Thema:
Ein paar allgemeine Dinge flat
Autor: stef.
Datum:20.08.21 23:08
Antwort auf:Hades - Diablo/Rogue-like in der griechischen Unterwelt von Mitschel

Ich habe viele Stunden in die PC-Version investiert, auch die Switch-Version gerne gezockt und bin aktuell wieder "hooked" durch die PS5-Version. Für mich ist es eins der besten Indie-Games aller Zeiten. Da das Spiel anscheinend verschiedene Erwartungen triggert, ein paar lose Gedanken von mir (und ein paar Tipps am Ende, evtl. ganz leichte Spoiler):

- Das Spiel hat für ein Roguelike eine unfassbar gute Story, deren Erzählweise und deren Setting man natürlich mögen muss. Aber in welchem Genrevertreter liest bzw. hört man auch nach mehreren Dutzend Spielstunden noch neue Voicelines?

- Der Anfang ist hart. Oder auch schwer. Sterben gehört hier zum Fortschritt und auch zur Geschichte. Sind die Bosse anfangs kaum zu schaffen, lächelt man später darüber...

- Hier wurde ja die Karotte vor der Nase angesprochen. Ich kenne kaum ein Spiel in diesem Genre, welches einem über so eine lange Spielzeit genau diese Karotte vorhält. Quasi nach jedem Run gibt es neue Gesprächsfetzen, Upgrade-Möglichkeiten etc. pp. Ja, auch noch nach 50 oder 100 Stunden.

- Anfangs wirkt das Gameplay einigermaßen planlos. Man probiert Waffen, bekommt zufällige Upgrades und Boons und kommt halt bis Boss X oder Y. Je nach Glück bei den "Drops". Im Spielverlauf lässt es sich aber über Spiegel und die Waffenvarianten relativ gezielt spielen. Builds sind dann zwar immer noch vom Zufall abhängig, aber mit einer wesentlich niedrigeren Wahrscheinlichkeit.

- Ich kenne kaum ein Spiel, welches sich besser beherrschen lässt. Ja, das mag anfangs noch chaotisch sein, aber mit jedem Durchgang lernt man Gegner und seine eigenen Vor- und Nachteile besser kennen. 10 Fluchtversuche sind gar nichts, die Mechaniken und die Symbiosen erschließen sich einem erst nach vielen Stunden.

- Man kann jederzeit speichern, sobald man einen Raum geräumt hat. Nutzt das, wenn ihr gerade genervt seid und macht später weiter.

- Redet mit allen NPCs, schaut immer wieder im Index nach, wie weit ihr bei Gesprächen seid. Gebt den NPCs wenigstens einen Nektar um den Vorteil freizuschalten.

- Konzentriert euch beim Baumeister auf die notwenigen Upgrades. Deko erstmal hinten anstellen.

- Schaltet alle Waffen frei, danach habt ihr Zugriff auf die Varianten.

- Versucht die Spiegelbelohnungen zu schaffen, diese geben euch relativ einfach eine gewisse Menge an Diamanten etc.

- Generell: der Weg ist das Ziel. macht euch keinen Kopf, wenn ihr 20 Versuche auf Uhr, aber den 3. Boss noch nicht gelegt habt. Hier lernt man wirklich durch Fortschritt. Es ist kein 10 Stunden-Happen, den man nebenbei erledigt. So man sich denn darauf einlassen möchte.

Das alles ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber es scheint so, dass viele Zocker*innen mit falschen Erwartungen an das Spiel gehen. Gerne auch ergänzen.


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