Thema:
Re:ganz schön viel zu erzählen das Spiel hat ... flat
Autor: strid3r
Datum:12.03.22 14:32
Antwort auf:Re:ganz schön viel zu erzählen das Spiel hat ... von Sivak

>Sehr gute Frage. Eigentlich haben die keine Chance den Test zu überstehen. Obwohl Nayuta no Kiseki erfreulich und überraschend wortkarg ist.
>Und selbst bei Kuro no Kiseki ist eine kleine Verbesserung festzustellen, weil du nicht mehr jeden Passanten ansprechen kannst, sondern nur noch wenige ausgewählte.
>Aber nichtsdestotrotz glaube ich, dass die Falcom-Spiele sozusagen mitschuld sind, dass ich auf Textboxen mittlerweile so allergisch reagiere.
>
>Wie du dir sicher denken kannst, habe ich die Falcom TROTZ und nicht wegen der Textmenge durchgespielt.


Ich sehe das ehrlich gesagt einfach nicht so eng und gerade bei den Falcom-RPGs gehört dieses exzessive Gelaber in meinen Augen dazu. Das ist für mich sogar eher eine Qualität als ein Makel, primär im Vergleich zu alten RPGs aus der Ära vor sagen wir mal Chrono Trigger, deren Dialoge oft so basic und hölzern waren, dass da imo gar nicht viel Verbundenheit zu den Protagonisten oder der Spielwelt entstehen konnte. Das ist für mich die Kehrseite von Textknappheit. Ich käme im Leben nicht mehr auf die Idee, z. B. ein Phantasy Star II oder dergleichen in seiner Urform zu spielen.
Und ich wüsste jetzt auch nicht, was einen ansonsten groß an die Kiseki-Spiele binden sollte. Es werden wohl kaum die Random-Encounter oder das okaye aber jetzt auch nicht überragend tolle Kampfsystem mitsamt oft elendigem Grind und wenig Finesse bei der Charakterentwicklung sein. :) Mich wundert das auch ehrlich gesagt immer, wenn man klassische oder klassisch angehauchte JRPGs spielt, ohne dass offenbar irgendwas an der Spielwelt oder Erzählung für einen reizvoll ist. Genau weil ich eher den Rest oft richtig belanglos finde. Das sieht bei A- und S-RPGs schon deutlich anders aus und da kann ich den Unmut über Textwüsten eher nachvollziehen. Aber selbst da gibt es Ausnahmen. Das Odin Sphere-Remake z. B. hätte ohne dessen Handlung sicherlich nicht so einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

Freilich habe ich da auch nicht immer Bock drauf und wenn's ausschließlich sinnloses Geschwätz ist, welches weder zur Handlung, noch sonst irgendwas beiträgt, bin ich auch raus. Allerdings finde ich nicht, dass eine große Textmenge automatisch ein K.O.-Kriterium sein muss - so lange noch eine Balance zwischen Menge und Notwendigkeit und eine gewisse Qualität erkennbar ist. Bei der Bewertung sollte man sich allerdings wiederum bewusst darüber sein, dass man als alter Knacker mit Ü30 oder "schlimmer" vielleicht auch nicht mehr so ganz zur Zielgruppe gehört. ;)

>Vielleicht (man kann ja noch träumen) wachen die Entwickler auf und korrigieren diesen Irrweg.

Ich glaube dafür ist es die absolut falsche Serie. Die Alternative war imo immer Ys bzw. sind allgemein eher Action-RPGs, bei denen der Fokus dann wirklich im Gameplay zu suchen ist. Tatsächlich sehe ich die oben angesprochene Balance genau im Falle der Ys-Reihe aber immer weiter flöten gehen.


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