| Re:Na ja… |  |
Bin bei Dir, dass die Charaktere alle nichts Besonderes waren, aber die in Teil 1 waren weniger "cringe" als alle danach. Teil 1 hatte außerdem noch sowas wie einen Fokus und hat nicht versucht alles irgendwie gleichzeitig zu machen.
Das führt dann zu Ergebnissen, wie man sie in FH4 sieht: Ein Rennspiel, bei denen der Reifendruck aus den schnellsten Autos getuned wird, um an die besten Zeiten zu kommen... Ein Rennspiel, in dem es vielleicht 3 Optionen gibt, wenn man am Ende online vorne mitfahren will. Ein Rennspiel, bei dem alle Autos 4WD bekommen, weil es halt geht. Alles, weil so viele Tuning-Optionen wie möglich rein müssen, und Drifting, und Off-Road, alles irgendwie, aber kaum etwas zuende gedacht.
Natürlich ist das ein schönes Alleinstellungsmerkmal, so viel zu machen, wie kein anderes Spiel. Da widerspreche ich nicht. Die Kritikpunkte bleiben aber, genau so wie übrigens bei Far Cry - das ist genau so eine Serie, die immer wieder nach dem gleichen Open-World-Schema aufgegossen wird. Das bekommt jede Menge berechtigte Kritik und die wäre bei den Horizon Titel 2-4 genauso angebracht, bleibt aber aus. Alles gleichzeitig machen zu wollen, wird selten von Erfolg gekrönt und ist auch in sich selbst ein Widerspruch zum Fokus einer Simulation oder eines Mario Kart auf dem anderen Ende der Skala.
Casual ist das alles nicht relevant. Aber es gibt genügend Baustellen: beim Online-Modus, bei den Sounds der Autos, teilweise auch der grafischen Umsetzung der Vehikel, die erwähnt werden sollten. Gran Turismo 4 und 5 wurden dafür im Vergleich ziemlich runtergezogen, zurecht. Aber bei Forza Horizon gucken alle, auf ihr Kombometer und ihre automatisch generierte Ideallinie, spulen 3x zurück und frohlocken. Kann man machen, aber dann erzählt man besser nicht 3 Sätze später wie semi-realistisch und glaubwürdig das alles ist. Sonst macht man sich nämlich selbst ziemlich unglaubwürdig.
Ich erinnere mich noch an die Besserungsversprechen bezüglich der Lenkradsteuerung nach dem ebenso schrecklichen Support in Teil 3. Die ist auch 3 Jahre nach Release von FH4 eine Zumutung. Das Spiel ist nur für Gamepads optimiert. Das ist alles ok - nur sollte es dann in Test-Berichten nicht heißen: "Noch cooler wird es, wenn man sich selbst hinter ein Lenkrad setzt" oder von Entwicklerseite "Wir werden Lenkräder so gut es geht unterstützen." Das passierte in der Vergangenheit nicht und da gibt es irgendwann auch keinen "benefit of the doubt" mehr.
Seelenlose Serien-Massenware, die gut Geld macht - das ist imho aus Forza Horizon geworden. Und es ist schön, wenn das den meisten so gefällt. Ich lasse das trotzdem als Statement eines großen Genre-Freundes hier stehen, dass ich das absolut nicht schätze, wie sich die Serie entwickelt hat. :)