Thema:
Re:Mich hat es leider zu sehr genervt. flat
Autor: G'Kyl
Datum:06.06.21 12:01
Antwort auf:Re:Mich hat es leider zu sehr genervt. von token

>Bei mir wirkte das tatsächlich gegenteilig.
>Gerade durch das Bewusstsein für die Augenwischerei des Genres im Hinblick auf "du erlebst deine Geschichte und was du entscheidest wirkt sich auch aus" zeigt mir der Kniff mir die Entscheidungsbäume zu zeigen in erster Linie nur, okay, das ist hier mehr als Nebelkerze, ich erlebe meine Geschichte.
>
>Sprich, genau dieser Kniff zieht mich ins Geschehen und erzeugt eine gesunde Grundspannung in den Kapiteln.


Interessant wie unterschiedlich das wirken kann. Im Grunde beneide ich dich ja darum, weil ich Detroit eigentlich gerne richtig spielen würde. :) (Und das sicherlich auch irgendwann mal mache.) Vielleicht liegt es auch daran, dass dieses "deine eigene Geschichte" gar keinen allzu großen Reiz auf mich ausübt. Weil ganz ehrlich: Alles was geskriptet ist, ist ohnehin vorgegeben. Ob das nun drei, acht oder fünzig vorgegebene Dinge sind - joa...

Wenn es sich auch in einem geskripteten Spiel dann aber wenigstens so anfühlt, als ob NPCs auf mein ganz normales Tun reagieren - dann hab ich sogar in einem solchen Rahmen das Gefühl dort tatsächlich aktiv zu sein. Die Telltale- oder LiS-Spiele sind Beispiele, in denen das recht gut gelingt, weil man da eine glaubwürdige Gesprächsdynamik hat.

Das liegt vor allem daran, dass man da nicht nur an bedeutsamen Schlüsselmomenten Weichen stellt, sondern immer einfach so spricht, wie man auf etwas Gesagtes reagieren will, was für den Fortlauf der Geschichte aber gar keine Bedeutung hat. Ich empfinde das als lebensnäher und damit immersiver als dieses klassische Entscheidungen-treffen-Prinzip, das auch eher bei z.B. BioWare zum Einsatz kommt.

Weltretten ist mir halt eigentlich wumpe. Ich will einfach nur in dieser anderen Welt sein. Eskapismus und so.
Aber gut. Wollte nur mal meine Gedanken dazu niederschreiben, weil du so einen guten Einstieg angeboten hast. :)


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