wenn wir gerade bei den Enttäuschungen sind: die Kletterei. Besser/schlechter als im ersten Teil ... hm, weiß nicht. Auf jeden Fall gefühlt mehr Kletterei und das überwiegend nervig. Ein Haken, den man an bestimmten Orten einsetzen darf (hallo Ghost of Tsushima) und damit ziemlich nutzlos. Halt nur ein zusätzliches Feature im Leveldesign, aber kein echter Gewinn für den Spieler. Weil kreativ lässt sich das Feature nicht einsetzen. Ich glaub token hat das schon kritisiert, bzw. hätte noch andere Features für den Haken gesehen wie Gegner Teile abreißen, sich hinziehen oder so. Das hätte tatsächlich einen Mehrwert gebracht. Aber gut.

Das Upgrade-System für die Ausrüstung war auch wieder nervig. Finde Forellengräten und so Späße. Ja, kann man sich als Aufgabe markieren, aber im Gegensatz zu Wildschwein und Co laufen einem bestimmte Viecher halt nicht mal so übern Weg. Da hatte ich dann auch keinen Bock, das aufzuleveln. Müssen halt 24, bzw. 10 Pfeile reichen. Da man die ja auch jederzeit craften kann, bzw. es auch eine Verbesserung gibt, dass die Zeit beim craften noch stärker verlangsamt wird, fand ich das auch erträglich und gar nicht so nervig.

Waffen-/Rüstungsauwahl hat für mich gepasst. Ich hab einfach immer die genommen, die am meisten "normalen" Schaden abgehalten haben. Aktiv gewechselt hab ich nie. Wär mir auch zu doof. Dito Waffen. Hatte immer einen festen Satz an Waffen, die ich genutzt habe. Dadurch hab ich natürlich weniger experimentiert, als mir das Spiel eigentlich ermöglicht, auf der anderen Seite war das für mich ok. :)

Alles in allem bin ich glaub ich mild enttäuscht. Nach dem Vorgänger hatte ich doch sehr viele Hoffnungen in einen Nachfolger, die nur zum Teil erfüllt wurden. Gerade die Story mit seinem Coitus Interruptus fand ich sehr enttäuschend. Ein paar Fragen aus dem ersten Teil wurden beantwortet und mittendrin wurden genug neue Fragen aufgeworfen, um mich bei der Stange zu halten. Für mein Empfinden wurden die . Da hat man glaub ich schon etwas Dramaturgie verschenkt.

Auch, dass man viel zu häufig nicht den Weg gegangen ist, Sachen zu zeigen, sondern über dröge Dialoge zu erzählen, fand ich schade.

Also ja, wenn ich das alles so reflektiere, dann war das für mich schon eine milde Enttäuschung.


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