Thema:
Unheimlich sympathisches Spiel flat
Autor: Aufklaerer
Datum:05.01.22 10:50
Antwort auf:Deep Rock Galactic (Multi) von lmarvin

Hab mich schon gewundert, warum es hier kaum Anklang findet. Gekauft im Februar 2020, ist auch 2021 immer noch mein am meisten gespielter Multiplayer-Titel (Steam sagt 87 Stunden). Das Spiel an sich ist zwar nicht bombastisch und im Endgame ist es vielleicht nicht so fesselnd (keine Ahnung, bin ich nicht wirklich angekommen), aber es ist das perfekte Spiel, um Abends 2 Stunden mit Freunden oder auch Fremden zu spielen.

Die Missionen sind mit etwa 30 Minuten nicht zu lang, man bleibt zwischen den Missionen in der (vierer) Gruppe auf der Raumstationen und kann da an der Ausrüstung feilen oder einfach abhängen und rumalbern.

Sowieso haben die Entwickler viel Wert darauf gelegt (und geschafft), dass es ein unheimlich freundliches Spiel auch mit Fremden ist. Man hat keinen Voice-Chat, sondern markiert Elemente im Spiel, und ganz allgemein geben die Spielfiguren automatisch informative, aufbauende oder erheiternde Kommentare von sich. Zusammen mit dem Spielprinzip das ausschließlich PvE ist, bekommt man dadurch keine negativen Mitteilungen von anderen Mitspielern - das schlimmste was passiert ist, dass jemand einfach das Spiel verlässt.

Man kann auch relativ gut mit einem Bot (was wirklich ein Roboter ist) zwischendurch eine Runde alleine spielen, falls man gerade was erledigen will. Dauerhaft alleine spielen würde ich aber auf gar keinen Fall. Denn besonders viel Spaß macht das Spiel ähnlich wie Left 4 Dead & co vor allem dann, wenn es hektisch wird. Etwa weil eine Gegnerwelle anrollt, einer der Freunde irgendwo Mist baut und aus Versehen eine Wand wegsprengt und dadurch der ausgeklügelte Schlachtplan zusammenbricht und der letzte überlebende panisch versucht seine Mitspieler wiederzubeleben.

Außerdem ist das Zusammenspiel Sonderfähigkeiten der vier verschiedenen Klassen ziemlich essentiell. Der Scout hat z.B. einen Greifhaken, womit er an höher gelegene Stellen kommt. Das nützt aber nichts, wenn ihm nicht der Engineer an die richtige Stelle eine Plattform "schießt", auf der der Scout dann auch stehen und Erz abbauen kann. (Scout hat dann noch Flares, die man braucht um die oft riesigen Hallen zu beleuchten; Engineer kann Selbstschussanlagen bauen; Gunner kann Seilbahnen installieren und der Driller kann besonders effektiv graben.)

Es gibt DLC, die sind aber nur kosmetisch. Und was eventuell noch anzumerken ist, weil es im Ausgangspost nicht ganz klar ist: Das Spiel findet ausschließlich in Höhlen unter der Planetenoberfläche statt. Die sind zwar echt schön automatisch generiert (und das Zurechtfinden darin ist ein wichtiges Spielelement) und bieten verschiedene Flora und Fauna, aber man ist halt nicht wie in No Man's Sky auf der Oberfläche.


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