Thema:
Re:Gute 30 Minuten von Digital Foundry flat
Autor: token
Datum:13.01.22 10:04
Antwort auf:Re:Gute 30 Minuten von Digital Foundry von Pfroebbel

>>Schon die Quest 2 ist fucking close zur Praktikabilität solcher Anwendungsfelder.
>
>Im Homeoffice am Strand sitzen und da 8 bis 10 Stunden auf nen virtuellen Monitor zu gucken?
>Ne danke.
>
>Da würde ich eher tippen, das die AR Brille an der Apple werkelt für so was besser geeignet sein wird.
>Die Quest (1 kenn ich nur) ist für mich meilenweit davon entfernt ne gute Idee für nen ganzen Tag Büro zu sein.
>Dazu muss es leicht sein und am besten halt AR statt VR. Völlig aus der echten Welt raus sein ist imo keine gute Idee den ganzen Tag.
>

Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen VR und AR.
Eine leichte AR-Brille die in der Lage ist die Gläser komplett mit einem Bild zu belegen, könnte ein verkapptes VR-Erlebnis anbieten, wo auch die Umwelt komplett verdeckt ist. Verkappt, weil die Lichtabschirmung fehlt.
VR mit Passthrough, wo die Cams deine Umwelt filmen und diese auf deinem Display zeigen, kann hingegen ein vollwertiges AR-Erlebnis liefern, aber natürlich ist ein Bild auf einem Display nie so gut, wie die "echte" Welt.

Mir geht es nun um die natürliche Evolution in diesem Anwendungsfeld.
Die Hürden die noch zu meistern sind um ein virtuelles Office in AR-Brillen darzustellen sind gigantisch, bis man die Technik auf dem Stand hat bis diese volle Deckkraft erreicht und diese auch eine ausreichend hohe Auflösung hat um ein Monitorbild darzustellen und sowas auch zu einem Consumerpreis anbieten zu können ist Stand heute nicht greifbar zu antizipieren. Weit Weit Weit weg.

Bei VR sieht es anders aus. Schon jetzt gibt es Industrieheadsets welche die Passthrough-Täuschung ausreichend gut hinbekommen. Nicht in Laboren sondern im Markt. Absurd teuer, aber du oder ich können das durchaus kaufen.

Und schon auf der Quest 2 siehst du dass die Auflösung fucking close zu dem ist was man braucht um einen virtuellen Monitor zu zeigen. Es ist wirklich an der Kante, du kannst darauf schon alles erkennen, alles lesen, und das halbwegs klar.
Ich hab in der Quest 2 dann auch ab und an den Browser angeworfen, und das ist durchaus ein interessantes Erlebnis, wo eben noch das Quentchen Auflösung fehlt, wo dir aber auch die vielen Vorzüge virtueller Monitore mit dem Arsch ins Gesicht springen.

Und Meta zielt ja auch in genau so eine Entwicklungsrichtung ab. Die sind schon jetzt am experimentieren mit Virtual Office oder Virtual Conferences. Genau aus solchen Gründen investieren sie sich ja auch so in bspw. Handtracking, und wenn man sieht mit welcher Technik sie dieses Handtracking betreiben müssen, ist das Ergebnis ziemlich beeindruckend, wenn auch nicht überzeugend. Aber auch da hast du was wo du siehst, it's close.

Passthrough in der Quest 2 ist natürlich qualitativ Scheiße vom Arsch, weil das Passthrough mit Trackingcams gemacht wird, ist also eher Abfallprodukt. Aber schon dieses Abfallprodukt reicht als proof of concept.

Perspektivisch ist natürlich AR die deutlich geilere Lösung für sowas, fraglos, aber das sehe ich zeitnah nicht kommen. Die Hürden vor denen VR steht lassen sich jedoch auch mittelfristig so wegarbeiten dass dieses Einsatzfeld eine erste Marktreife entwickeln kann.

Dass Quest 2 noch nicht dieses Gerät ist, darüber brauchen wir nicht reden. Aber schon diese ist halt irritierend nah dran. Ich gehe davon aus dass es beim Nachfolger explizite Hardware geben wird die Handtracking besser unterstützt und vor allem das Passthrough ordentlich aufbrezelt, was bei dem Kackbild keine Kunst ist. Dennoch ist auch schon dieses Kackbild ausreichend um eine Beat Saber Session zu pausieren, und ohne das Headset abzusetzen ein Glas Wasser in der Küche trinken zu gehen. Wie gesagt, proof of concept.

