Thema:
Turok 2: Seeds of Evil Remastered (PS4) flat
Autor: The Snake
Datum:25.05.21 17:46
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 39 - Jedem Ende wohnt ein Zauber inne von Schlomo

Zur Zeit befinde ich mich ja im Acclaim- bzw. Nightdive Studios-Remastered-Rausch, sodass ich mich unmittelbar nach Turok 1 Remastered (PS4) mit Turok 2: Seeds of Evil Remastered (PS4) beschäftigt habe.

Beide Titel sind zur Zeit für jeweils 9,99 Euro im PlayStation Store im Angebot (noch bis zum 03.06.2021).

Meine Eindrücke zu Turok 1 Remastered (PS4) sind hier zu finden:
[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=1&msgid=4930520]

Die PS4-Umsetzung von Turok 2: Seeds of Evil Remastered ist ebenfalls sehr gelungen!

Das Spiel lässt sich mit der Kombination aus klassischer Analogstick- und Gyro-Steuerung wieder sehr gut bedienen.

Es läuft bei mir (wie schon Teil 1) butterweich in 1080p/60 fps und sieht auf meinem Plasma-TV bei bewegtem Bild richtig schön aus. Vor allem natürlich, wenn man wie ich noch das N64(PAL)-Original kennt und keine grundsätzliche Abneigung gegenüber optisch älteren Spielen hat :)

Im Gegensatz zur PS4-Version von Turok 1 kann man in Turok 2 (wie auch in der PC-Version) zu jeder Zeit speichern, was sehr angenehm und für die Platin-Trophäe auch ziemlich wichtig ist (dazu später ein wenig mehr).

Zudem werden im Remaster (optional) wichtige Gegenstände/Schalter/Ziele visuell markiert, was an einigen Stellen wirklich sehr hilfreich ist. Wer das N64-Original kennt, weiß bestimmt, was ich meine ;)

Bugs oder Abstürze hatte ich wie auch schon in Turok 1 zu keinem Zeitpunkt (@Denda: Auch nicht in Welt 4, worüber ich bei der Komplexität der Welt ziemlich erleichert war).

Zum Spiel an sich:

Ich erinnere mich noch gut daran, damals im Sommer 1998 die ersten Vorberichte zum Spiel gelesen zu haben, wo man ebenfalls mit ersten hochaufgelösten Bildern konfrontiert wurde und ich mich monatelang darauf gefreut habe, nachdem ich damals im April 1997 schon Teil 1 mit Begeisterung gespielt hatte. Die später angekündigte Expansion Pak-Unterstützung trug natürlich einen weiteren Teil dazu bei :)

Man merkt dem Spiel an allen Ecken und Enden an, dass Entwickler Iguana Entertainment 1,5 bis 2 Jahre Zeit hatte, das Spiel fertigzustellen. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber es wirkt auf mich so, als wäre die Spiel-Engine von Grund auf neu geschrieben worden:

Umfang, Größe und Komplexität der Welten, Beleuchtung, Physik (Trefferzonen der Gegner, Pfeile wiedereinsammelbar), Animationen, vorhandene Sprachausgabe, Waffenvielfalt (zusätzlich Betäubung möglich und Sniper-Modi vorhanden), keine unmittelbar respawnenden Gegner mehr, usw.

Alles fühlt sich einfach noch ein Stück weit ausgereifter als in Turok 1 an.

Das Einzige, was einem daran im Vergleich zu Turok 1 missfallen könnte:

Die Welten sind nun noch größer und komplexer als in Turok 1 und zum erfolgreichen Durchspielen ist es zum Teil notwendig, bereits besuchte Welten mit neu erlernten Fähigkeiten erneut aufzusuchen.

Mir gefallen diese beiden Aspekte aber letztendlich und es ist aus meiner Sicht gut, dass sich Turok 1 und 2 in dieser Hinsicht ein wenig unterscheiden.

Musik- (zumeist antreibend) und Sound-Design sind in Teil 2 erneut auf einem hohen Niveau: Man kann sehr gut anhand der gegnerischen Laute/Schritte einschätzen, wann und wo die nächste Gefahr lauert. Die bspw. konnten mit ihren Geräuschen gleichzeitig auch das ein oder andere Mal für Unbehagen sorgen. Zudem passen die Waffen-Sounds perfekt zum Geschehen.

Bei den Waffen war es bei mir dieses Mal so, dass einige der Waffen, welche ich früher auf dem N64 eher weniger genutzt habe, nun öfters zum Einstaz kamen. Bspw. das Betäubungsgewehr und der Elektroschocker, welche sich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad und in der zweiten Spielhälfte als ungemein hilfreich herausgestellt haben.

Für alle Gore-Liebhaber hat das Spiel übrigens auch jede Menge "Schauwerte" zu bieten, was mir als früherem N64(PAL)-Spieler lange Zeit gar nicht so bewusst war.

Was mir weniger gut gefallen hat:

Welt 5 und 6. Diese sind nicht schlecht, aber fallen leider doch ein wenig im Vergleich mit den anderen vier Welten ab. Vor allem das "Gegner-oder-Geschütz-hinter-den-Rücken-teleportieren" ist dort ein Design-Aspekt, welcher dieses tolle Spiel gar nicht nötig gehabt hätte.

Und wie auch schon für Shadow Man und Turok 1 gilt auch bei Turok 2:

Wer mit komplexerem Level-Design nichts anfangen kann bzw. sich darin nicht gut zurecht findet, sollte Turok 2 lieber meiden :)

Entdecker und Erforscher bekommen auch mit Turok 2 wieder ein Spiel, welches den Spieler genau dafür belohnt.

Zu den Trophäen:

Es gibt hier 15 Stück zu holen (1 x Platin, 10 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze).

Ich konnte alle ergattern, was sehr motivierend, aber nicht einfach war. Insbesondere alle 30 Geheimnisse zu finden ist wie auch schon in Turok 1 ohne in einer Lösung nachzuschauen kaum möglich. Eine weitere Trophäe erfordert es, das Spiel auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad durchzuspielen, was ich niemandem empfehlen würde, der es nicht auf die Trophäen abgesehen hat ;) Da man zu jeder Zeit speichern kann, ist es aber machbar, wenngleich ziemlich arbeitsreich.

Alles in allem ist Turok 2 immer noch ein tolles Spiel, welches ein sehr gelungenes Remaster erfahren hat und ebenfalls sehr gut auf die PS4 portiert wurde.


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