Thema:
(GB) Jurassic Park flat
Autor: Ihsan
Datum:20.12.21 00:03
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Jüngst habe ich mich auf Isla Nublar begeben, ein nostalgischer Trip in den Jurassic Park, eines meiner Lieblingsspiele in meiner Jugend.
In erster Linie war das zwar damals der Super Nintendo Ableger, aber auch die Gameboy Version hat(te) ihren Charme und ist dem großen Bruder überraschend ähnlich, zumindest was Spielstil und Ansicht in der Oberwelt angeht.

Ganz zu Beginn wird man von einem... Hmmm. T-Rex, eventuell? ... begrüßt, sein aufgerissenes Maul bringt uns ins Spielmenü und es fällt umgehend eine wesentlich Sache als abwesend auf - die ikonische Musik! Dafür gibt es feinstes Chiptunes Gedudel das so auch auf dem C64 zu Hause sein könnte (und eventuell sogar ist), hat zwar nix mit dem Film zu tun, macht aber dennoch Laune.
Der Sound ist übrigens soweit in Ordnung, aber mehr in einem Arcade-Spiel zu Hause als im Jurassic Park (ich mein, die Dinos explodieren schließlich unter Beschuss!), ist also sicher kein Highlight vom Spiel.

Wir bekommen beim Start ins Spiel auch direkt unsere Aufgabe mitgeteilt. Der Jurassic Park wurde von den Dinos überrannt weil der Strom zu den Begrenzungszäunen abgeschaltet wurde, außerdem sollen wir Tim (eines der Enkelkinder von Hammond, dem Parkgründer, für JP-Nicht-Kenner) vor einer Stampede Triceratopse retten! Es ist also wohl Eile angesagt!

Und schon steht unser Kopf-Füsser Alan Grant - unverwechselbar dank Fedora - vor dem ikonischen Haupttor, ein paar kleine Compsognathi schleichen durchs Unterholz und wir zücken die Bazooka (!), die dankenswerterweise direkt neben uns liegt.
Das Spiel schafft es dabei wunderbar, die Sehenswürdigkeiten vom Jurassic Park auch in reduziertem Detail wunderbar erkennbar zu machen (auch schon ein Highlight auf dem SNES) - Zäune, Gebäude, die Dinos - das sieht alles wirklich gut aus für die Plattform und für Filmfans ist das sauber wiederzuerkennen!

Flüssig (ausser es werden zu viele Dinos) wetzen wir durch die Gehege und schließlich auch in die Gebäude, die wir hier - anders als auf dem SNES - nicht in einem Doom Klon erforschen, sondern ebenso in Draufsicht wie den Rest des Spieles - stört aber nicht, das Suchen aller Raptoreier macht Laune und der Dinos kann man sich meist recht problemlos entledigen.

Die Dinoeier benötigen wir, um Schlüsselkarten zu erhalten die uns wiederum den Weg in den nächsten Bereich (oder Teilbereiche des Levels) freischalten - das alles erfahren wir an den Lautsprechertürmen die im Level verteilt stehen - oder später auch an Computern in den Gebäuden - dort finden wir dann den Hauptcomputer mit welchem wir auch das Haupttor öffnen können und wir von einer kurzen Zwischensequenz auf die Stampede aufmerksam gemacht werden (stimmt, da war ja was. Gut dass die Triceratopse netterweise auf unser Herumgeirre gewartet haben!).

Dieser "Bosslevel" ist auch gleich der erste Nerv-Faktor, denn - natürlich - muss man den kleinen Tim Beschützen, der läuft einem treudoof hinterher wärend wir den von oben anstürmenden Dreihörnern ausweichen, leider aber nicht ganz so geschickt wie wir - Energieverlust ist die Folge, und das ganze dauert EWIG.

Geschafft ist es aber irgendwann, und Tim erzählt uns von den Problemen seiner Schwester Lex, die vom T-Rex bedroht wird.
Na, wir wissen ja schon dass das nicht so eilig sein wird, aber auf den Weg machen wir uns natürlich.

Unsere Aufgabe bleibt in den "normalen" Leveln dabei gleich, wieder heißt es Eier zu sammeln um Schlüsselkarte zu bekommen, wir sind noch immer in den normalen Dinogehegen und diversen Park-Gebäuden unterwegs (hier das erste Dino-Habitatsgebäude, vermutlich vom T-Rex, kann auch den Raptoren gehört haben), und - in kleiner Abweichung vom Film - wir dürfen an den Brontosauriern vorbeirudern (was ne Kacksteuerung, ich kann nur annehmen dass das Strömung sein soll).

Bald finden wir Lex und den Rex (ha!) - den wir mit unserer Wumme vertreiben können während wir das Mädel nach links zum Ausgang dirigieren - die ist übrigens dankenswerterweise unverwundbar, wir aber weniger, und ich habe gleichmal im Übereifer meine GESAMT Munition auf den Rex verballert in falscher Erinnerung ihn damit besiegen zu können.
Pustekuchen, vertreiben ist nun auch Essig, aber Lex hat mir wohl irgendwann mal zugehört und weiss genau was zu tun ist: Immer wenn der Riese ankommt heißt es stillstehen - und damit zieht sich dieser Mist ewig.

Als nächstes gehts zum Reboot der Systeme am Besucherzentrum (und - wir kennen den Film - am Stromhäuschen davor), Strom kappen, Reboot einleiten und VERKACKTE 9 RECHNER IN UNBEKANNTER REIHENFOLGE REBOOTEN. Das zieht sich wieder ewig und ich überspringe die unschönen Details nach jedem erfolgreichen Boot das ganze Besucherzentrum abzuklappern um den nächsten bootbaren zu finden.

Wir entfernen uns weiter vom Film, wir dürfen die Bruthöhlen der Dinos zerstören, dazu TNT sammeln, dann auch rechtzeitig wieder rauskommen (und IMMER sammeln wir die gefragte Anzahl an Eiern). Später müssen wir einen Notruf am Hafen bzw. in hochelektrischen Schiffen abgeben (das kenne ich auch irgendwie anders) um schließlich zum Helikopter zu gelangen und "dort zu bestehen wo andere Dinofutter wurden" - na danke auch!

Letztlich ist das Spiel auch heute noch ein recht spassiger Zeitvertreib, grafisch finde ich es top, man erkennt alles Wesentliche sofort wieder und die Dinohatz (so man das will, man kann den meisten auch einfach ausweichen) macht Freude, im Grunde gibt es nur zwei wirklich nervige Stellen (die verkackten Hauprechner und später das Gehüpfe über Stromfallen auf den Schiffen), die kann man aber auch überstehen - und der Soundtrack rockt einen wirklich angenehm durchs Spiel, das trotz einiger gefühlt ewig dauernder Stellen doch in ein, zwei Stunden druchgespielt werden kann (und auch muss, es wird weder gespeichert noch gepasswortet).

Doch, das war ein schöner Nostalgietrip!


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