Thema:
Ein kleines Juwel flat
Autor: tikiman
Datum:22.01.22 18:44
Antwort auf:Journey to the Savage Planet von vaughn

Hatte es seit 2 Jahren auf der Platte rumgammeln, damals bei Release an- aber irgendwie nie weitergespielt. Keine Ahnung warum, wahrscheinlich hat irgendwas anderes meine Aufmerksamkeit abgezogen.

Hab ja ein bisschen den Eindruck, dass Viele, denen das potentiell sehr zusagen würde, das gar nicht auf dem Schirm haben, eben weil auch vielleicht gar nicht so offensichtlich ist, was für eine Art Spiel das ist. Vergleiche mit No Mans Sky oder Subnautica sind da möglicherweise eher abschreckend und imo auch überhaupt nicht zutreffend. Ja, Look&Feel sind ähnlich, sonst sehe ich da aber nicht viele Gemeinsamkeiten.

Savage Planet ist durch und durch ein First-Person Metroidvania. Kein Survival, kein Basenbau, kein zeitaufwändiges Ressourcenmanagement, keine Crafting-Orgien. Einfach dem Marker folgen, dann spielt sich das nahezu linear. Oder man geht frei erkunden, geht auch. Wegfindung und Rätsel sind selten problematisch, es ist insgesamt ein eher leichtes, relaxtes Spiel.

Da steckt eine grosse Portion Metroid Prime und im weitesten Sinne auch eine Prise Bioshock/Prey drin, es ist aber auch sehr Jump'n Run lastig. Mich erinnert das teilweise an Jumping Flash! und das Suchen und speziell eben Erreichen von Alloys und dem orange Goo hat was vom Orb-Sammeln in Crackdown.

Der Shooter-Part ist eher das schwächste Element des Spiels, aber auch nicht der Schwerpunkt. Die Boss-Fights sind nicht direkt schwer, ziehen sich aber irgendwie unnötig lange hin und es gibt ein paar hektische "Mini-Bosse" mit relativ winzigen, leuchtenden Schwachstellen, die imo unverhältnismässig schwer zu treffen sind. Man hat aber auch ein paar hilfreiche Gadgets im Arsenal, die das etwas entschärfen können.

Interessanterweise erinnert es mich ja irgendwie sehr an Steamworld Dig 2...es spielt sich irgendwie ähnlich relaxed. Und es hat halt sicherlich nicht den Polish und die Raffinesse eines ambitionierten Nintendo-Spiels, macht sein Ding aber immer noch ziemlich gut.

Scheitern könnte das Spiel für manche beim Humor...der ist halt recht omnipräsent und nicht unbedingt geschmacksneutral...für mich hat es funktioniert, speziell die zynische AI-Begleitung fand ich sehr unterhaltsam. Aber man kann die "Quasseligkeit" sogar einstellen, wenn es einen nerven sollte.

Jedenfalls sehr geil, dass sich das Team reformiert hat und an einer Fortsetzung arbeitet, Spiele in dieser Art gibt es imo viel zu selten.


< antworten >