Thema:
Re:Hier auch noch mal der Gleylancer Trailer flat
Autor: Tefloner
Datum:09.10.21 11:48
Antwort auf:Re:Hier auch noch mal der Gleylancer Trailer von strid3r

>>>Da geht's auch mehr um "Entertainment" (wie generell in dem Mag) bzw. dass es witzig klingt und die persönliche Note der Tester durchkommt, als um eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Spiel - die meistens vermutlich eh nie stattgefunden hat.
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>>Das ist aber ein weltweites Phänomen, dass bis heute angehalten hat. Damals waren die "Tester" schon nicht in der Lage zu beschreiben, was genau ein Spiel nun besonders oder im Vergleich zum Vorgänger anders macht. Und auch heute bekommt man bis auf wenige Ausnahmen nur oberflächliches Wischiwaschi-Zeug vorgesetzt. Aber womöglich ist dies ja genau auf die Zielgruppe abgestimmt, wer weiß.
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>>Die Leute bei der Famitsu haben eigentlich immer schon bewertet, wie viel "Spaß" ihnen das Spiel beim Spielen gemacht hat. Nicht, wie gut es ist.
>>Ganz im Gegensatz zu Leuten im Westen, die exakt feststellen konnten und können, wie gut das Spiel im Kern wirklich ist. Was würden wir nur ohne sie machen?
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>Hm, ehrlich gesagt sehe ich den Unterschied zwischen "hier" und "drüben" dabei nicht bzw. täte mir schwer damit, der These zuzustimmen, dass hiesige Tester eher dazu neigten, einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit ihrer Wertungen zu erheben. Und die oben genannte persönliche Note gab’s ja in deutschen Mags ebenso bei einigen Redakteuren.


Solange sich nicht Vertreter einer Seite für wichtig halten und beginnen, die andere Seite zu kritisieren, würde ich das auch so sehen.

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>Was du beschreibst ist in meinen Augen seit jeher eher ein Forenproblem bzw. eines der Rezipienten (was sich in Zeite von "imho" aber durchaus gebessert hat) und nicht das der Reviews. Was dieser – zugegebenermaßen sehr wirr gewordene – Einblick u.a. auch aufzeigt denke ich.
>Das Format der Famitsu-Reviews ist in der damaligen Form für mich btw. völlig legitim – wie du ja schreibst gerade mit Blick auf die Zielgruppe. Nur sollte man es eben als das wahrnehmen, was es ist: superknappe und oberflächliche Eindrücke, bei denen vieles dafür spricht, dass Spiele oft nur relativ kurz gespielt wurden. Und auch der Anteil, den diese im Mag in Sachen Umfang einnehmen, spricht da imo für sich. Das hat erstmal nichts mit Objektivität vs. Subjektivität zu tun, zumal eine kritischere/tiefergehende Herangehensweise zu letzterer auch in keinem Widerspruch steht.


Man sieht auch bei amazon.jp oft Reviews, die nach ein paar Spielstunden geschrieben werden. Das Anspielen + Ersteindruck scheint da für viele ein ausreichender Indikator zu sein, ob einem das Spiel gefallen könnte.


>Gerade, wenn ich mir das jetzt so rückblickend anschaue, wundert es mich jedenfalls noch ein wenig mehr, wie so oft ein Bohei um Famitsu-Wertungen gemacht werden konnte, ohne diesen Kontext zu berücksichtigen. Und falls es so rübergekommen sein sollte: dass hiesige Mags zur damaligen Zeit derartige Actiontitel noch höher bewertet haben, sehe ich keineswegs als Qualitätssiegel oder gar Ausdruck vermeintlich besserer oder objektiverer Maßstäbe, sondern erstmal hauptsächlich dem Umstand geschuldert, dass es hier schlicht mehr Redakteure gab, die den Kram gerne gezockt haben. :)

Mich wundert, dass Wertungen allgemein immer noch so viel Beachtung finden. Ich habe schon vor Jahrzehnten gemerkt, dass 98% der "Tests" für mich unbrauchbar sind. Ich freue mich eher, wenn ich mal auf ein Review stoße, bei dem ich sagen kann, ja, da ist jemand in die Tiefen vom Gameplay vorgedrungen.


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