Thema:
Re:Metroid Dread / Deathloop flat
Autor: token
Datum:15.11.21 14:44
Antwort auf:Re:Metroid Dread / Deathloop von Hitman47

>Welch ein Zufall - genau das Spiel hatte ich vor zwei Tagen mal wieder gespielt und kann dir deshalb auch voll zustimmen.
>
>Aaaaaaaber, Metroid hat doch gar kein Stealthgameplay, auch wenn der Phantomumhang einem das anfangs suggerieren möchte.
>Ihr müsst euch halt von dem Gedanken lösen, dass wie ein Stealthgame spielen zu wollen...


Da drehen wir uns ein wenig im Kreis, denn genau das ist ja der Kritikpunkt. Dass es das nicht gibt.

Dread ist einfach merkwürdig. Es gibt zwei naheliegende Konzepte wie man solche Passagen befriedigend gestalten kann.
Zum einen das Drehbuch. Konzept Another World. Du als Spieler musst halt herausfinden was das Drehbuch ist, und dieses dann nachspielen. Das ist ziemlich stumpf weil Trial&Error, aber dafür auch gerne spektakulär inszeniert, was halt geht, weil Drehbuch.

Oder eben, ein Korsett für Stealthgameplay. Es gibt Spielregeln für beide Seiten, es gibt eine AI, es gibt klare Strukturen. Und du als Spieler hast halt eine spielerische Herausforderung mit Gestaltungsräumen in deinem Vorgehen. Kurz, es ist eine Art faires Duell zwischen dir als Spieler und dem System, du kannst reagieren, du kannst Probleme so oder so oder auch anders lösen.

Dread ist nicht wirklich Drehbuch, weil es Random-Mechanismen drin hat, Emmi überrascht einen ja auch mal direkt am Eingang.
Es ist aber auch kein wirklich faires und funktionierendes Stealthgameplay. Zu Beginn hat man noch paar Gestaltungsräume im Vorgehen, aber je weiter man kommt, desto mächtiger werden die Emmis, und irgendwann hat man kaum noch Optionen etwas anders zu machen als es die Designer vorgesehen haben, mitsamt berechenbaren geskripteten Triggerevents wo Emmi an einer bestimmten Stelle immer in der gleichen Weise auftauchen wird, also nix mit Emmi streunt da und da rum wenn du Glück hast, fully scripted.

Damit ist das alles weder Fisch noch Fleisch.
Weder ist es konsequent geskripted und so berechenbar, dafür aber auch geil inszeniert, noch ist es offen und frei im Vorgehen und dann auch fair und pfiffig von den Mechaniken. Es ist von beidem etwas, und in beiden Ansätzen ist es nicht versiert. Es ist halt da.

Kein Beinbruch, weil man sich damit arrangieren kann.
Aber IMO auch nix wo man sich um Kopf und Kragen reden muss um daran was gutes zu finden. Ich sach mal so, das Spiel hat auch Stärken die weniger kontrovers sind ;)


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