Thema:
Re:1/2 OT flat
Autor: token
Datum:02.09.21 08:52
Antwort auf:1/2 OT von Baseman

>Vielleicht solltest du deine allgemeine eher negative Gesinnung zu dem Genre überdenken. :)
>
>Ich finde es faszinierend welchen Progress du da wiederholt hinlegst (Returnal & Hades jetzt zeitnah betrachtet). Ich rede hier nicht von allgemeinen Skill. Sondern die Bereitschaft für Analyse, dechiffrieren von Mechaniken, das philosophieren über den daraus resultierenden Spiel Möglichkeiten, diese detaillierte Auseinandersetzung mit dem eigentlichen SPIEL.
>
>Bei wie viel Spielen bzw. Genres passiert dir normalerweise sowas? Ze Rogue-like Hype is real. :)


Ich weiß was du meinst. Aber ich finde, abstrakt betrachtet sind diese Rogue-Games um diese mechanische Faszination aufgebaut, haben diese aber keinesfalls exklusiv.
Um paar Vertreter zu nennen die ähnliche Hebel bei mir ziehen:
Trials, Rocket League, Super Meat Boy, Ori, die Souls-Reihe, kurzum Spiele, die von dir verlangen sich mit ihrem spielerischen Kern auseinanderzusetzen, weil das beherrschen dieses Kerns notwendig ist um erfolgreich zu sein. Und das für sich stehend reicht auch nicht, denn dieser Kern muss ein gewisses Maß an Schliff, Finesse und Tiefe anbieten.

Aber am Ende entscheidet vor allem der Spielspaß. Und da kann ich nicht aus meiner Haut. Das klassische Rogue-Like mit dem ich mit Abstand am meisten Zeit verbracht habe war Dead Cells. Auch wenn ich die Grundstruktur nicht mochte, der mechanische Kern war einfach derart geil und wertig dass ich mich festbeißen wollte, und klar, ich hatte viel Freude.
Aber in Sachen Motivation und Antrieb war es so, dass ich das aus mir selbst rausholen musste. Und wenn es da nicht so klick macht, dass der Antrieb zum Spielen nicht extrinsrisch vom Spiel kommt, sondern intrinsisch von mir durchgehend investiert werden musste, kippt die Stimmung irgendwann zum exzessiven Dislike, also einer sanften Form von Hass ;)

Ich hab zuletzt noch mit boc etwas darüber gechattet, zu dem ich meinte, ey, immer wenn ich in solchen Spielen wie jetzt Hades versande, frag ich mich in so einer Phase, bin ich eigentlich bescheuert, warum spiele ich eigentlich nicht NUR noch solche Games. Die Faszination dieser Games ist doch das Destillat weswegen ich überhaupt auf dem Hobby hängen geblieben bin. Alles ist so viel intensiver, immersiver, befriedigender, auch intelligenter im Ablauf, Lernkurven, Erfolgserlebnisse die einen packen, die Liste ließe sich fortsetzen. DAS ist Gaming. DAS UND NICHTS ANDERES!11

Aber es ist auch fordernd und anstrengend. Das will man halt auch nicht immer, die Games die eher passiv unterhalten mag ich dann auch supergerne. Auch die Extrapolation zu fast schon meditativen Erlebnissen wie Journey oder zuletzt Death Stranding. Oder eben der Sony Blockbuster-Rollercoaster.

Und das Rogue-"Like" gibt mir einfach nicht das notwendige My an extrinsischer Motivation. Alles muss aus mir selbst kommen.
Genau das ist für mich der Gamechanger bei Returnal oder Hades, die bieten genau sowas an.

Aber ja, sich mit diesen Games nochmal intensiver auseinanderzusetzen hat auch mir viel deutlicher transparent gemacht woher der Hype kommt. Da hab ich lange aufrichtig gerätselt was da in den Köpfen der Fans passiert. Das verstehe ich nun viel viel besser. Aber ich fühle es halt nicht, es fehlt einfach dieses My an Antrieb, an Möhrchen die sich nicht nur rein in meiner Fähigkeit dieses Konstrukt sukzessive besser zu beherrschen niederlassen, sondern auch im Spiel selbst irgendeine Form von Progress aufzeigen.

Um wiklich klassische Roguelikes werde ich weiterhin einen Bogen machen, das wird nichts mehr. Aber Prinzipien wie Hades und Returnal die eben klassische Progression und das Rogueprinzip vermengen lass ich mir auch in Zukunft sehr gerne gefallen. Das flasht mich.


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