Thema:
Operation: Tango - Asynchroner Coop-Spaß flat
Autor: token
Datum:02.06.21 12:01

Da es hier scheinbar ziemlich out of scope läuft, mach ich mal nen kleinen Thread zum Spiel.

Operation: Tango ist im PSPlus-Programm, also "jetzt" gerade für Plusser für Umme zu haben.
Das Spiel soll auch für Xbox und PC erscheinen, wann genau ist aber glaube ich noch nicht bekannt, wurde aktuell verschoben.

Worum geht es:
Tango ist ein 2-Player-Game und setzt diese auch voraus.
Es bedient das leider etwas unterfütterte Genre des asynchronen Coop-Games.
In diesem arbeiten Spieler in einer gemeinsamen Welt zusammen, spielen aber zuweilen unterschiedliche Spiele.  

Tango setzt hierbei auf das Szenario eines Tandems aus Agent und Hacker.
Das kann man sich vorstellen wie einen Heist bei Mission Impossible.
Ein Agent ist vor Ort und kümmert sich um die "Action", der Hacker turnt durch das Computersystem des Angriffsziels und unterstützt den Agenten.

In Tango spielt man den Agenten aus der Ego-Perspektive und spaziert durch die Sets, in der Rolle des Hackers hat man hingegen Pseudo-GUIs mit nur zum Teil interaktiven Elementen. Ein Beispiel wäre etwa die Übernahme einer Kamera die man als Hacker dann auch steuern kann.

Der maßgebliche Spielwitz und die eigentliche Herausforderung findet allerdings weniger auf der spielerischen Ebene statt, sondern auf der kommunikativen.
Beide Spieler sind ja quasi nur über "Funk" verbunden. Beide können jeweils nicht sehen was der andere sieht, und beide haben hierbei auch an sich unterschiedliche Spiele vor Augen. Speziell wenn beide Spieler frisch starten haben sie ja nicht mal eine Idee von der Perspektive des Gegenübers.

Es gilt also sich per Sprachchat abzustimmen und diese Dinge irgendwie sinnbildlich so zu vermitteln, dass das Gegenüber nicht nur Bahnhof versteht. Erschwerend kommt hinzu dass das Spiel zwar grobe Richtungsanweisungen gibt, etwa der zu erreichende Zielort, beide Spieler bei dem was sie sehen aber lediglich Verdachtsmomente entwickeln was irgendwie helfen könnte, und wer hier gerade eigentlich auf Input von wem angewiesen ist, und was dieser Input eigentlich ist.

Ein einfaches Beispiel, der Agent steht in einem Büro. In diesem Raum ist eine verriegelte Tür. Als Hacker findet man im GUI-System die Möglichkeit sich Remote in einen Rechner zu hacken, braucht hierfür aber eine Seriennummer des Rechners. Die kann der Agent im Büro an einem Rechner ablesen und mitteilen, der Hacker hackt sich in den Rechner und findet dort eine Option die Verriegelung der Tür zu lösen.
Das ist die grundsätzliche Idee die in diversen Varianten und Minispiel-Arten inszeniert wird.

Vom Spielgefühl erinnerte es mich an der einen Flanke ein Stück weit an alte Point&Click-Adventures durch die abgegrenzten Rätselstrukturen mit ihrem Schlüssel-Loch-Prinzip, und ein Stück weit an einen Ehestreit wenn beide Seiten komplett aneinander vorbei reden und beiderseits der Meinung sind das Problem liege am anderen Ende der Leitung :)

Die Herausforderung liegt also meist auf dieser sprachlichen Ebene die einen dazu zwingt sich bei der eigenen Kommunikation in die Perspektive des Gegenübers einzudenken, oder aus seinen Mitteilungen irgendeine Form von möglicherweise zielführendem Hinweis rauszuhören. Das resultiert zuweilen in einer amüsanten Mühsamkeit. Etwa wenn das Gegenüber ARGE PROBLEME MIT DEM KONZEPT VON RELATIVEN RICHTUNGSANGABEN HAT UND NICHT VERSTEHT DASS SEIN LINKS MEIN RECHTS SIND WENN ER DURCH EINE KAMERA FRONTAL AUF MICH DRAUF SCHAUT UND DARÜBER WAS LOS WAR ALS DIESER GAR EINE VOGELPERSPEKTIVE HATTE HÜLLEN WIR LIEBER DEN MANTEL DES SCHWEIGENS! :D ;) :-*


Tango ist jedenfalls kein klassisches Superspiel, macht seine Sache aber durchaus kompetent und da es eine Spielart repräsentiert bei der es kaum Konkurrenz gibt, ist es für Coop-Paare durchaus ein heißer Tipp den sie sich dringend ansehen sollten. Zumal es durch Plus für Onlinegamer auf Playse gerade eh für lau im Katalog ist.


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