Thema:
(GB) Probotector flat
Autor: Ihsan
Datum:14.05.21 12:42
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Ja. Probotector. Coole Mechs, nicht diese faden Vietnam-Söldner - ich stehe dazu, Probotector fand ich immer cooler als Contra.

Somit also ein Klassiker für den GameBoy, "Probotector" als nächstes - den kennt hier sicher eh jeder.

Man startet direkt im seitwärts scrollenden Hafen voll mit Bösewichten die einen anstürmen oder aus den verschiedensten Ecken heraus beballern - stilecht alles Cyborg/Roboter Verschnitte in der Europäischen Fassung. Der hohe Detailgrad fällt schon am Level auf, ein sehr schöner Hintergrund von Hafenanlagen im Nebel sorgt für die passende Stimmung, das eigene Sprite ist nicht zu groß und bietet im Bildschirmausschnitt genug Platz zum Steuern und Ausweichen der zahlreichen Schüsse die auf einen einprasseln. Unser Gegenfeuer funktioniert auch tadellos, laufen, in alle Richtungen schiessen, selbst die Startwaffe fühlt sich schon gut an.
Gelegentlich fliegen am oberen Bildschirmrand Behälter mit Upgrades herum, die rechtzeitig zu erwischen ist gelegentlich trickreich, dafür wird man mit schönen Spezialwaffen belohnt (Zielsucher ftw!). Der Level windet sich angenehm abwechslungsreich dahin, Sprungpassagen werden durch Elemente wie einen Aufzug ergänzt. Am Ende der ersten Mission erwartet uns ein U-Boot von unten, das wir nach und nach zerlegen - ich erinnere mich an arge Probleme mit dem Schiessen nach unten, doch dieses Mal klappt das alles ganz problemlos und das UBoot wird zügig versenkt.

Level 2 bringt uns in einen Serien-Typischen Top-Down Abschnitt der mit diversen Panzern, Geschützen und weiteren Robotern aufwartet - der Hintergrund weicht hier naheliegender Weiseeinem etwas faderem Untergrund, dafür bleibt die Levelarchitektur abwechslungsreich, die größeren Panzer werden in Etappen zerlegt und die selbe Prozedur hilft auch gegen den Endboss, der sich vor uns zusammensetzt nachdem wir ein großes Tor durchbrochen haben. So schön das Spiel auch hier weiterhin ist, dieser Level war schon recht billig.

Wir kommen an den "Mutanten Berg", es geht wieder seitwärts voran, erneut beeindruckt der Hintergund (zu Beginn ein schöner tropischer Urwald), an Gegner erwarten uns die bekannten Cyborgs und die gelegentlichen Geschütze aus dem Boden, bis wir uns einem Berg nähern und es in die Vertikale geht, doch auch das nach oben hüpfen ist keine SChwierigkeit, weiter im Wald und hier erwartet uns tatsächlich eine Art Zwischenboss, eine fliegende Drohne die uns mit kleinen nervigen Mini-Dröhnchen ärgert aber schon nach kurzem Beschuss zerbricht und sich davonstiehlt. Wir springen derweil  in einen Flusslauf zum nächsten Berg, der uns diesesmal einen Wasserfall nach oben leitet (natürlich mit den daraus auftauchenden Gegnern).
Die Drohne von vorhin gesellt sich wieder zu uns und hat Ihre (bewaffnete und mit Stacheln bewehrte) Ladestation mitgebracht, diese will uns rammen, aber man kann sich einfach draufstellen und die Drohne derweil beharken - deren Laserschwerter (?) sind schnell abgebrochen und der Boss selbst fällt kurz darauf - ich hatte das alles echt schwerer in Erinnerung.

Es geht wieder in einen Top-Down Abschnitt, das Alien-Nest (würde ich vermuten) - mit hässlich aufploppenden Alien-Eiern, eitrigem Gewürm, Käfern und allem was sonst so eklig ist.
Abgesehen von den aus den Eiern herausbrechenden Gekröse, das mich beim ersten Mal dann doch überraschte, ist den aus den Wänden herausschnellenden Hindernis-Schlangen aber einfach ausgewichen und der Level führt uns zügig zur Ober-Spinne/Alien-Mama, die etwas unmotiviert von links nach rechts läuft und uns mit Spinnen-Netz und Mini-Getier beschießt - wer hier banal diagonal schießen kann braucht sich quasi nicht zu bewegen - die richtige Waffe sorgt für genug Streuung.

Zum Finale geht's wieder seitlich scrollend ins Labor - dort wird das Getier wohl gezüchtet, zumindest bricht es regelmässig aus den Reagenz-Gläsern im Hintergrund hervor. Auch hier geht es gelegentlich nach oben, zunächst noch zum Hüpfen, später aber mit meiner Hass-Stelle des Spiels, einem Aufzug der durch Elektrofallen gesichert wird - und mich jede einzelne ungelogen voll erwischt. Das Timing hier habe ich bis nach oben nicht gerafft. Wir schießen die Geschütze und Roboter zu Klump und zermatschen das Aliengetier, letztlich stehen wir einem größeren Mech gegenüber, der uns zunächst mit Jetpack und Raketensalven angreift (banal genug auszuweichen) und später seine Krallen mit auf uns abfeuert (beim ersten Mal voll erwischt, dann aber vorgewarnt ein Kinderspiel) - so liegt also auch der finale Boss im Staub und ... moment.

Es geht noch weiter. Wir folgen einem langen Gang mit Elektrofallen und stehen schließlich dem absolut finalen Obermotz gegenüber - einem wabernden Ding in einem großen Tank - an was erinnert mich das nur?
Fasst schon enttäuschend erwartbar passiert hier quasi nichts mehr, ich ballere was das Zeug bzw. die Panzerung des Tanks hergibt, es gibt eine große Explosion und mein heldenhafter Roboter fliegt mit seinem Hubschrauber fort während im Hintergrund die Insel, auf der wir uns befanden, in einem Flammenmeer versinkt.

Ich war überrascht, dass das Spiel doch ziemlich einfach war, gefühlt habe ich es als Kind nie weit geschafft, hier nun also fix durchgespielt, und es ist durchaus berechtigt eines der Klassiker auf dem GameBoy - ein hervorragend spielbarer, nie unfairer Shooter, grafisch herausragend auf dem kleinen Bildschirm, abwechslungsreich und actiongeladen - ein super Spiel!


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