Thema:
Durchgehüpft auf Ending C (Switch) flat
Autor: KikjaR
Datum:17.08.21 09:58
Antwort auf:Ender Lilies - Quietus of the Knights (Multi) von Tux

Ca. 26h hab ich gebraucht und dabei immer noch nicht alles gefunden bzw. an Räumen komplettiert.
Mir gefiel das Spiel sehr gut, auch wenn ich bei den Spitzenbewertungen von Eurogamer und M!-Games nicht so ganz mitgehen kann.
Dafür ist es dann doch ein eher solides Metroidvania, was auf den bereits zurechtgetrampelten Gameplay-Pfaden des Genres bis zum Ende hin wandert. Dabei aber mit gutem Schuhwerk, Gepäck und bei bestem Wetter.(na im Spiel nicht, da regnet‘s dauernd ;))

Das verzögerte Stellvertreter-Kampfsystem ist da schon das Eigenständigste am Spiel und ich gewöhnte mich schnell an das doch eher indirekte Zuschlagen. Aber dann war es nur noch eine Frage von Abstand zum Gegner und Timing, um es brauchbar zu meistern. Die unten von Rouwa kolportierten 2 Sekunden Einfrieranimation ist natürlich übertrieben. Das spielt sich schon angenehm flott und man sollte natürlich schauen in welcher Angriffsphase vom Gegner man zum Gegenschlag ausholt.
Es gibt auch Supportangriffe, die Gegner aus der Entfernung beharken können. Nützlich bei fliegenden projektilschießenden Gegnern, um sie loszuwerden.
Ausserdem kann man jederzeit durch Angriffe und Gegner ohne Energieverlust Dashen, was die Kämpfe sehr erleichtert.
Generell empfand ich das Spiel als nicht zu schwierig, da die Gegnerzahl überschaubar bleibt und man sich so wenig an Strategien einprägen muss. Meist ist es eh am erfolgreichsten sich hinter die Gegner zu Dashen, um sie dann anzgreifen.

Angriffe gibt es Einige im Spiel zu finden. Man kann sie jeweils nur an Ruhebänken im Dreierpack einer auf zwei geteilten Angriffsleiste legen und im Spiel mit X/Y/A abrufen bzw. mit R auf die zweite Angrifssleiste umschalten..
Es gibt ca. eine handvoll Anzahl an Standardangriffen, die man während des Durchlaufs peu a peu bekommt und die keine Nutzungbeschränkung wie die Supportangriffe haben. Die Standardangriffe hab ich dann auch am meisten genutzt und dementsprechend da meine Lieblingsangriffe verstärkt.
Die Supportangriffe bekommt man durch Besiegen von verteilten Optionalbossen und deren Nutzung ist von einer Anzahl(50x zuschlagen, etc.) und oft auch einer Cooldownphase beschränkt.
Da ich hab ich mir dann 2/3 für mich nützliche herausgesucht und diese aufgewertet.
Da ähneln sich vereinzelte Supportangriffe teilweise zu sehr oder ich empfand sie für meinen Spielstil als nutzlos, als das ich sie hätte brauchen können.

Dann kann man noch Relikte finden, die Einem Statusboni wie mehr Angriffsschaden, weniger Gegnerschaden, verkürzte Cooldownphasen für die Supportangriffe, mehr Heilungsmöglichkeiten, etc. bringen und die man wie bei Hollow Knight nur begrenzt in der Anzahl tragen kann. Aber die Anzahl kann man durch gefundene Items erhöhen, sodass man sich die Relikte für seinen Spielstil optimal zusammenstellen kann, sofern man die Relikte natürlich gefunden hat.
Nicht wirklich megakompliziert und auf perfekte Zusammenstellung bedacht, um im Spiel weiterzukommen, sondern eine nette Unterstützung um das Spiel noch etwas einfacher zu machen.
Höchstens im letzten Spielabschnitt ist es nötig ein oder zwei spezielle Relikte anzulegen/sie zu finden, um weiter zu kommen.

Dann gibt‘s noch ein automatisches Levelsystem, wo man durch Besiegen von Gegnern und Einsammeln von Seel… äh deren Unreinheit levelt, und wo im Hintergrund die Angriffs- und Verteidigungswerte des Charakters gesteigert werden. Das passiert nebenbei und man brauch sich eigentlich nicht groß drum kümmern oder Gegner farmen, da das Spiel wie geschrieben eh auch so sehr gut vom Schwierigkeitsgrad machbar ist.

Sehr gut fand ich die Übersichtskarte, die jederzeit veriet, wo sich noch ein übersehenes Item, Material oder Notiz befand und ich dies noch einsammeln konnte. Auch werden Raumabzweigungen imo gut auf der Karte dargestellt, sodass man sich orientieren kann in welcher Ecke des Raums der Durchgang zum Nächsten sein könnte.
Mir gefiel auch, dass die Karte bzw. der Spielablauf im größten Teil des Spiels von links nach rechts geschieht, was meiner Orientierung bei Spielpausen und erneutem Einsteigen sehr half.
Andere Genrevertreter verzetteln sich da gerne mal in labyrintartigen Levelstrukturen, die ein Weitermachen nach einem längeren Spiel-Ausstieg nicht gerade einfach machen.
Bei Enders Lilies war ich immer sofort am Punkt des Geschehens, wozu auch die großzügig verteilten Speicher- und Ruhebänke und das bequeme und schnelle Reisesystem beitrugen.

Schon komisch. Das Spiel macht eigentlich nichts wirklich Neues, fesselte mich dann aber doch durch die auf den Punkt gebrachte Genreklasse eines Metroidvania an den Bildschirm.
Wer vielleicht so wie ich seine Schwierigkeiten mit anderen Genrevertretern(Hollow Knight, Ori, Blasphemous) hat, sollte eventuell mal einen Blick auf Ender Lilies werfen.


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