Thema:
Re:Zielgruppe? flat
Autor: Pezking
Datum:03.02.22 11:27
Antwort auf:Re:Zielgruppe? von hoover2701

>>>>Schlägt das exakt in dieselbe Kerbe wie die Souls Teile oder möchte man evtl. Mal seine Zielgruppe erweitern mit einem Casual Gamer Feierabend Modus?
>>>>Ich kann doch nicht der einzige sein der Bock auf deren Titel hat aber weder genügend Skills noch Zeit sich dareinzufuchsen?
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>>>Das ist meines Erachtens eines der hartnäckigsten und nicht wahren Vorurteile, welches natürlich auch ein wenig von den Machern gepflegt wird - dass diese Spiel nämlich schwer sein sollen. Das ist null der Fall. Ich habe alle Souls-Spiele gezockt (bis auf Sekiro) und nach den ersten fünf, sechs Stunden ist man da so im Flow und kann alle Tode nachvollziehen mit entsprechendem Lernfaktor, dass man es nicht wirklich als schwer bezeichnen kann. Es ist halt meist etwas kryptisch und natürlich kann man sich selber das Leben schwer machen, wenn man unvorbereitet in Situationen taumelt, in denen man besser anders vorgegangen wäre bzw. in Gebiete marschiert, die nicht dem aktuellen Fähigkeitsstand des Charakters entsprechen. Man muss sich in diese Spiele halt "reingrooven", aber wenn das geschehen ist, dann sind die Spiele alles, nur nicht mehr schwer (mit Ausnahme des ein oder anderen Bosses vielleicht, der einem mal nicht liegt).
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>>>Ehrlich, da ist für mich jedes Jump'n Run schwerer!
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>>Mars schreibt doch, dass er auch keinen Bock hat, sich da "reinzufuchsen". Und so geht es mir auch. Ich habe mich schon mit 12 nicht gerne in schwierige Spiele reingefuchst, und jetzt mit 44 will ich das erst recht nicht mehr.
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>>Actionspiele zocke ich fast immer auf Easy, weil es mir in erster Linie um das reine Erlebnis geht, nicht um das Meistern irgendwelcher Herausforderungen. Ich will da alle Hindernisse im Normalfall auf Anhieb schaffen, zugunsten eines optimalen Pacings. Und da habe ich den starken Verdacht, dass Souls & Co. die exakte Antithese zu dieser Präferenz darstellen.
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>>JRPGs und SRPGs können von mir aus gerne richtig knifflig und grindlastig sein. Aber sobald etwas virtuose Joypad-Akrobatik verlangt wird, will ich vom Spiel lieber an die Hand genommen und zügig durch die Story geleitet werden. "Walking Simulator" ist für mich wirklich kein Schimpfwort. ;-)
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>>Die Möglichkeit des Grindens bei Elden Ring weckt jedoch ein wenig Hoffnung in mir (Coop ist für mich keine Option, da ich Coop in Spielen hasse wie die Pest). Mal schauen, wie sich das am Ende darstellt. Wenn ich mit moderatem Zeitaufwand in alle neuen Gebiete hoffnungslos überlevelt reinspazieren und auf Anhieb alles wegfotzen kann, könnte das vielleicht doch etwas für mich sein...
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>Jaja, verstehe ich ja alles und ist ja auch legitim, wenn man so an Spiele herangehen möchte. Geht mir bei vielen Titeln ähnlich, dass ich auf easy zocke, weil ich einfach nur unterhalten werden möchte und meine kostbare Zeit nicht auf 12 Versuche bei einem Boss "vergeuden" möchte.
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>Allerdings ist das Scheitern ja festes Bestandteil bei allen Souls-Titeln.


Genau das ist auch mein Eindruck. Und ich weiß halt, dass sowas für mich eine deutliche Spielspaßbremse ist.

Dazu bin ich auch überhaupt kein Freund von Bosskämpfen. Und die sind afaik ja auch ein elementarer Bestandteil der Souls-Faszination, oder?

>Daher wage ich zu bezweifeln, dass Elden Ring nun einem Spaziergang im Vergleich zu den Vorgängern gleicht. Das sind doch auch alles hohle Marketingphrasen, wenn jemand sagt: "Das ist das bislang zugänglichste FROM-Spiel!" Man will hier einfach nur Unentschlossene abgreifen und das ist ja auch nicht schlecht, denn vielleicht kann ja doch der ein oder andere abgeholt werden, der das vorher nicht vermutet hat.

Klar. Davon gehe ich auch eher aus.

>Die Stärke der Souls-Titel ist aus meiner Sicht auch gar nicht, was auf dem Bildschirm passiert, sondern das, was mit einem selbst im Verlauf des Durchspielens geschieht. Zunächst rafft man null, kriegt auf die Fresse und schimpft auf den Schwierigkeitsgrad/die Sperrigkeit/die Unfairness etc. Fuchst man sich aber rein (JA, DAS MUSS MAN MACHEN!!!elf), dann belohnt einen das Spiel mit der Erkenntnis, was es eigentlich von einem will, nämlich dass man sich mit ihm beschäftigt und es ernst nimmt. Ein Spiel, das ich auf easy durchzocke, bietet mir vielleicht ein Erlebnis auf dem Schirm, aber eben keine bleibende innere Erinnerung.
Mein erstes Soul-Spiel Bloodborne (ja, late to the party und so...) hat mir dieses Erlebnis nach ca. vier oder fünf Stunden beschert. Da hatte ich verstanden, was hier von mir erwartet wird und es hat mich weggeblasen, wie gemein und gut das war. ich stand in den Sewers, hatte jede Menge XP im Gepäck und wusste genau, wo ich jetzt hinmusste, habe mich aber kaum getraut, weil es so furchteinflößend war und ich wusste, dass ich im Falle des Versagens hier wieder würde herkommen müssen und alleine der Weg bis hierhin war die Hölle - das alles noch mal? Ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun! Aber wie geil war das? Welches andere Spiel hatte mich bis dato derart gefordert in dem Sinne, dass es etwas von mir erwartet hat, zu dem ich mich richtiggehend überwinden musste? und am Ende steht dann eben die Belohnung des Bonfires oder der gelegte Boss oder eben im schlimmsten fall die Wiederholung des Weges mit unvorhergesehenem Tod und dem Totalverlust der Seelen aus dem letzten Run. Das ist halt Souls und das erwarte ich auch von Elden Ring.

Kann ich alles nachvollziehen. Aber "Überwindung" zählt halt in meiner Freizeit nicht zu meinen Stärken. Ich würde so einen mühevollen Weg nach einem Scheitern nicht nochmal auf mich nehmen. Da bin ich mir wirklich ziemlich sicher.


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