Thema:
Intensiv flat
Autor: Hitman47
Datum:11.10.21 21:21
Antwort auf:Metroid Dread von DasReptil

…genau so würde ich meine letzte Spielrunde vom Wochenende beschreiben, welche das Spiel für mich spielspaßtechnisch in ungeahnte Höhen katapultiert hat.

Begonnen hatte es mit der imposanten Ankunft in Burenia.
Während man mit dem Zug anrauscht, zoomt derweil die Kamera in die Totale um den tobenden Sturm mit seinem hohen Wellengang und dem peitschenden Regen gekonnt in Szene zu setzen.
Der darauffolgende Abschnitt innerhalb des Gebäudes war aber nicht minder schön anzuschauen.

Es sah dort aus der wie ein riesiges verwüstetes Laber auf einer einsamen Insel.
Als ich mich so durch die Gegner -teilweise bereits unter Wasser mit deutlich eingeschränkter Bewegungsgeschwindigkeit- geballert hatte, stand ich irgendwann vor dem Durchgang, welcher das vor mir liegende Gebiet markiert, in dem mich mal wieder ein E.M.M.I erwarten würde.
Ich atmete noch einmal tief durch und betrat dann langsam und sehr angespannt das unbekannte Gebiet.

Als ich den Fuß in den ersten Raum setzte, war klar, dass der Bereich teilweise geflutet war und ich mich direkt ins Wasser begeben musste um voranzukommen, wohlwissend dass ich dem Gegner hier unten vollkommen ausgeliefert sein würde, sollte er mich hier erwischen.
So sprang ich dann hinunter und bewegte mich durch die erschwerte Fortbewegung langsam vorwärts.

Es dauert dann auch nur wenige Sekunden, bis ich metallische Geräusche und das bekannt seltsame Fiepen vernahm.
Ich vergrößerte die Karte im rechten oberen Teil des Bildschirms und der große rote Punkt auf der Karte verdeutlichte mir, dass mir der Gegner den direkten Weg abschneiden würde.
An Rückzug war auch nicht zu denken, da die rettende Kante, von der ich zuvor runter gesprungen war, von meiner Position nicht zu erreichen war.
Über mir konnte ich aber zum Glück die blaue Oberfläche an der Decke erkenn, an welcher ich mich festhalten konnte.

Ich sprang hoch, zog die Beine an und schaltete den Phantomumhang ein.
Keine Sekunde zu früh – der Gegner war bereits unter mir und scannte den Bereich akribisch ab.
Und so hing ich da, wehrlos und bangend über dem lauernden Tod.
Mein Blick wechselte im Sekundentakt zwischen dem Gegner und der Aeion-Leiste, welche sich sehr schnell zu leeren begann und die Tarnung bald schon auffliegen lassen würde.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und kurz bevor die Aeion-Energie komplett aufgebraucht war, verließ E.M.M.I den Bereich und verschwand irgendwo über mir in einem Schacht.

Verdammt, ein Blick auf die Karte deute darauf hin, dass ich dem Gegner folgen musste und ans Ziel zu gelangen.
Auch wenn ich den genauen Weg nicht kannte, war eindeutig klar, dass ich mich nach oben bewegen musste.
Als ich meine Erkundung fortsetzte um mich aus dem Wasser Plattform für Plattform nach oben Richtung Ziel zu bewegen, rechnete ich ständig mit dem Auftauchen meines neuen Freundes.
Ich schalte ständig in den Tarnmodus um mich an den häufig angebrachten Sprengfallen vorbeischleichen zu können – mit Erfolg!

Lärm war jetzt das letzte was ich gebrauchen konnte.

Doch als ich oben angelangt war, kurz vor dem großen roten pulsierenden Punkt, merkte ich, dass es eine Sackgasse war und bevor ich ein leises „Scheiße“ aussprechen konnte, hörte ich schon meinen geliebten Freund, wie er nach wie vor auf der Suche nach mir war.
Diesmal hatte ich aber keine Möglichkeit mich in Sicherheit zu bringen.
Es gab keinen rettenden Schacht oder eine Möglichkeit wie eine Spinne an der Decke zu hängen.

Ich konnte entweder links oder rechts den Weg nach unten einschlagen. Ich lief nach links – zum Glück, denn der Gegner kam auf der rechten Seite die Wand hochgeklettert.

Ich aktivierte erneut den Tarnmodus und bewegte mich sehr langsam vom Gegner weg, da ich mit dem aktivierten Phantomanzug nur deutlich in der Bewegung eingeschränkt war und hohe Sprünge nicht mehr drin waren.
E.M.M.I kam aber immer näher und der Tarnmodus hielt vielleicht noch 5 Sekunden bevor er bei leerer Aeion-Leiste meine Lebensenergie leer saugen würde damit er nicht abgeschaltet wird.

Ich musste mich entscheiden ob ich noch etwas länger getarnt bleiben wollte, dafür aber meine Lebensleiste nahezu komplett aufbrauchen würde und somit beim kleinsten Schäden direkt vor die Hunde gehen würde, oder ob ich den Tarnmodus aufgebe und renne, weg, einfach nur weg von hier, die Gefahr eingehend in einer Sackgasse zu landen.
Ich entschied mich für den Lebensenergie zerrenden Tarnmodus.
Die riskante Entscheidung zahlte sich aber aus.
Der Gegner brach die Suche ab, kurz bevor sich der Tarnmodus automatisch ausschaltete.

