Thema:
Durchgezockt, Licht & Schatten flat
Autor: Optimus Prime
Datum:21.07.21 17:12
Antwort auf:Resident Evil 8: VII_I_age #II von Sachiel

Ich hab letzte Woche Resi Village auf Hardcore in ca. 11h30m durchgespielt. Das wäre auch sicher etwas schneller gegangen, aber ich hab wirklich jeden Winkel abgesucht und für die erste Sequenz gut eine Stunde benötigt.

Die erste Sequenz ist auch in gewisser Weise eine Hürde, danach ist es erstmal bis kurz vor Schluss insgesamt leichter imo. Einigen hier im Thread war es ja zu leicht und ich frage mich wieso man dann nicht direkt auf Hardcore anfängt. Der Text dazu lautet ja sinngemäß "für erfahrene Resi Spieler die eine Herausforderung suchen". Und das dürfte ja hier auf fast alle zutreffen die sich nicht nur berieseln lassen wollen. Ein survival horror Spiel ohne Herausforderung verliert imo enorm an Reiz.

Was ich mir die ganze Zeit beim spielen dachte: willkommen zur Resi Geisterbahn, das Spiel. Dabei meine ich das auch garnicht negativ. Ich steh total auf das Design der Welt und der Gegner in Village. Ja, der letzte Abschnitt fällt etwas ab, ebenso fand ich diese halbtoten Gegner in der Burg ein bisschen zu langweilig. Ansonsten bin ich mit der Welt die da geschaffen wurde äußerst zufrieden.

Das Sound Design war top und hat mir teilweise auch ohne die Gegner zu sehen einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen.

Technisch hat mich der etwas merkliche pop in von lod Texturen gestört. Das reißt einen aus dem feeling raus und man wird sich wieder bewusst hier doch nur ein Spiel zu spielen. In die selbe Kerbe schlägt auch manchmal die KI, welche einen prompt aufhört zu verfolgen wenn man gewisse unsichtbare Linien übertritt. Das nimmt enorm von der Immersion und ist ein Relikt welches man heutzutage sicher besser lösen könnte.

Tatsächlich wäre ich mit diesem Spiel glücklicher gewesen wenn man es nicht Resident Evil genannt hätte. Den RE dranklatsch hätte man sich auch sparen können. Die Story fand ich generell eher so lala. Aber da sieht man mal wie gut die Welt gemacht ist, denn das Spiel hat trotz allem einen eher positiven Eindruck hinterlassen.

Zum gameplay möchte ich noch anmerken, dass mir Ethan zu langsam läuft/sich dreht (ja, ich kenne den 180° turn). Das ist zu Beginn überhaupt kein Thema, aber wenn die Gegner zahlreicher und schneller werden kommt man sich manchmal vor als hätte man überall Gewicht dran. Und ich hab so oft die Melee Attacken aus RE4 vermisst...

Ach ja und blocken ist ja mal übermächtig, muss man sich aber erst dran gewöhnen das konstanter zu nutzen.

Ich hatte trotzt des hohen SKG am Ende genug Muni und Geld übrig und auch den letzten Boss beim ersten Versuch gelegt :)

Tl;dr: Eine schöne Geisterbahn welche wirklich Spaß macht zu spielen, jedoch mit ein paar altbackenen Mechaniken den Zahn der Zeit verpasst. Ebenso bräuchte es die Resident Evil IP nicht wirklich um ähnlich gut zu funktionieren.


PS: ich hab Teil 7 nur in VR gespielt. Kann gut sein, dass der sich ähnlich träge oder träger gespielt hat, aber das kann ich aufgrund der unterschiedlichen Spielart nicht beurteilen.

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