Thema:
Re:Ich wollte es lieben flat
Autor: G'Kyl
Datum:24.07.21 23:34
Antwort auf:Ich wollte es lieben von Jassi

>Denn auch als Videopiel muss es sich bei mir mit anderen Kunstformen messen.

Stimmt, aber wo wurde einem diese Art Geisteszustand je so buchstäblich nahe gebracht? Oftmals ist nämlich auch in anderen Medien gar nicht das Thema neu - tatsächlich passiert das sogar extrem selten -, aber die Darstellung interessant, einzigartig, besonders einfühlsam o.ä.

Her hat das als Film z.B. geschafft oder die Liebesszene in Blade Runner 2049, obwohl das Thema jeweils uralt ist, und ich finde, das alleine ist immer eine Leistung, die enorm viel Wert ist und entsprechend gewürdigt werden sollte.


>Würde ich HB jemanden vorbehaltlos empfehlen? Nie und nimmer! Nur mit deutlichen Warnhinweisen oder mit dem Wissen, dass mein Gegenüber für Experimente (wie z.B. "The Beginner's Guide") oder die Thematik offen ist.

Würdest du Doom Eternal jemandem vorbehaltlos empfehlen ohne das Wissen, dass dein Gegenüber Ego-Shooter überhaupt mag und offen für Gewaltdarstellung ist? Würdest du FIFA jemandem vorbehaltlos empfehlen ohne das Wissen, dass dein Gegenüber mit Fußball oder wenigstens Sportspielen überhaupt was anfangen kann?

Mit anderen Worten: Nicht böse gemeint, aber ist dieser Punkt in irgendeiner Form überhaupt ein relevantes Argument? :)


>Was Videospiele von anderen Kunstformen (mit vielleicht wenigen Ausnahmen wie z.B. Spielbüchern) immens unterscheidet, dass das Werk den Spieler benötigt und dies vom Kreateur auch berücksichtig werden muss.
>Umgekehrt steht es aber dem Entwickler und somit Künstler frei wie er mit mir als Rezipienten verfahren will. Wenn sein Ziel Spielspaß ist, schön und gut. Trotzdem begrüße ich es sehr, wenn ich eine ander Intention erfahre. Auch wenn das bedeutet, dass besimmte Aspekte meiner Spielgewohnheiten weggfallen oder umgekrempelt werden.
>Ich für meinen Teil "mag" es sehr, wenn mich ein Kunstwerk auf dem falschen Fuß erwischt und mich dazu bringt über mich selbst zu ärgern.


Geht mir ähnlich. Hier weiß ich nur nicht, was du in Bezug auf Hellblade damit sagen willst. ;)


>Auch hier finde ich die Idee mit den Runenrästeln eigentlich gut, was mich aber massiv gestört hat,dass ich mich für die Illusionen auf die Suche machen musste. Dabei ist doch die Krux an denen, dass die von selbst in Erscheiung treten. Und so sehr ich auch das Piktenszenario optisch ansprechend finde, wirkt es doch der von den Entwicklern beabsichtigten Rezeption entgegen. Wie soll ich Spieler in einer mir fremden ("Fantasie")welt, die zwischen der dort verankerten Realität und Gehirnspinsten mäandriert, das auf die realen Zuständen in meiner Welt übertragen?

Hier kann ich wiederum die Argumentation nicht nachvollziehen. Derartige Halluzinationen stellen offenbar nur scheinbar reale Herausforderungen im Alltag entsprechend Betroffener dar. Das wird doch genau so transportiert.


Und weil mir das gerade einfällt (Spoiler zum Ende):


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