Ich lief nun praktisch ohne Energie durch das Gebiet.
Aber was zählte, war die Gewissheit, dass ich die 2. Runde des Katz und Maus Spiels erfolgreich für mich entschieden hatte.
Nach einigen weiteren Metern entdeckte ich kurz darauf dann einen anderen Weg auf der linken Seite und bewegte mich in diese Richtung.
Ich hoffte, dass mein Freund nicht so bald auftauchen würde, da die Energie für den Phantommantel noch nicht komplett aufgeladen war.
Ich warf nochmals einen Blick auf die Karte und erkannte, dass dies wohl der richtige Weg sein musste.

Ich prägte mir den die grobe Richtung ein und rannte los, aktivierte dabei aber versehentlich eine Mine, welche mich zum Glück nicht traf, aber kurz darauf einen heiden Lärm verursachte und E.M.M.I auf den Plan rief.
Ich nahm die Beine in die Hand, rannte, sprang, kletterte und rutschte was das Zeug hielt damit mich mein Gegner nicht erreicht.
Nachdem mich E.M.M.I einige Male fast erwischt hatte, erreicht ich dann doch noch den rettenden Ausgang.
Zum Verschnaufen war aber keine Zeit.

Das große Auge der Zentraleinheit, welches mir die notwendige Energie geben würde um die Omega-Kanone nutzen zu können, wenn ich es besiege, musste erst noch von mir zur Strecke gebracht werden.
Während ich von allen Seiten beschossen wurde, schaffte ich es gekonnt auszuweichen und meine Raketen im Gegner zu versenken.
Dieser hinterließ glücklicherweise auch etwas Lebensenergie die mir kurz darauf das Leben rettete, da ich doch den ein oder anderen Treffer einstecken musste.

Nach einem kurzen aber heftigen Kampf hatte ich dann endlich die Energie erhalten um E.M.M.I den Garaus zu machen.
Nachdem ich mich aus der sicheren Zone auf meinen Freund zubewegte, ging auch schon der Alarm los.
Ich stand da, die Waffe im Anschlag und wartend auf den Bastard um ihn endgültig abzuschalten. Er ließ auch nicht lange auf sich warten.
Als er endlich in der Schusslinie war, ballerte ich was das Zeug hielt, musste aber leider erkennen, dass ich das an der falschen Position getan hatte.
E.M.M.I kam immer näher und ich merkte schon, dass ich es nicht schaffen würde den Schild zu zerstören bevor ich gepackt werde.
Und so kam es dann auch.

Ich wurde in den Würgegriff genommen und meine Hoffnung, dort lebend rauszukommen, sank gegen Null.
Ich blieb aber fokussiert und passte den Moment meines Konters ideal ab und konnte mich aus der misslichen Lage befreien.
Mein Gegner ermöglichte mir -für wenige Sekunden taumelnd- aus der misslichen Lage zu entkommen.
Ich nutze die Chance und positionierte mich nun besser, zielte und ballerte erneut im Dauerfeuer – und diesmal mit Erfolg - das Schild zerbrach.

Mit zitternden Händen steuerte ich Samus am Gegner vorbei um die nötige Distanz herzustellen. Ich lud die Waffe auf und genau in dem Moment, als ich den Schuss wagte, machte E.M.M.I eine ruckartige Bewegung, so dass mein Schuss daneben ging.
Innerlich gab ich bereits fast auf. Die einzige Möglichkeit, die sich mir bot, war der Sprung ins Wasser.
Ich tat es und warte darauf, meinem Gegner erneut Auge in Auge gegenüber zu stehen.
Das Aufladen der Kanone würde an dieser Stelle nicht funktionieren.
E.M.M.I kam und packte mich, bereit mich nun endgültig zu eliminieren.

Dadurch, dass wir uns aber unter Wasser befanden und die Bewegungen stark verlangsamt wurden, konnte ich den Angriff erneut erkennen und Kontern. Samus rammte der Nervensäge den Stiefel in die metallische Fresse - Unglaublich!
Ich konnte mein Glück gar nicht fassen  und hätte beinahe vergessen mich in Position zu bringen.
Ich slidete unter E.M.M.I hindurch, raffte mich auf, lud die Waffe ein letztes Mal auf und schoss dem Mistding in letzter Sekunde die Rübe weg!



Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie ich mich danach gefühlt hatte.
Es war ein derart spannendes und intensives Erlebnis, einfach unglaublich!

Es tut mir leid, dass ich das Erlebte leider nur sehr schlecht in Worte kleiden kann, hoffe aber, dass ihr diese von mir erlebten 10-15 Minuten ansatzweise nachfühlen könnt.

Mittlerweile bin ich knappe 7 Stunden im Spiel und kann somit auch schon was zu den Stärken und Schwächen des Spiels schreiben und werde das die Tage auch noch machen.
So viel kann ich aber schon mal verraten – es ist bei mir nach wie vor auf GotY-Kurs!


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