Thema:
Slow burner- es kommt langsam, dann aber gewaltig flat
Autor: denda
Datum:13.10.21 16:43
Antwort auf:Metroid Dread von DasReptil

Die ersten Stunden war ich nicht gerade euphorisch, der Einstieg ist nicht nur wie ein Schmiss ins kalte Wasser, er ist leider auch recht zahm bzgl. der Stärken der Serie, und bietet unauffällige Grafik-Settings und Level-Designs. Und natürlich den Kultur-Schock EMMI. Aber was da später noch geht ist teilweise sensationell (technisch auf meinem Oled-TV eines der schönsten Switch-Spiele, und Gebiete wie der setzten bzgl. Polycount und Detailreichtum Maßstäbe auf der Konsole.).

Für mich ist es eines der Spiele die besser werden, je häufiger man sie spielt, weil man die Schwächen einfach effektiver umschiffen kann. Emmis hin oder her, ich finde das Spiel trotz aller ligitimen Kritikpunkte mittlerweile großartig, und es steuert auch bei mir hart aufs GOTY zu. Keine leichte Aufgabe nachdem mich Monster Hunter Rise extrem begeistert hatte.
Ich kann nur Jedem, der etwas Geduld und Muße mitbringt sich in ein neues, sperrigeres Erlebnis einzuarbeiten nur raten am Ball zu bleiben und sich und dem Spiel etwas Zeit zu geben, und z.B. Frust durch die Emmis durch den "Game Over"-Screen nicht zu sehr an sich nagen zu lassen. Wenn man das akzeptiert und alle Möglichkeiten konsequent nutzt (den Cloak so oft es geht nutzen- man kann ihn bis auf die kurzen cooldown-Phasen fast ohne große Unterbrechungen in Gebrauch haben), dann wartet ein grandioses Metoidvania auf einen.

Nicht gefallen tun mir allerdings die eher unübersichtliche Map und das wirklich absolut untaugliche Teleportsystem. Das macht leider die Exploration von einem Ende der Woldmap zum Anderen unnötig langwierig und strapaziös.
K.A. wie man sowas so verschlimmbessern kann. Das Teleport-System und die Map im Vorgäner waren pefekt so wie sie waren. Das guiding durch die Gebiete selbst allerdings ist eigentlich in der Qualität so noch nie da gewesen imho. Das ist eine erstaunliche leveldesign-technische Leistung. Mir wird aber in diesem Kontext etwas zu häufig das explorative Ausbechen aus diesem Korsett zu stark erschwert, teilweise sogar verhindert- sowas darf meiner Meinung nach nicht sein in einem Metroidvania. Da bekämpfen sich das guiding und die freie Exploration zuweilen- und die Exploration zieht den Kürzeren.

Ansonsten ist die Musik zwar gut, aber ich mag den grundsätzlichen Klang nicht so recht, es ist weder Fleisch noch Fisch, weder Retro noch Orchesta, sondern eine Mischung, die irgendwie "dudelig" klingt (erinnert mich in der Hinsicht stark an die Musik aus dem Links Awakening Remake). Einfach nicht sehr schön für die Ohren, aber immerhin teilweise äußest stimmunsvoll.

Ein krasses, sehr intensives Spiel, was mutige Schritte wagt, in der Ausführung mancher dieser Schritte teilweise selbst zum Stolpern kommt- wenn es sich dann am Ende aber fängt und dort steht, muss man anerkennen, dass einige der Tricks, sehr beeindruckend und selten in dieser Qualität zu sehen sind. Und es ist ein Spiel welches es wagt dem Spieler alles abzuverlangen, und ihn nicht in Komfort-Zonen versauern lässt. Das fühlt sich teilweise (gerade zu Beginn) nicht schön und angenehm an, aber der Payoff der im Laufe der Spielzeit entsteht ist eine ziemliche Wucht.

Bin sehr gespannt wie es weitegeht, bin nach 7 h nun bei ca. 40% items.

Beste Grüße
denda


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