Thema:
4 und 6 Jahre flat
Autor: Der Daddler
Datum:20.12.21 00:20
Antwort auf:Meine Kinder spielen... von waldmeister

Mein Kleiner ist gerade 4, meine "Große" 6 Jahre alt.

War definitiv ein spannendes Jahr bei uns, auch wenn ich mir immer wieder Gedanken mache das wir über die Strenge schlagen und weit abseits der Norm agieren - meine Frau zockt selbst auch gerne, wir sind also ne kleine Nerd-Familie.

Töchterchen hat mir bereits mit zwei Jahren beim "Breath of the Wild" zocken zugesehen - und vor Freude gejauchzt, als Link auf ihren Befehl hin "fliegen" konnte. Später ging es dann weiter mit dem "Paw Patrol"-Gedöns, inklusive Videospiel-Ausflug. Furchtbares Kack-Games, aber den Kids gefällt es.

Richtig los ging es Anfang diesen Jahres mit der PlayStation 5 und Demons Souls, also ein Spiel das eigentlich nicht in Kinderhände gehört. War dem Sohnemann und mir dann aber pups furz egal, als wir beide das erste Mal den Drachen über die Brücke fliegen haben sehen. Unser Gesichtsausdruck dürfte in etwa derselbe gewesen sein - pure Faszination, pure Liebe. Während dessen: Feuer. Überall Feuer. Und die Soundkulisse! Wahnsinn! Long Story short: Über die Brücke konnte er am Ende selbst rennen, die paar Zombie-Skelette haut er blind selbst platt.

Ich versuchte mir unsere gemeinsame Zeit mit Demons Souls schönzureden. Da es keine Alpträume, keine schlaflosen Nächte und keine Wesensveränderung bei ihm gab (ist ein soziales Kerlchen), denke ich noch immer, dass es eine der besten Erfahrungen des Jahres hätte sein können...

...doch dann kam "It Takes Two" um die Ecke und hebte das Vater-Sohn-Zocken nochmal auf ein ganz neues Level. Bei Demons Souls gelernt hatte er bereits: Aufgeben ist Scheiße. Man muss da durch! Egal wie viele Versuche es benötigt! Einfach weitermachen! (Ja, wir haben es durchgezockt!) Dementsprechend entspannt ertrugen wir die vielen Tode bei "It Takes Two", knobelten zusammen, flogen zusammen, ballerten zusammen. Was ein verdammter Spaß. Hin und wieder half meine Frau aus, wenn es wirklich gar nicht mehr weiter ging (20 Versuche +). Mein Spiel des Jahres!

Im Urlaub hatten wir die VR-Brille mit um sie Freunden zu zeigen. Mehrere Abende mit Beat Saber verbracht und uns dumm und dämlich gelacht. Unsere Tochter ist behindert, hatte aber auch sichtlich Spaß mit dem Spiel - und wir konnten damit sogar ihre Motorik ein wenig schulen. Sie liebt es zu Tanzen, und die Lichtschwerter boten ihr eine ganz neue Faszination.

Mehrere Monate später sind wir jetzt bei Minecraft gelandet. Er ist noch immer keine fünf Jahre alt, kann aber bereits mit einem Eimer Wasser senkrechte Berge hochklettern. Ich schaff das nicht. Und er liebt Golems. Und Bahnstrecken bauen. Und Tiere züchten. Katzen darf man nicht hauen, Kühe schon. Bekommt er gleich was mit fürs Leben! Hatten bereits einige tolle Abende im Splitscreen miteinander, die Welt ist über Wochen organisch gewachsen, aus der "kleinen Höhle" ist eine große Stadt geworden.

Ihr merkt schon: Videospiele gehören hier dazu, wie damals "Geschichten vorlesen" und "Hörspiele". Obwohl wir das natürlich auch anbieten, die Tony-Box wird gut angenommen, die Geschichte aus dem Buch vor dem Schlafengehen ist zumindest für die Tochter ein fester Ritus.


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