| Re:Auf Konsole mittlerweile unschaubar |  |
>Hat wenig mit Schuldumkehr zu tun. Google will Geld verdienen, der YouTuber will Geld verdienen, ohne Werbung geht beides nicht.
Vor vielen Jahren gab es mal vom Publizistennund Journalisten Mario Sixtus einen "Offenen Brief an die Verleger". Inhaltlich geht es in eine etwas adere Richtung, aber den Einstieg find ich auch für dieses Thema passend. Man möge daher "Verleger" durch "YouTuber" und "Texte" durch "Inhalte" oder so ersetzen:
"Liebe Verleger,
das tut jetzt vielleicht ein wenig weh, aber einer muss es mal deutlich sagen: Euch hat niemand gerufen! Niemand hat gesagt: “Mein Internet ist so leer, kann da nicht mal jemand Zeitungstexte oder so was reinkippen?“ Ihr seid freiwillig gekommen, und ihr habt eure Verlagstexte freiwillig ins Web gestellt. Zu Hauf. Und kostenlos"
Was du als "Geiz ist geil Mentalität" anprangerst, ist eine Gratiskultur, die sich "das Internet" quasi selbst heragezüchtet hat. Nur ist Gratiskultur keine gute Geschäftsgrundlage. So hat sich dann schnell Werbung als einzig brauchbares Mittel zur Monetarisierung durchgesetzt. Mit all seinen negativen Begleiterscheinungen, Popups, Tracking, Unterbrechungen etc. Was wiederum als Gegenwehr Adblocker auf den Plan brachte,
Mir ist wichtig, dabei die Kausalität bzw Reihenfolge im Auge zu behalten: Erst kamen die kostenlosen Inhalte, dann die Werbung, dann die Adblocker - nicht umgekehrt. Das auf Geiz ist geil zu reduzieren, ist sehr wohl eine Schuldumkehr.
Wenn dann durch die ganzen bösen geizigen Adblock Nutzer der Rubel nicht mehr rollt, müssen halt andere Formen der Monetarisierung her. Patreon, Steady, Paywall, Abos etc. Den Deal gehe ich auch gerne ein: Wer Inhalte will, muss zahlen. Und wer bezahlt werden will, muss liefern.
Wenn aber die Youtuber oder Webseitenbetreiber jammern, dass ihre Geschäftsidee "Ich hau mal was ins Internet und das Geld kommt dann schon von allein" nicht aufgeht, dann löst das bei mir kein schlechtes Gewissen aus. Lass dir was anderes einfallen, Homer. Geh arbeiten.