Thema:
(GB) Kung Fu Master flat
Autor: Ihsan
Datum:11.05.21 08:57
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Ein durchtrainierter Kämpfer, nackter Oberkörper, in Kung-Fu Pose geschmissen, in der Wüste, im Abendrot vor den Pyramiden und ein paar Öltürmen, im Hintergrund ein Kamel, darauf ein Typ mit Eishockey-Maske und Kettensäge. Beim Cover haben sich die Macher von IREM wirklich nicht lumpen lassen.
Hat das was mit dem Spiel zu tun? Eher nicht (das japanische Cover zu "Spartan X" - wie es dort heißt - sieht zwar schlimmer aus, aber zumindest hat's mehr mit dem Spiel zu tun).

Dieses klassisch seitlich scrollende Beat Em Up im Stile von Double Dragon war einer der frühen GameBoy Releases (1990) und ich kann mich an dieses Cover tatsächlich noch immer gut erinnern - ich hatte das Spiel nie, aber es fühlt sich doch nahezu omnipräsent in meiner Kindheitswahrnehmung von GameBoy Spielen an. Gute Gelegenheit also, das jetzt mal nachzuholen, teuer ist es ja nun wirklich nicht.

Leider weiss ich nicht genau, was ich eigentlich in dem Spiel vorhabe (eventuell gab dazu die Anleitung mehr Informationen), aber nach dem Spielstart und der Auswahl der Schwierigkeit (schwer oder leicht) sehe ich den Missionsüberblick anhand von 4 böse dreinblickenden Kerlen, der erste wohl gleich der auf dem Titelbild zu sehende Jason Vorhees-Verschnitt, die vermutlich meine Endgegner darstellen.

Mein eigenes Sprite kommt da auch ins Bild gelaufen, und - das muss man durchaus anmerken - das sieht gar nicht mal so schlecht aus - angenehm groß (in etwa wie bei den Turtles) und durchaus gut animiert. Könnte was werden!

Erste Mission also, Jason Vorhees, vermutlich auf einem Kamel in Ägypten!

...nix da. Ich bin in einer Großstadt (zumindest deutet das die Skyline im Hintergrund an), im Vordergrund erwarten mich Ruinen und recht aufdringliche IREM Werbeplakate, vor allem aber eine Horde von Ninjas die auf mich einstürmen und die ich absolut problemlos mit coolen Kicks und Boxhieben ins Off befördere. Es gesellt sich einmal einer mit Kette dazu, aber schwierig ist keiner der Gegner. Nach gerade mal einer Minute kommt auch schon Jason ins Bild, dessen Kettensäge dann doch etwas schwieriger zu vermeiden ist, aber er fällt dennoch ruck-zuck.

Ich komme zum Hafen, ein Fettsack ist hier mein Gegner, das normale Ninja-Gedöns bleibt mir, auch Kettenheini taucht wieder auf, sollte ich dochmal Energie verlieren würden mir wohl die gelegentlich auftauchenden Herzen und Fläschchen helfen (meine "P" Leiste würde wohl kleiner werden wenn ich mal getroffen würde), auch hüpfe ich hier über ein gelegentlich auftauchendes Fass - der Boss am Ende verdeutlicht wieso, der wirft die nämlich. Hilft ihm nichts, auch er ist fix erledigt.

Der Weg in den nächsten Level (was ist das? Ein deutschwer Werhmachts-Soldat?) verdeutlicht, dass es mehr als 4 Level (wohl 6) gibt, denn die Ansicht der Bosse scrollt weiter zu einem richtig übel dreinguckenden finalen Endboss.

Für mich geht es weiter auf einen Zug. Die Gegnerschar aus den bereits bekannten Ninja und Kettenschwingern wird ergänzt von Ninjas mit MG's die sich gelegentlich aus den Dachluken des Zuges recken und mir ein paar Schüsse entgegenfeuern. Es sei nochmal erwähnt, dass mir die Grafik immer noch gefällt, hier zischen im Vordergrund stilecht Strommasten vorbei, wir sind also in voller Fahrt - und der Soldat stellt sich als Flammenwerfer (oder doch eher Granatwerfer?)-bewehrter Geselle auf der Lok heraus. Er selber ist wieder pipifax, der doofe Zugführer spielt sich aber wohl am Druckausgleich und ein paar dampfende Ventile am Boden machen mir hier doch tatsächlich das Leben schwer.

Ich komme in eine Fabrikanlage und werde dort sofort von kleinwüchsigen Chinesen und - pardon, aber ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll - sich arg feminin benehmende Wurfstern-Ninjas attackiert. Der Level wird endlich auch etwas komplexer als nur von links nach rechts durchs Bild zu laufen (naja, man kommt auch mal in die obere Hälfte des Bildausschnittes), fahrende Plattformen & Dampfdüsen wollen mir das Leben schwer machen, doch auch hier bin ich nach nur etwas mehr als einer Minute beim Boss - wohl dem Choreografen der vorherigen Wurfstern-Ninjas.

Wir bleiben im nächsten Level in der Fabrik, die nun auch durch sich bewegende Stachelfallen und Fließbänder ergänzt wird, die Mini-Chinesen und Ninja-Dance Group bleibt mir erhalten. Auch der Boss (nervenderweise auf einem Fließband MIT Stachelfallen) könnte eine Kopie vom vorherigen sein, eventuell habe ich da seinen Lebensgefährten verkloppt und er hegt einen Groll deswegen? Nach seiner Niederlage geht es für mich in einen Aufzug...

..und finde mich im letzten Level auf einer Küstenfestung wieder, faszinierend. Es geht wieder banal nach rechts, Mini-Chinesen belagern mich, aber ich bin doch quasi sofort beim Endboss, einem Kickboxer/Karateka, doch Problematisch ist er nicht wirklich, ein paar Treffer in den Magen und er fällt aus dem Bild, ich stehe am Ufer und blicke den aus dem Meer auftauchenden Credits zu.

Wow, das hat ungelogen keine 10 Minuten gedauert.

Super-Einfach (da hatte ich echt mehr erwartet), dafür aber abwechslungsreich und sieht auch echt ganz gut aus!


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