| Doom Eternal (PC) |  |
Lebensenergie für Glory Kills, Rüstung für Flammenwerfer, Munition für Kettensäge - auf den ersten Blick erinnert das an japanisches Gamedesign a la Platinum, und in den ersten Kämpfen erwartet man fast, dass auch noch ein Style-Meter wie bei DMC eingeblendet wird.
Recht schnell wird dann aber klar, dass der Sinn dieses Systems nicht darin liegt, für mehr Gameplay-Tiefe zu sorgen, sondern eher darin, der Kettensäge mehr Screentime zu verschaffen. So etwas wie Risk/Reward gibt es nicht, man muss einfach nur verinnerlichen, alle Zusatzfähigkeiten in schöner Regelmäßigkeit zu aktivieren, dann kommt man wunderbar durchs Spiel.
Das soll nicht heißen, dass hier keine Skills gefragt sind, aber die liegen eher im Einsatz der richtigen Waffe und der richtigen Waffenmod zur richtigen Zeit. Und darin, in der zum Finale hin immer weiter gesteigerten Hektik keinen Herzinfarkt zu kriegen.
Das Leveldesign kriegt genau wie im Vorgänger den Spagat aus nostalgischer Verwinkelung mit zig Secrets und geradliniger Action ohne Verlauf-Gefahr sehr gut hin. In Verbindung mit der sehr sauberen und abwechslungsreichen Grafik reicht das, um einen bis zum Ende bei der Stange zu halten, auch wenn die Gefechte außer neue Kombinationen von Dämonen keine großen Überraschungen mehr bereithalten.
Eine besondere Lobpreisung verdient wieder mal Steam Input, mithilfe dessen man das Spiel mit ganz wunderbarer Gyro-Steuerung genießen kann und somit getrost die Zielhilfe ausschalten kann. Das ist für mich wirklich ein gewaltiger Faktor bei Shootern jedweder Art und ein großes Argument für die PC-Version, wenn das Spiel es nicht wie Resi 8 mit seiner Inkompatibilität sabotiert.
Fazit? Ein großer Spaß, wenn man mit der besagten Hektik klarkommt. Richtig schlimm fand ich in der Hinsicht nur die bescheuerten Totems und Beschwörer-Dämonen, das war für mich eindeutig zu viel des Guten.
8 von 10 Fäusten durchs Kranium.