Thema:
Mirror's Edge (XSX) vs. ME Catalyst flat
Autor: SeventySeven
Datum:25.11.21 18:42
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 39 - Jedem Ende wohnt ein Zauber inne von Schlomo

Und flup war es durch. Selbst nach 13 Jahren hat dieses Spiel einen Suchtfaktor und auch für dieses Alter sieht es auf der Xbox Series X hervorragend aus. Die 4k und die 60 fps wirken hier wunder. Klar, manche Texturen und Figuren sind der Zeit geschuldet, aber der Gesamteindruck ist immer noch hervorragend.

Spielerisch ist es nach wie vor immer noch äusserst spassig und gleichzeitig anspruchsvoll. Das Spielprinzip ähnelt meiner Ansicht nach einem Puzzle Jump'n Run. Es gilt grundsätzlich immer einen Weg zu finden weiter zukommen. Und genau das macht aus meiner Sicht auch den Suchtfaktor aus. Nach dem Motto "Komm, noch ein Abschnitt". Und ehe man sich versieht ist man ein Kapitel weiter. Auch die Steuerung ist sehr gut gelungen und durch das doch direkte Feedback lässt es sich sehr gut durch die Levels wuppen. Einzig die Kämpfe finde ich etwas krampfig, da sich meiner Ansicht nach die Figur hier leider etwas zur behäbig und störrisch steuert, während man in den Levels selber eigentlich sehr elegant hindurch streift. Zum Glück hält sich dieser Teil stark in Grenzen.

Selbst nach all den Jahren vergebe ich hier gerne wieder eine 9 von 10. Ein bisschen rosa Brille mag noch drin sein, aber selbst als Nicht-Fan kann man hier eine 8.5 vergeben.

Und jetzt warum ME Catalyst vermutlich nicht so gut ankam.

Gleich nachdem ich den Vorgänger durch hatte, habe ich mir nochmal den Nachfolger vorgeknöpft und kann einige Kritikpunkte nachvollziehen. Ist die Grafik in MEC besser? Oh ja, aber sowas von. Das sieht schon sehr stylisch aus. Und sie ist gleichzeitig der Haken. Während ich in Teil 1 relativ wenig Probleme hatte die Route sofort zu sehen, wird man in MEC dermaßen mit Details überflutet, dass das Finden des richtigen Weges nur schwer bis teilweise gar nicht möglich ist. Der nächste Kritikpunkt sind die fast immer gleichaussehenden Umgebungen. Man fragt sich ständig, ob das ein anderes Gebiet nun ist. Ja, es gibt Locations, die ihre Wahrzeichen haben, aber alles drum rum sieht irgendwie gleich aus.

Der nächste Punkt, der mir auch auffiel, ist die Steuerung. Faith hat mehr Moves bekommen und die Kämpfe sind nun eindeutig besser, aber sie steuert sich auch einen minimalen Tick behäbiger. Das Feedback ist im Vorgänger etwas direkter.

Die Idee das Spiel in eine Open World zu packen klingt vielleicht anfangs verlockend, aber entpuppt sich leider als Bremse. Während man im Vorgänger durch die Levelarchitektur durchsogen wird, ist die OW Umsetzung wie eine Art Marios Picross in eine Open World zu packen. Wer hat schon Lust sich erst zum nächsten Rätsel begeben zu müssen und vor allem vom immer gleichen Startpunkt aus. Das hat Forza Horizon besser gelöst mit dem Fast Travel wohin man möchte. Wer dort die Open World nicht will der beamt sich halt überall hin.

Im ganzen ist es zwar ein gutes Spiel, aber durch die ganzen Punkte steht es seinem Vorgänger auch klar hinten an. Schade eigentlich, denn hier hatte man die Chance es besser zu machen. Somit bleibt auch hier die Wertung von 8 von 10 bei mir stehen. Solide aber nicht so suchtgefährdend wie sein Vorgänger.


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