Thema:
Haven Springs ist das "Ted Lasso" der Videospiele flat
Autor: MOGli
Datum:13.09.21 08:04
Antwort auf:Re:Life is Strange 3 von futuregamer

Praktisch alle Charaktere haben Herz, und die Gemeinschaft ist quasi ein Hippie-Utopia. Könnte mir vorstellen, dass das einigen etwas zu angestrengt erscheint.

Bzgl Bildrate stört mich eigentlich nichts, die Ladezeiten (XSX) finde ich teilweise etwas lang. Und in Ep3 haben sie bei den Dialogen in der Kneipe einige Abkürzungen genommen.  Da sind längere Pausen drin, dass man teilweise schon weitergeht, und dann folgt doch noch etwas. Auch hat man bei einigen Übergängen das Gefühl, es wurde eine Zwischenszene ausgelassen, das knirscht teilweise etwas, insbesondere bzgl. Emotionen.

Ansonsten (Ende Ep3) find ich es gut. Bzgl. Spielinhalten ist einiger Aufwand z.B. in zwei Spielautomaten gesteckt worden, während man in der eigentlichen Handlung kaum Herausforderung hat. Hier kam es ja nicht so doll an, aber ich fand die Dialog-Gefechte unter Zeitdruck in Before The Storm sehr interessant. Alex Fähigkeit ist bislang nur eine Art von Sicht-Modus, da hätte man ruhig ein paar Puzzles einbauen können, um das Lesen zu erschweren. So sind das zwar auch ausgearbeitete Charaktere, aber man hat nicht das Gefühl, wirklich selbst etwas zu entdecken.

So wie die Kraft angelegt ist, ergibt sich da erhebliches Potential für ein Mystery-RPG oder Detektiv-Spiel, in dem man Geheimnissen eines Örtchens auf die Spur kommen könnte. Hier ist man doch (wie in den anderen Teilen auch) eher auf Schienen unterwegs. Nicht falsch verstehen: Geschichte und Figuren sind interessant, aber man hat als Spieler kaum das Gefühl, wirklich etwas zu leisten und für Erfolg arbeiten zu müssen. Das war in der Serie aber eigentlich nie so, bis auf den Originalteil vielleicht, wo es sich auszahlte, eine Figur wirklich kennenzulernen, um hinterher zu verhindern, dass sie sich etwas antut. Das war zwar auch eher simpel, aber immerhin etwas, was eben etwas über die aktuelle Szene hinausgeht, in der man sich gerade befindet. In True Colors hat man immer TODOs im Statusschirm, und wenn das Spiel etwas will, guckt man in einem kleinen Areal einfach alle als interaktiv markierten Punkte an - und weiter geht es. Ich wünschte, man würde den Spieler etwas mehr fordern. Wie gesagt: nach bislang drei Episoden.


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