Thema:
Ein kleiner CPU-Upgrade-Erfahrungsbericht flat
Autor: the_korben
Datum:15.02.22 18:05
Antwort auf:PC Gaming Thread #13: nVidia = Schalke der Grafikkarten von Pezking

Es war jetzt nach 4 Jahren Zeit, den "alten" 8600K auf die CPU-Farm zu schicken. Ein guter Prozessor war er ja, der brave, aber so etwas wie Flight Simulator oder Cyberpunk 2077 mit Raytracing hat ihm schon die Grenzen gezeigt. Das fehlende Hyperthreading hat sich beim Arbeiten auch schon bemerkbar gemacht. Und außerdem wurde das Ding doch heiß genug, sodass ich mir es im Sommer immer drei Mal überlegt habe, etwas aufwendigeres anzuschmeißen. Nicht zuletzt hatte ich auch eine Frankenstein-RAM-Konfiguration, die ich leicht untertaktet betreiben musste, weil die vier Sticks sonst durcheinander gekommen sind.

Also habe ich mich jetzt für einen der neuen 12000er Effizienzkönige von Intel entschieden. Die Wahl fiel dabei auf den i5 12500 wegen der leicht höheren Taktung im Vergleich zum 12400er und dem doch sehr ansprechenden Preis. Dazu noch 32 GB DDR4 RAM mit 3600 MHz und ein B660M DDR4 Board, um auch für den Rest keine Mondpreise zu bezahlen. Damit hab ich eine schön kühle und stromeffiziente CPU, die mir doch immerhin doppelt so viele Threads und je nach Anwendung ca. 20-35 Prozent mehr Leistung pro Kern bietet als zuvor. Bin richtig happy und hoffe jetzt mal, dass er keine Kinderkrankheiten entwickelt. :)

Aber Mann, Mann, Mann. So ein Upgradeprozess macht mich mittlerweile echt fertig. Erstmal das ganze Gefrickel beim Umbau (ich hasse die kleinen Schrauben der M.2-Slots!!!), ja nichts vergessen, genau nachschauen, ob man eh nicht irgendwo eine Bremse aktiviert, wenn man spezielle SATA-Slots verwendet, den Kühler auch ja richtig montieren (mit extra LGA1700 Kit). Dann hoffen, dass die doch recht komplizierte Kiste mit X Laufwerken, Dual Boot und Multi-Monitor-Support überhaupt wieder richtig startet.

Der erste Schreck war dann gleich: das Ding bootet gar nicht. Erst nach mehrmaligem Aus- und wieder Einschalten will es überhaupt mal ins BIOS. Das Problem scheint irgendetwas mit meinen USB-Geräten zu tun haben, die ihn beim Bootvorgang manchmal verschlucken lassen. Passiert auch jetzt noch immer wieder. Da muss ich die nächsten Tage noch etwas nachforschen. Dann hat erstmal Windows ein bisschen gebockt, aber nach einem weiteren Neustart war Windows 10 zufrieden.

Anders Ubuntu: das hat zwar sofort brav und schnell gebootet als wäre nix gewesen, aber plötzlich wollte Teams nicht mehr starten. Und Firefox konnte nicht mehr ins Netz. Ethernetadapter nicht erkannt. Kein Internet. Das liegt daran, dass mein B660M Board einen recht frischen Realtek-Chip verwendet, der in Ubuntu 18.04 und 20.04 LTS nicht von Haus aus erkannt/unterstützt wird. Dass es so etwas überhaupt gibt und nicht einfach ein Standardtreiber geladen werden kann, davon hatte ich auch noch nie was gehört. Zum Glück ist die Linux-Community ja recht fit also hatte ich nach dem ersten Schreck bald einen Fix gefunden und dank Dualboot den Realtek-Treiber mittels Windows von der Herstellerseite runtergeladen und dann in 18.04 händisch kompiliert/installiert. Jetzt läuft erstmal alles.

Die größten Steine sind mir mal vom Herzen gefallen. Heute Abend folgt dann die Lastprobe und die Hoffnung, dass die Kiste auch längere Zocksessions ohne Mucken durchsteht.

Für das nächste große Upgrade werde ich dann aber langsam mal andenken, die Kiste von jemand anderem zusammenbauen und auf Herz und Nieren überprüfen zu lassen. Man wird ja auch nicht jünger.


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