Thema:
Re:Unspielbar! flat
Autor: phaxy
Datum:22.05.21 14:13
Antwort auf:Re:Unspielbar! von Sachiel

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>>>>>>>Ein Spiel braucht ja per Definition n Failstate.
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>>>>>>Und schon hier muss ich einhaken. :)
>>>>>>Denn was ein sog. Fail State ist, wurde nie genau ausdefiniert, oder genau so (miss)interpretiert, wie es gerade in den Kram passt.
>>>>>>Ich bitte also um Präzisierung, bevor ich fortfahre.
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>>>>>Man muss verlieren können.
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>>>>Verlieren kann man in vielerlei Hinsicht.
>>>>Es geht aber darum, was man verliert:
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>>>>Zeit (Spieler), Geld (Arcade, Spieler), Ressourcen (in-game), Progress (in-game).
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>>>>Wenn ich ein Problem nicht lösen kann, bin ich gescheitert, habe verloren.
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>>>>Fall A: Nehmen wir ein klar als "Rätsel" definiertes Problem: Klarer Fall, pot. Fail-State.
>>>>Fall B: Wir müssen Gegenstand A finden und bei Tür A einsetzen: auch Fail-State
>>>>Fall C: wir finden die Tür nicht: Fail-State
>>>>
>>>>In diesem Rahmen hat fast jedes Spiel, das nicht gerade ein interaktiver Bildschirmschoner ist, einen Fail-State. Sogar sog. Walking Simulatoren.
>>>>
>>>>Ich würde sagen: Ein Spiel ist eine virtuelle Interaktion, die durch potentielle o.g. Verluste gekennzeichnet ist.
>>>
>>>Der Failstate ist, dass das Spiel vorbei ist. Du hast verloren, und zwar keine Meta-Elemente wie Zeit oder Geld oder Ingame-Ressourcen. Ein klarer Bruch. Danach steht ein Neustart an. In Fall A, B und C läuft das Spiel trotzdem weiter.
>>
>>Das schließe u.U. ganze Genres aus.
>>Rennspiele z.B. Ich kann x Rennen fahren, ohne, dass mir irgendwo ein Fail-State begegnet.
>>Beat 'em Ups ebenso. Ich verliere ein Match, that's it. Das Spiel ist aber nicht vorbei (wenn es nicht eine Form von Kampagne/Story ist)
>>Klassiche uralte Adventures haben fast nie solche Brüche, Tode, Rücksetzer. Entweder ich komme weiter, oder nicht.
>
>Genau, das ist ja irgendwie der Punkt.


Ich komme im Worst Case auch beim Fall C nicht weiter. Ich scheitere in der Progression, ob nun vom Designer beabsichtigt oder nicht und rühre das Spiel wohlmöglich nie wieder an :)

>Ansonsten sehe ich bei deinen Beispielen nicht, wieso das nicht passt: Bei Rennspielen und Fighting Games stehen nach dem Gameplay-Teil Sieger und Verlierer fest.

Verlieren ist im Wettkampf nur ja nur ein Label. In Rennspielen gibt es oft auch für Positionen abseits der ersten Punkte. Ob ich ein "Verlierer" bin, entscheide also ich selbst. Das Spiel ist ja auch in einer Meisterschaft nicht vorbei, sondern läuft idR weiter, es sei denn es werden zusätzliche Barrieren aufgestellt.
In Beat 'em Ups trifft ein solcher Fail State nur im Ko-Wettbewerb zu.
Wenn ich gegen einen menschlichen Gegner spiele und verliere, schließt mich das Spiel deswegen nicht aus.

>Adventures sind dann nach der Definition tatsächlich keine Spiele, wenn es nicht gerade alte Sierra-Schinken sind, bei denen du alle zwei Bildschirme sterben kannst.
>Geht mir jetzt ja auch nur darum, aufzuzeigen, was Spiele im strengen Sinne nach einer bestimmten Definition sind. Kann man imo so sehen, was aber nichts daran ändert, dass sie unabhängig von einer Definition sind, was sie sind. Mir isses zumindest egal, ob Monkey Island ein Spiel im strengen Sinne ist.


Ich finde, das bei genauem Hinsehen eine solche Definition nicht konsequent haltbar wäre, ohne, dass viele Spiele danach sofort keine mehr wären. Was natürlich albern ist.
Aber gut, dass wir darüber gesprochen haben. :) Auf den Versuch etwas Genaueres herauszukitzeln lässt sich selten jemand ein..

Ich sehe das sehr viel breitgefächerter, vielfältiger, auch weil das alles für das Medium spricht.


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