| (GB) Cosmo Tank |  |
Vatertag bot sich dazu an, mich einmal einem meiner frühen Lieblingsspiele zuzuwenden, es wurde ja ausserdem hier schon das eine oder andere Mal genannt:
Cosmo Tank
Das Spiel ist offiziell meines Wissens nie in Deutschland / Europa erschienen, fand aber wohl doch seinen Weg in die Erinnerungen vieler GameBoy Enthusiasten, denn es scheint mir bekannt wie ein bunter Hund.
Dennoch wissen eventuell einige nicht, worum es überhaupt geht:
Der böse "Gregor" (na hoffentlich heißt hier keiner so!) will sich wohl das Universum Untertan machen und hat dazu auf einigen Planeten (5 an der Zahl, plus seiner Basis) Lebens-Energie-Abzapfer installiert - unsere Aufgabe ist es, diese mit unserem mächtigen Kampfpanzer zu zerstören und schließlich der Bedrohung durch den Gregor ein Ende zu setzen.
Das alles ist so klar übrigens nicht, sondern ein wenig von mir hineininterpretiert, zu Beginn weiß man genau gar nichts, später nur wenig mehr :)
Man wird also quasi ohne viel Informationen ("zerstöre den Life Core auf dem Planeten") direkt ins Spiel gesetzt - man könnte vom Startbildschirm auch aus ein schnelles Training machen oder einen VS Modus starten - und sieht seinen Panzer von oben auf der Planetenoberfläche. Quasi sofort beginnen uns von allen Seiten diverse Monster anzugreifen (deren Art ist teils zufällig bestimmt bei jedem Betreten der "Oberwelt") und unser Panzer erwehrt sich 2D Shooter-typisch mit seiner Kanone. Die Steuerung ist hier schnell verstanden, die Gegner verlieren Powerups (Energie, Waffenupgrade-Pakete, Smart-Bombs) und unser Geschütz lässt sich nach dem Einsammeln von einer bestimmten Anzahl an Upgrade Paketen zu einer stärkeren Version entwickeln - in drei Stufen.
Beim Erforschen der Oberfläche stößt man recht schnell auf offensichtlich "künstliche" Strukturen in die der Panzer hineinfahren kann - meist sind dies Basen die die Energie wieder aufladen, gelegentlich gibt es dort RPG typische Story-Schnipsel zu den Aufgaben auf dem Planeten oder - seltener - einen 2D Boss-Kampf.
Ebenso findet man bald "richtige" Höhleneingänge (Löcher im Boden oder in den Wänden), betritt man diese, wechselt das Spiel in den "Dungeon-Crawler" Modus:
"Schritt"-weise durchfahren wir nun aus der Ego-Perspektive das Höhlensystem, gelegentlich lauern uns zufällige Gegner auf und das Spiel wechselt in den 3D Gefechtsmodus, d.h. wir drehen uns um die eigene Achse und lenken unser Fadenkreuz auf den meist um uns kreisenden und uns beschiessenden Gegner um ihn hoffentlich zügig auszuschalten. Der Gegner trifft uns dankenswerterweise aber nur dann auch, wenn uns sein Schuss voll frontal trifft, Ausweichen kann man hier also auch (was bei den Bosskämpfen essentiell wird).
Diese Bosskämpfe findet man in den Höhlen hinter den diversen Türen, dort tauchen dann "Energie-Extraktoren" (so nenne ich diese Türme), Funktürme oder eben der Life Core (oder "Boss") auf - die Extraktoren zu zerstören macht den Bosskampf leichter (so denke ich zumindest), die Funktürme geben nach Zerstörung eine Karte oder andere Informationen preis, den Boss zu zerlegen ist unser Ziel und erlaubt uns, den nächsten Planeten aufzusuchen.
So erforschen wir nach und nach die diversen Planeten dieses Systems (nach dem Start-Planeten sind das ein Wüsten~, ein Urwald~, ein Wasser~ und ein Alienplanet), holen uns dort jeweils ein - für die anderen Planeten notwendiges - Upgrade (insofern ist uns zwar prinzipiell freigestellt wie wir die Planeten angehen wollen, aber effektiv bleibt eigentlich nur eine Reihenfolge), und entledigen uns des dortigen Life Cores.
Unser Panzer bekommt so nach und nach ein Schild gegen Umweltgefahren, ein Hover Modul für den Wasserplaneten, ein ladefähiges Geschütz für höheren Schaden und irgendwas was mir gerade entfallen ist (*hust*).
Zwischen den Planeten erleben wir, nebenbei bemerkt, auch den dritten Spielmodus, da unser Panzer sich in ein Raumschiff verwandeln kann und wir einen kurzen SHMUP Level zu absolvieren haben.
Nachdem dann alle Life Cores wie auch die 2D-Zwischenbosse (die üblicherweise eine Tür öffnen) zerstört sind geht es in den Kampf gegen Gregor und mit seiner Niederlage ist das Universum dann auch gerettet.
Mangels Batterie- und Passwort-System dauert es glücklicherweise nicht allzu lange, Cosmo Tank gehört aber in jedem Fall zu den Spielen für die man sich so ein, zwei Stündchen Zeit nehmen sollte.
Diese sind aber äußerst vergnüglich, und selbst wenn das Spiel damals gar nicht so gut bei den Kritiken weggekommen ist, so ist es doch (m)ein absolutes Highlight auf dem Gameboy: Abwechslungsreicher Spielstil dank der 2-3 verschiedenen Modi, eine beeindruckende Grafik (der 3D Modus ist zwar vergleichsweise einfach, aber gefällt noch heute), super Sound und natürlich einen schön fetten Panzer - what's not to love?