Thema:
Re:Gameplayloop? flat
Autor: hoover2701
Datum:24.05.21 12:41
Antwort auf:Gameplayloop? von token

>Ich hab mal Mudrunner probiert.
>Ich mochte das Coregameplay wie man sich da mühsam durch die Pampa arbeitet wirklich sehr.
>Ich hab aber sehr früh abgebrochen da ich nicht im Ansatz in eine motivierende Spielschleife gekommen bin. Kann nicht mal sagen woran es genau lag, alles wirkte so unsortiert, dort Güter, drüben irgendwelche Gefährte, ich hatte kein Gefühl was das Spiel von mir will und war schnell frustriert.


Das erste Spintires, also auch Mudrunner basierte eigentlich auf einer Schlammsimulation für Fahrzeuge. Da hat man dann ein "Spiel" drumrumgestrickt, welches nicht wirklich ein Spiel ist. Nichtsdestotrotz hatte es großen Erfolg und wenn man es aus dem Simulationsaspekt heraus gespielt hat, wurde man auch abgeholt. An-die-Hand-nehmen gab's nicht und Deine vielzitierten "Möhrchen" erst recht nicht (außer im Kopf halt, wenn man was Schwieriges gemeistert hatte). Ich kann also Dein Fazit zu Mudrunner durchaus nachvollziehen.

>Ist Snowrunner in Sachen Spielstruktur genauso wie Mudrunner oder griffiger?

Es ist auf jeden Fall zu 100% griffiger, weil genau das oben genannte Manko behoben wurde. Von einer reinen Schlammsimulation mit unterschiedlichen Karten, auf denen man das immer wieder Gleiche lediglich minimal variiert ist ein vollumfängliches AAA-Spiel geworden. Es gibt nun echten Progress, sowohl spielerseitig (Levelaufstiege) als auch von den Fahrzeugen her (Upgrades, die man finden muss/an den Spielerlevel gekoppelte Aufrüstungsmechaniken etc.). Die Fracht besteht nunmehr nicht nur aus Holz, sondern aus allem Klumpatsch, den ein Trucker eben so transportieren muss - im letzten Update sogar 'ne dicke Rakete! Außerdem gibt es nun konkrete Aufträge, die teilweise aufeinander basieren und auch Wege müssen freigeschaltet werden (indem man zum Beispiel Holz und Metall an eine zu bauende Brücke liefert).

Dabei bleibt das grundlegende Spielprinzip eigentlich das Gleiche: Bringe Ware X zum Ort Y und setze Dich mit den möglichen Routen/Fahrzeugen/Risiken auseinander. Meistens geht auf diesen Routen dann auch irgendwas schief und Du musst ein Rettungstruck losschicken. Leider fällt der dann an einer Böschung ins Wasser und Du schickst den Rettungstruck für den Rettungstruck los und irgendwann noch ein Tankfahrzeug hinterher, weil die Rettungsaktionen mehr Diesel verbraucht haben als ein Containerschiff auf dem Weg von Shanghai nach Hamburg! Hat man dann den Auftrag irgendwann abgeschlossen, gibt es Erfahrungspunkte und Kohle, die Du dann in neue Trucks/Upgrades für Reifen etc. verpulvern kannst. Im neuen Hard-Mode kostet alles Geld (automatisches Beladen/Tanken/Reparieren/Abschleppen zur Garage etc.) während der Casual Mode ziemlich viel verzeiht und mehr Fehler zulässt, auch wenn die geographischen Herausforderungen dieselben bleiben...

Ich gebe zu, mit einem solchen Gameplayloop kommt nicht jeder klar, denn der Progress ist schon ziemlich zäh und zeitaufreibend. Dafür ist es dann umso befriedigender, wenn Du Deine Lieblingskarre irgendwann mit Differential/dem geilsten Motor/den besten Schlammreifen ausgerüstet hast und die am Beginn noch furchterregenden Strecken wie der King durchpflügst!

Auf Konsolen besteht über die Anbindung an mod.io sogar die Möglichkeit, Mods zu nutzen, allerdings ist die Auswahl da recht übersichtlich, weil man am PC auch viele Mods über mod.io beziehen kann, für die man originale Spieldateien verändert. Das geht logischerweise auf der Box und der Playsi nicht...

Ich könnte mir aber vorstellen, dass Dir das Spiel große Freude bereiten würde, wenn Du Dich drauf einlässt. Erwarte nur keine allzu große Möhrchen-Frequenz (insbesondere zu Beginn).


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