| Mod-Empfehlung: House Traditions |  |
Ich bin seit einiger Zeit wieder voll im Spiel drin und komme nur schwer davon los. Obwohl CK3 immer noch am Anfang steht und in keinster Weise mit dem Umfangsmonster CK2 inklusive allen DLCs mithalten kann, trifft das halb-Roleplay-halb-Grand-Strategy-Konzept voll meinen Nerv.
Außerdem bin ich ja größtenteils deshalb begeisterter PC-Gamer, weil ich mit Mods rumdüddeln kann und oft damit mehr Zeit verbringe als mit dem eigentlichen Spiel. Nun gibt es für CK3 mittlerweile jede Menge gute Mods, die auch bereits über einen längeren Zeitraum aktiv unterstützt und weiterentwickelt werden und die ich nicht mehr missen möchte, aber seit letzter Woche ist da einer hinzugekommen, der auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt, aber das Spielerlebnis dramatisch verändert - und zwar zum Positiven.
Der Mod heisst "House Traditions" ([https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=2590650832]) und gibt dem Oberhaupt eines Hauses/einer Dynastie die Möglichkeit, eine Haustradition oder ein Motto hinzuzufügen. Dabei ist es von den Eigenschaften des Herrschers abhängig, welche Traditionen ihm zur Auswahl stehen. Da mein Familienoberhaupt tüchtig (Diligent) ist, konnte ich u.a. die Tradition "Fortune" wählen. Dieses Hausmotto verhilft nun Angehörigen meiner Dynastie zu folgenden Langzeitperks:
[https://i.postimg.cc/PrVN2v07/fortune.png]
So weit so langweilig... Das eigentlich Revolutionäre an dem Mod ist, dass die Nachkommen nun mit viel höherer Wahrscheinlichkeit aufgrund ihrer Erziehung die von der Tradition geförderten Eigenschaften annehmen. So sind die Mehrzahl meiner Nachkommen tüchtig, weil sie die Tradition akzeptieren und sich entsprechend ihrer Erziehung entwickeln - was viel logischer ist als die Vanilla-Variante, wo man da quasi null Einfluss drauf hat. Das Ganze kann natürlich auch danebengehen, wenn die Eltern sich nicht leiden können, oder aber Trinker oder Paranoid oder was auch immer sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann ein schwarzes Schaf in der Nachkommenschaft ist, steigt dadurch an. Ist aber das Familienleben halbwegs tacko, dann kann man relativ sicher sein, dass der Nachwuchs sich im Rahmen der Tradition entwickelt.
Man könnte jetzt meckern, dass gerade dieses Chaos bei den Erben ja das Salz in der Suppe ist, aber wenn man wirklich vollkommen willkürliche Eigenschaften bei den eigenen Nachkommen vorfindet und auch im Rahmen der Erziehung nur sehr begrenzten Einfluss auf die weitere Entwicklung hat, dann finde ich das schon auf die Dauer nervtötend und uninspiriert.
Das Ganze hat natürlich auch Auswirkungen auf die Partnerwahl. Bei der Suche nach einem Partner/einer Partnerin bevorzugen die Charaktere (auch NPCs) nun Personen, deren Eigenschaften mit der eigenen Haustradition kompatibel sind. Das führt langfristig dazu, dass Häuser mit der Tradition "Power" viele Krieger hervorbringen, die auch ehrgeizig sind und so häufig als Kriegstreiber in der Kampagne auffällig werden, während die Tradition "Devotion" sehr gläubige Herrscher hervorbringt, die im guten Verhältnis zum Papst stehen und ihr Heil im Klerikalen und der Verbreitung des katholischen Glaubens suchen.
Keine Ahnung, ob das hier irgendwen interessiert, aber wo ich schon mal wieder bei dem Spiel bin, wollte ich das nicht nur für mich behalten. Meine jetzige Kampagne mit dem Haus 'De Coucy', welches mittlerweile die Königskronen der Bretagne, Frankreichs und Asturien hält, ist jedenfalls die bisher immersivste aller meiner bisherigen Spiele und das hat sehr viel damit zu tun, dass sich meine Dynastie wie eine echte Familie anfühlt und nicht wie eine willkürlich zusammengewürfelte Truppe von Irren, die zufälligerweise den gleichen Namen tragen.
Das war's von mir. Ich wünsche auch Euch 'Fortuna Infinita'!
Viele Grüße, Euer Enguerrand de Coucy, Begründer des Hauses De Coucy, Herzog von Anjou und Orléans im Jahre 920 AD
[https://i.postimg.cc/x85GsGz7/Enguerrand-920-AD-klein.png]