Das was ich halt für mich sehe ist folgendes VR-Szenario. Ich setze mich an einen leeren Tisch und platziere auf diesem eine Tastatur, kann auch ein Dummy sein.
Dann setze ich mir das Headset auf und aktiviere Passthrough. Und dann platziere ich mir halt virtuelle Monitore auf meinem Schreibtisch und paar Browserfenster rund um mich herum die ich in die Luft hänge. Schreiben tue ich mit der Tastatur, zwar ginge auch eine virtuelle Tastatur, aber zum blindschreiben brauche ich die Haptik. Eine Maus brauch ich hingegen nicht mehr, meine Hände sind meine Maus.
Und wenn ich Bock hab, öffne ich ein Szenarien-Menü und kann dort alles außer meinem Schreibtisch ausblenden, und stattdessen in einer Skihütte oder am Strand sitzen. Als Option die ich an und abschalten kann, nicht als Zwangszustand, ich kann auch im AR-Passthrough-Office sitzen.

Müssen hierfür noch paar Dinge verbessert werden?
Ja.
Ist es unrealistisch dass man das mittelfristig zu Marktpreisen hinkriegt?
Nein.

>Ist aber doch auch ein wesentlich größerer Markt, Stabdalone und günstiges PC Headset vs PS4 Kabelsalat Ding. PSVR hat auch 5 Millionen verkauft das wird sich für Sony sicher auch gerechnet haben sonst gäbe es kein Headset Nr 2.
>

Es zeigt in erster Linie dass Sony denkt, dass VR eine Zukunft hat. Ansonsten ist auch der "Achtungserfolg" PSVR nur deswegen Achtungserfolg weil alle anderen in Sachen Verkaufszahlen arschhart verkackt haben. 5 Mio. Verkäufe sind gemessen an den dahinter stehenden Aufwänden, sowohl was Hardware als auch Software anbelangt, aus wirtschaftlicher Sicht katastrophal, das kann man sich nur unter dem Aufhänger "Investition in die Zukunft" schönsaufen.

>Ist aber kein Vergleich zu den alten PSVR oder gar Oculus Quest 1 Spielen.
>Sagen doch auch so schon viele das die gute End PS4 Optik auch heute noch mit 4k60 sehr gut rüber kommt. Und Quest 1 war halt eher PS3 (manches auch schlimmer, wie Arizona Sunshine, das ist eher PS2 auf der Quest 1, wenn überhaupt)
>Für Beat Saber reicht es. Für mich ist Quest 1 einfach ein Beat Saber Gerät :) das reicht mir.
>

Das Grundsatzproblem von High-End-VR bleibt aber dennoch bestehen.
Am Ende des Tages kann keiner von uns die Frage beantworten ob eine Verbesserung von High-End-Erlebnissen welche sich qualitativ näher an den TV robben und die bessere Zugänglichkeit um das Headset zu verwenden etwas ist, was PSVR bei Playstation-Kunden deutlich breiter greift als beim ersten Wurf.
Ist alles Spekulatius, aber meinen Spekulatius ziehe ich mir da auch nicht aus dem Arsch, sondern mache die Argumente an historischen Entwicklungen der Technik fest.

>Aber wie viele gute richtige Spiele für Core Gamer sind denn dabei? Klar macht man das Geld mit den Deppenspielen free to play mit Booster Packs.
>

[https://www.oculus.com/experiences/quest/section/274907549851488/]

Free2Play-Deppenspiele mit Boosterpacks?

>Wie geil wäre TloU 2 in VR mit der Grafik wie auf der Pro
>Da muss Sony dieses mal viel mehr tun.
>

Du, ich hab wie schon im letzten Thread gesagt voll Bock. Aus egoistischer Sicht kommt mir das was Sony macht entgegen. Day1. Zumal ich einfach mit Alyx gemerkt hab, dass ich auf solche Games nicht als Standing-Experience klar komme. Ich muss da sitzen. Entsprechend kann ich für diese Art Games mit dem Kabelanschluss leben, für das VR-Turnen hab ich dann ja meine Quest 2.
Ich glaube einfach nur dass sie auf dem Holzweg sind wenn sie denken, mit so einer Strategie kommen sie zum Erfolg.
Die Zeit wird es zeigen.


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