Thema:
All along the watchtower flat
Autor: Bullitt
Datum:15.06.21 21:46
Antwort auf:Snowrunner (PC/PS4/XBOX) von hoover2701

Knapp 100h drin, die Base-Maps ohne DLC sind erstmal durchgescoutet (also Towers, Upgrades, diverse Trucks), also Zeit für ein kleines Zwischenfazit.

Kurz: Trotz Abzüge in der B-Note ein absolutes Brett.

Bisher ist Snowrunner zu keinem Zeitpunkt auch nur Ansatzweise so hardcore wie Spintires. Gut, ich spiele auch nicht im Hard-Mode (der klingt für mich zu sehr nach Speditionskaufmannssimulator), aber der eigentliche Kern ist ja der Selbe: Mit schweren Fahrzeugen durch noch schwereres Gelände zu kommen.
Das ist wie gesagt deutlich einfacher als damals bei Spintires, aber das ist keinesfalls schlecht, denn a) ist immer noch mehr als ausreichend Herausforderung enthalten und b) hat mich bei Spintires damals auch die Tatsache genervt, dass man es mit Pad ziemlich kacke steuern konnte. Ach ja, und ich sollte c) nicht vergessen: Man hat nun in Snowrunner auch so etwas wie Struktur im Spiel (nun ja, meistens jedenfalls) und damit auch Progression. Also man wird langsam aber sicher immer besser, sowohl was die eigenen Skills betrifft, als auch das Material. Solange man Michigan, Alaska und Taymyr in dieser Reihenfolge spielt, passen Fortschritt und Anspruch super zusammen. Sollte man dagegen zuerst Taymyr bearbeiten wollen, ist das auch möglich - würde dann aber anfangs deutlich schwerer werden, nur um dann plötzlich viel einfacher zu werden, wenn man entsprechendes russisches Material findet. Denn in Snowrunner gilt: Russentrucks >> Amitrucks. Gibt sicher vereinzelte Ausnahmen, welche dann die Regel bestätigen.

Die Steuerung auch mit Pad funktioniert dabei erstaunlich gut. Obwohl es viele Funktionen gibt, welche man aus anderen Spielen nicht kennt (Differenzialsperre, manuell zu aktivierender Allradantrieb, Seilwinde, ...) fließt das alles erstaunlich intuituiv aus der Hand.
Grafik (PC) ist eh absolut Hammer, das zeigt hoover ja regelmäßig.

Was ich dagegen echt nicht nachvollziehen kann, ist das Totalversagen wenn es um Karte und Menüs geht. Die Karte ist extrem unintuitiv zu benutzen, obwohl die Maps weder sonderlich groß noch sonderlich vollgepackt sind. Der Cursor bewegt sich extrem zäh, weil der so stark an den Points of Interest "klebt". Das setzen von Wegpunkten mit den Triggern fühlt sich so falsch an, dass ich auch nach 100h noch immer versehentlich Wegpunkte irgendwo setze. Warum die Weltkarte in dem einen Menü mit dem X-Button erreichbar ist und in dem anderen Nenü mit Y, muss man auch nicht verstehen. Die Unterscheidung zwischen "Missionen" und "Aufträgen" ist komplett diffus. Zumal manche Missionen direkt auf der Karte angezeigt werden, während völlig gleichartig aufgebaute Missionen (zum Beispiel freiräumen einer Straße) dann wieder in irgendwelchen Auftrags-Menüs versteckt wird. Manchmal sind Karten noch nicht zugängig, und man hat keinen Hinweis darauf, was man tun muss um das zu ändern. Dasselbe gilt für das Freischalten einer Garage in Russland.
Es ist echt schwer nachvollziehbar, wie die Enrwickler den anspruchsvollen Kern so intuitiv umsetzen konnten, nur um dann bei simplen Basics wie Menüs und Karte derart zu verkacken. Ich versteh es wirklich nicht.

Aber, wie oben gesagt: Spiel ist trotzdem geil, bitte kaufen! Ich find's halt nur maximal schräg, dass die Fehler dort lauern, wo man sie wirklich nicht erwarten würde.

Ich werde jetzt erstmal ein paar übrige Missionen in Michigan mit meinen in Russland gesammelten Trucks rocken (und dabei den "Soviet March" aus Red Alert 3 hören), bevor ich mit Kola weiter mache. Gibt noch viel zu tun, und der DLC ist wie bei Dirt Rally 2 halt auch so gemacht, dass sich der Inhalt des Spiels praktisch verdoppelt.

Ist halt auch ein unglaublicher Timesink, das Spiel...

Christian


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